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Mystery

Der marmorne Schreibtisch

Der marmorne Schreibtisch

I

Jimmy, gerade 25 Jahre alt, hatte sein Studium der Literaturwissenschaft in Boston abgeschlossen und lebte nun in Chicago. Wie viele seiner Kommilitonen träumte er davon, ein berühmter Schriftsteller zu werden und mit dem Schreiben so viel Geld zu verdienen, dass er davon leben konnte.

Wie nur wenige seiner Kommilitonen besaß Jimmy jedoch auch das Talent dazu, diesen Traum zu verwirklichen. Er schrieb zunächst einige Gedichte und Kurzgeschichten und bekam dafür gleich mehrere kleine Literaturpreise.

Endlich wagte er sich an seinen ersten Roman. Er sollte ein Hammer werden, wie beispielsweise Die Buddenbrooks von Thomas Mann, sodass er sich damit gleich an die internationale Spitze katapultierte. Er wollte einen Gesellschaftsroman über die Yale-Absolventen seiner Zeit und deren Familien schreiben, natürlich mit einer tragischen Komponente und durchaus auch zeitkritisch, der sein Jahrhundert darstellte und Ausblicke auf eine neue Weiterlesen

Das alte Haus

Das alte Haus
Eine Novelle von L. Du Bois

Meine Frau und ich, wir saßen in unserem Wohnzimmer. Es war noch nicht viel über neun Uhr abends, allein in der damaligen Zeit pflegte man früh zu Bett zu gehen. Wir hatten das Nachtessen daher längst genossen, die Kinder befanden sich im Bett, und alles im Haus war still. Müde von des Tages Arbeit, lehnte ich mich halb schlummernd in meinen Armstuhl zurück, als meine Frau, ihre weibliche Handarbeit niederlegend, mich mit folgenden Worten erweckte: »Hast du über unseren beabsichtigten Umzug auf das Land nachgedacht, Alfred, und schon etwas zu diesem Zweck getan?«

Ich hatte, um die Wahrheit zu gestehen, zwar schon viel darüber nachgedacht, aber noch nichts getan. Von meinem Hausarzt war mir allerdings gesagt worden, dass unser kleiner Philipp in der engen, dunstigen Wohnung von London nie zu einem gesunden Knaben aufwachsen werde. Ich war um mein Kind gewiss so besorgt, wie ein Vater es nur immer sein konnte; allein ich wusste auch aus Erfahrung nur zu gut, wie unzureichend die Mittel eines armen Zeichenlehrers zu solchen Zwecken sind. All dieses sagte ich nun meiner Frau, welche die mich drückenden schweren Sorgen redlich teilte. Die Mutterliebe verdrängte jedoch bei ihr jede andere Weiterlesen

Das Seegespenst

Heinrich Schmidt
Das Seegespenst

»Willy! Willy!«

»Hier, Bruder Jack!«

»Komm her, mein Junge! Komm! Hier an Backbord bin ich! Lehne dich mit dem Rücken gegen den Poller und lasse deinen Kopf auf dem Anker ruhen. Ich will mich zu dir setzen.«

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Tod um neun Uhr

Tod um neun Uhr
Nach dem Englischen von Wilkie Collins
Erstmals veröffentlicht in Bentley’s Miscellany August 1852

Die Nacht des 30. Juni 1793 ist in den Pariser Gefängnis-Annalen als die letzte Nacht der Führer der berühmten Girondin-Partei in der ersten Französischen Revolution in Erinnerung geblieben. Am Morgen des 31. wurden die einundzwanzig Abgeordneten, die das Departement Gironde vertraten, guillotiniert, um Robespierre und der Schreckensherrschaft Platz zu machen.

Mit diesen Männern fielen die letzten Revolutionäre jener Zeit, die sich scheuten, eine Republik auf einem Massaker zu gründen; die davor zurückschreckten, eine Monarchie der Korruption durch eine Monarchie des Weiterlesen

Luzifer

John D. Swain
Luzifer

Der berühmt-berüchtigte Fall Remsen war vor etwa einem Jahr in aller Munde, obwohl heute nur noch wenige die Einzelheiten aus dem Stegreif nennen könnten. Ein halbes Dutzend Männer diskutierte deshalb mehr oder weniger belanglos über psychische Belanglosigkeiten. Bliven, der Psychoanalytiker, ergriff das Wort.

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