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Vampirella – Band 1

Eine Comic-Legende ist zurück!

Die Jagd auf die Vampire ist eröffnet. Ausgerechnet eine aus ihrem eigenen Volk vernichtet die Blutsauger. Ihr Name ist Vampirella, ihr Revier ist Seattle, ihr Ziel heißt DRACULA. Als Vampirella eine Bande von Schlägern aufmischt, kommen ihr zwei Vampir-Cops in die Quere. Von einem erhält sie den Hinweis auf eine Disco namens Carmilla, wo eine mächtige Vampirin namens Le Fanu ihr Reich errichtet hat. Sie gehörte seit jeher zu Draculas bevorzugten Gespielinnen, und wenn jemand etwas über den Unterschlupf des mächtigen Fürsten weiß, dann sie. Tatsächlich wird Vampirella im Carmilla schnell fündig und muss sich durch ganze Heerscharen von Untoten kämpfen, doch Le Fanu ist alles andere als eine gewöhnliche Blutsaugerin und sie hat für Vampirella eine böse Überraschung in petto. Denn Le Fanu hat sich mit den alten Göttern verbündet. Um diesen grauenhaften Götzen die Stirn zu bieten, hat Vampirella nur eine Chance. Sie muss sich mit ihrem Todfeind verbünden …

Vampirella, lasziv und knapp bekleidet ist längst Kult. Nicht gerade jugendfrei und eher auf ein heranwachsendes Publikum zugeschnitten verkörpert die Vampirin den verbotenen Traum vieler Männer. Weiblich, ausgestattet mit einem makellosen Körper, der nur unwesentlich von einem Kostüm bedeckt wird, bei dem man sich unweigerlich fragt, wie es an Ort und Stelle gehalten wird, wenn Vampirella kämpft, und trotzdem willensstark und mutig. Doch zugleich verkörpert sie auch die verbotene Sexualität, und benötigt keinen starken männlichen Beschützer an ihrer Seite, denn in Wirklichkeit ist sie es selbst, die Schutz bietet. Mit diesem Band startet eine neue Serie um Vampirella, die vor allem in den 70er und 80er Jahren populär war. Doch der Relaunch dürfte auch neuen und jüngeren Lesern gefallen. Das liegt in erster Linie an den gelungenen Zeichnungen von Wagner Reis und Walter Geovani, die Vampirella sehr eindrucksvoll und erotisch zu Papier gebracht haben. Die Zeichnungen stecken voller Tempo, Action und kleinen Details, die das Lesen zu einem echten Vergnügen machen. Vor allem die düstere Atmosphäre im Carmilla und der Dimension der alten Götter kommt hervorragend zur Geltung. Die kleinen Anspielungen bei der Namensgebung erinnern an wichtige literarische Vorreiter in puncto Vampire. Carmilla ist nämlich der Titel einer Novelle von Joseph Sheridan LeFanu, auf die sich selbst Bram Stoker berufen hat. Die alten Götter hingegen gemahnen an H.P. Lovecraft und seine Großen Alten, die als unfassbares und unnennbares Grauen, die Erde als eigentliche Herrscher beanspruchen. Klar, dass die alten Götter in Vampirella bei den Blutsaugern nicht unbedingt auf Verständnis und Wohlwollen stoßen. Für Vampir-Fans ist dieser Comic eine unverzichtbare Anschaffung. Das Setting der Story erinnert in ihren Grundzügen ein wenig an Blade, besitzt jedoch genügend Eigenständigkeit, um Kenner der Filmtrilogie nicht zu langweilen. Leider ist das Buch bisweilen unglücklich gesetzt, sodass Bilder, die in der Mitte liegen oft nicht richtig zu erkennen sind. Vielleicht hätte man an dieser Stelle einen kleinen Rahmen setzen sollen, den man lediglich für Panoramabilder hätte weglassen können. Insgesamt tut dieses Manko dem Lesespaß aber keinen großen Abbruch.

Fazit:
Vampirella ist Legende und Ikone zugleich. Bereits im ersten Band der neuen Serie zeigt die philanthropisch veranlagte und ansehnliche Vampirin, was in ihr steckt. Hier treffen Action, Horror und Erotik aufeinander. Für Vampir- und Comic-Fans absolut empfehlenswert.

Copyright © 2012 by Florian Hilleberg

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Eric Trautmann
Vampirella – Band 1
Die alten Götter
Panini Comics, Stuttgart
Juni 2012
Paperback, Horror
168 Seiten, 19,95 Euro
ISBN: 9783862013067
Aus dem Amerikanischen
von Bernd Kronsbein
Zeichnungen von Wagner Reis,
Fabiano Neves, Walter Geovani

www.paninicomics.de

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