Gettysburg – Monument einer Nation im Feuer der Geschichte
Gettysburg – Monument einer Nation im Feuer der Geschichte
In Ronald F. Maxwells eindrucksvoller Neuinterpretation verdichtet sich das Schicksal einer Nation in drei heißen Sommertagen des Jahres 1863. Basierend auf Michael Shaaras Pulitzer-Preis-gekröntem Roman The Killer Angels entfaltet sich ein Film von monumentaler Wucht, der den Zuschauer mit jedem Augenblick tiefer in die Tragik und Größe der berühmtesten Schlacht des amerikanischen Bürgerkriegs hineinzieht. Ursprünglich als Miniserie für Turner Network Television (TNT) konzipiert, wurde Gettysburg von Ted Turner selbst zur Kinoreife gebracht, als er die unbändige Kraft des epischen Stoffes erkannte. Wer sich auf die außergewöhnliche Laufzeit von 234 Minuten einlässt, wird mit einem cineastischen Meisterwerk belohnt, das seinesgleichen sucht.
Der Film, durch eine wohlverdiente Pause in zwei Hälften geteilt, führt uns zurück in die schicksalhaften Tage vom 1. bis 3. Juli 1863. Der erste Teil, ein meisterhaftes Mosaik aus Strategie, Verzweiflung und Mut, gipfelt in der heldenhaften Verteidigung von Little Round Top durch Colonel Joshua Chamberlain – eine Sequenz, die an Intensität und künstlerischer Perfektion kaum zu überbieten ist. Der zweite Akt konzentriert sich auf den verzweifelten Angriff von Generalmajor George Picketts Division auf Weiterlesen
Spiel mir das Lied vom Tod (1968)
Der Western: Eine Kunstform im Bann von Zeit und Raum
Der Western ist vielleicht die einzige Kunstform, die untrennbar mit einer bestimmten Zeit und einem bestimmten Ort verbunden bleibt. Seine Ursprünge liegen in der Literatur des Wilden Westens – in Groschenromanen und Pulp-Magazinen. Doch erst das Kino prägte seine ikonischen Bilder unauslöschlich in unser kollektives Gedächtnis ein: Zehngallonenhüte und Revolver, Jeans und Stiefel, Viehtriebe und rollende Büschelgräser in der kargen Landschaft des Mittleren Westens. Es war der Film, der den Cowboy unsterblich machte und eine Welt zum Leben erweckte, die ohne ihn kaum vorstellbar wäre.
Im Laufe der Jahre entstanden zahlreiche Meisterwerke des Genres, die sich meist um legendäre Figuren oder epische Geschichten drehten. Doch ein Film bricht mit diesen Konventionen. In Spiel mir das Lied vom Tod dienen Figuren und Handlung nicht dazu, Konflikte zu lösen oder die Erzählung voranzutreiben. Stattdessen inszeniert Regisseur Sergio Leone eine mythische Hommage an den alten Westen – eine Ode an das Ende seiner Ära.
Sergio Leone: Architekt des Italo-Westerns
King Arthur: Legend of the Sword
King Arthur: Legend of the Sword
In einer Ära, in der Hollywood die glorreichen Tage von Schwert und Magie längst hinter sich gelassen hat, bietet Guy Ritchies King Arthur: Legend of the Sword eine nostalgische Reise für all jene, die einst von Filmen wie Krull, Beastmaster und Hawk the Slayer begeistert waren. Es mag kühn erscheinen, Ritchies Werk als Meisterwerk zu bezeichnen, doch es erweist sich als leidenschaftliche Hommage an die überspannte Extravaganz der frühen 1980er Jahre – mit all deren Vorzügen und Schwächen. Der Film ist ein wilder Fiebertraum: erfrischend unkonventionell, wenn auch nicht wagemutig genug, um in den Abgrund des Wahnsinns zu stürzen, der ihn zu einem Klassiker erheben könnte. Dabei wechseln sich atemberaubende Höhenflüge mit ernüchternden Tiefpunkten ab, was den Zuschauer gleichermaßen sowohl staunen als auch den Kopf schütteln lässt.
