Sagen und alte Geschichten der Mark Brandenburg 60
Die verwünschte Prinzessin und der weiße Bulle auf dem Burgwall zu Wildberg
Zahlreich sind noch die sogenannten Burgwalle im Ruppinischen. Oft liegen sie inmitten von Wiesen, waren also offenbar früher von Wasser umgeben. Zu einem der Festesten und Eigentümlichsten gehörte der Wildberger, um den sich im Osten ein Wasser, die Temnitz genannt, schlängelt, während von den anderen Seiten er durch Sumpf unnahbar war. Zwar sind die letzten Reste der Burg schon im vorigen Jahrhundert verschwunden, aber noch immer erhebt sich der Burgwall zu einer ganz stattlichen Höhe zwischen Wasser und Wiesen. Früher soll sogar die ganze Strecke zwischen Wildberg und Kerzlin Wasser gewesen sein. Achtzehn Dörfer übersieht man von ihm mit einem Blick, und die Städte Neu Ruppin, Wusterhausen und Fehrbellin schließen den Weiterlesen
Führer durch die Sagen- und Märchenwelt des Riesengebirges 20
Max Klose
Führer durch die Sagen- und Märchenwelt des Riesengebirges
Mit zahlreichen Abbildungen aus dem Riesengebirge
Verlag von Brieger & Gilbers. Schweidnitz (Świdnica). 1887.
Überarbeitete Fassung
V. Löwenberg und Gröditzburg
3. Die Burg
Zum Schutz der Stadt Löwenberg soll eine Burg, ein sogenanntes festes Haus, in früheren Zeiten bestanden haben und noch von Herzog Bolko I. bewohnt gewesen sein. Dieselbe ist aber spurlos verschwunden und nicht einmal der Platz genau anzugeben, wo dieselbe erbaut war.
4. Der Weiberkrieg
Sagen der mittleren Werra 97
Von den Schätzen und dem Wein im Ringelstein
»Sehen Sie«, fuhr der erwähnte Eichel fort, »außer dem vielen Gold und Silber und außer den Edelsteinen soll ein großes Gewölbe voll des besten Weines unter dem Ringelstein liegen und ein riesengroßer Butterweck daneben stehen. Der Wein aber sei so steinalt, sagen sie, dass die Dauben der Fässer längst abgefault und die eisernen Reife von Rost zerfressen wären. Er liegt nur noch in seiner eigenen steinernen Haut. Aber nun passen Sie auf, jetzt kommt es. Sehen Sie, wenn unser gnädigster Landesherr dort oben aus dem alten Schloss einmal offene Tafel hielte und ein volles Glas auf die Gesundheit der Ringelsteiner tränke, so wären diese samt und sonders erlöst.
Dann käme das schöne Fräulein, überreichte dem Herrn die Schlüssel zu all den Schätzen und zu dem kostbaren alten Wein und alles wäre sein. Geschieht das jedoch nicht, so bleibt alles tief in der Erde verschlossen, bis nach der letzten großen Sintflut der Herr das Jüngste Gericht gehalten, wo sich die Gewölbe von selber öffnen. Dann gehen die Frommen zu dem letzten Heiligen Abendmahl und bekommen dabei von dem alten Ringelsteiner Wein zu trinken.«
Weiterlesen
Sagen und alte Geschichten der Mark Brandenburg 59
Der Räuberberg bei Krenzlin
Zwischen Bechlin und Krenzlin, aber auf Bechliner Grund und Boden liegt eine unbedeutende Anhöhe, der Räuberberg genannt, welcher, nach Feldmanns schon gelegentlich erwähnten schriftlichen Aufzeichnungen aus der Mitte des vorigen Jahrhunderts, auch der Hünenwall hieß. Von demselben geht folgende Sage.
Auf dem Berg lag, heißt es, ehedem in Gebüsch versteckt, ein Raubschloss, welches mit der gegenwärtig steinernen Brücke des Krenzliner Dammes durch einen Draht in Verbindung stand. Sobald nun ein Wagen die Brücke passierte, wurde durch diesen Draht eine Glocke im Schloss in Bewegung Weiterlesen
Führer durch die Sagen- und Märchenwelt des Riesengebirges 19
Max Klose
Führer durch die Sagen- und Märchenwelt des Riesengebirges
Mit zahlreichen Abbildungen aus dem Riesengebirge
Verlag von Brieger & Gilbers. Schweidnitz (Świdnica). 1887.
Überarbeitete Fassung
IV. Görlitz und Umgegend
7. Jacob Böhme
Der Schuster Jakob Böhme, der 1575 zu Allseidenberg bei Görlitz geboren wurde, hatte schon in seiner Jugend, wo er das Vieh des Dorfes hütete, den Schatz auf der Landeskrone geschaut. Als er herangewachsen war, wurde ihm aus der Wanderschaft die erste göttliche Erleuchtung zuteil. Es umgab ihn plötzlich ein göttliches Licht und sieben Tage lang stand er in göttlicher Beschaulichkeit und im Weiterlesen