Man stelle sich vor, Masters of the Universe würde mit einem gigantischen Budget und modernster Effekttechnik neu aufgelegt – genau dieses Gefühl vermittelt King Arthur: Legend of the Sword. Der Film strotzt nur so vor überzogenen und oft absurden Entscheidungen: von hanebüchenen Filmsequenzen bis hin zu monumentalen Kriegselefanten, die die Eröffnungsszene dominieren. Später steht Arthur nahezu regungslos da, während eine riesige Schlange ein Schloss zerstört – ein Moment, der Weiterlesen
Reise zum Mittelpunkt der Erde (1959)
Reise zum Mittelpunkt der Erde (1959)
Im Jahre 1864, einer Ära, in der Tapferkeit und Mut die Charakteristik der Männer prägten und selbst die Aussprache komplexer isländischer Vulkannamen wie Snæfellsjökull als Beweis ihrer Unerschrockenheit diente, konzipierte der renommierte Science-Fiction-Autor Jules Verne eine faszinierende Expedition zu einem geheimnisvollen Land im Erdinneren. Zu jener Zeit hielt man diese Vorstellung für real. Obwohl zahlreiche Wissenschaftler seiner Zeit Vernes Theorie ablehnten und der Autor selbst mit Zweifeln und einem Hauch von Humor auf seine Ideen blickte, blieb der Glaube an ein solches Abenteuer so stark, dass ein halbes Jahrhundert später Pläne geschmiedet wurden, um dieses sagenumwobene Land zu entdecken. Der Film, der 1959 unter der Regie von Henry Levin das Licht der Welt erblickte, behandelt dieses Thema als reine Fantasie, bleibt jedoch fest verankert in den ehrgeizigen Visionen des 19. Jahrhunderts und einem Abenteuergeist, der bis in die Gegenwart widerhallt.
James Mason brilliert in der Rolle des Professors Lindenbrook, eines angesehenen Akademikers aus Edinburgh, der unerwartet einen Hinweis erhält, der seiner Meinung nach belegt, dass ein früherer Entdecker tatsächlich das verborgene Land betreten hat. Gemeinsam mit seinem leidenschaftlichen Schüler Alec, verkörpert von Pat Boone, begibt er sich auf eine Entdeckungsreise Weiterlesen
Manche mögen’s heiß
Der Film Manche mögen’s heiß (Originaltitel: Some Like It Hot) aus dem Jahr 1959 zählt zu den bedeutendsten Werken der Filmgeschichte und ist ein Paradebeispiel für die Vielseitigkeit und das Können des Regisseurs Billy Wilder. Mit einer Mischung aus scharfem Witz, intelligenter Gesellschaftskritik und brillantem Schauspiel schuf Wilder einen zeitlosen Klassiker, der unterhält und zum Nachdenken anregt.
Die Handlung des Films basiert auf einer scheinbar simplen, aber dramaturgisch raffiniert umgesetzten Prämisse: Die beiden Musiker Joe und Jerry, gespielt von Tony Curtis und Jack Lemmon, werden Zeugen eines Mafiamordes und fliehen, indem sie sich als Frauen verkleiden und einer Damenkapelle anschließen. Diese Verkleidung steht im Mittelpunkt der Komödie und eröffnet eine Vielzahl komischer Situationen, die von klassischen Verwechslungen bis hin zu subversiven Kommentaren über Geschlechterrollen reichen. Wilder nutzt diese Ausgangssituation, um gesellschaftliche Normen und Konventionen humorvoll und zugleich pointiert zu hinterfragen.
Ein zentrales Merkmal des Films ist Wilders spielerischer Umgang mit Geschlechterrollen und deren Darstellung. Durch die Verkleidung der Protagonisten wird nicht nur die Starrheit traditioneller Rollenzuweisungen karikiert, sondern auch die Weiterlesen