Weltentor Edition 2019 – e-Frankfurt
Die Vorstellung von Utopien, idealisierten Gesellschaften, die als perfekte Welten erdacht werden, reicht weit zurück in die Literaturgeschichte und Philosophie. Doch in kontrastierendem Licht steht das Konzept der Dystopie, eine Darstellung von Gesellschaften, die in ihrer Struktur, Moral und Zukunft pessimistisch gezeichnet sind. Der Begriff Dystopie selbst leitet sich von den altgriechischen Wörtern dys, was so viel wie schlecht oder schwierig bedeutet, und topos, was Ort heißt, ab. Wörtlich übersetzt bedeutet Dystopie somit schlechter Ort.
Historisch betrachtet hat die Dystopie in der Literatur eine lange Tradition, die bis ins 19. Jahrhundert zurückreicht, mit Werken, die auf gesellschaftliche Missstände, politische Tyrannei oder technologische Übertreibungen aufmerksam machen wollen. Ein frühes, bekanntes Beispiel ist Laure-Vescovia: Die sterbende Welt von Eugène Hennebert, veröffentlicht 1883. Der Roman stellt eine Welt dar, die von Protesten und sozialen Unruhen destabilisiert ist.
Der literarische Dystopismus erlebte im 20. Jahrhundert einen besonderen Höhepunkt mit den Weiterlesen
Der tolle Koffer – Erster Teil
Eine fortlaufende Musterkollektion der besten Witze, Schnurren und Anekdoten von Reisenden und Kaufleuten
Offeriert von Felix Schloemp
München und Leipzig bei Georg Müller, 1910
Leitgedicht
Der tolle Koffer
Bei Tafel saßen in bunter Reih’
Damen und Herren; auch saß dabei
ein junger Mann von blassem Gesicht,
Eine Reise ins Jahr 2000 – Kapitel 4
William Wallace Cook
Eine Reise ins Jahr 2000
Kapitel 4
Die Kolonie von Neunzehnhundert
»Knopf?«, rief Lumley und kämpfte verzweifelt. »Von welchem Knopf sprechen Sie?«
»Nehmt ihn weg! Nehmt ihn weg!«, schrien die Männer.
»Hier, hier, hier!«, rief Mortimer, als er durch die Menge drängte. »Lasst los, ja? Natürlich hat er keinen Knopf. Er ist ja erst seit einer halben Stunde hier.«
Mort schien den Männern bekannt zu sein, und sie zogen sich in einer Gruppe zurück. Lumley hatte die Gelegenheit, sie zu Weiterlesen
Wie der starke Hans sein Glück fand
Wie der starke Hans sein Glück fand
Nun erzähle ich euch eine Geschichte vom Hans – ihr wisst: dem furchtbar starken Hans mit der Mühlsteinhalskrause, der damals seine starken Fäuste dem Meister Müller verdungen hat um drei Ohrfeigen, von denen der Müller die dritte nie überlebt hätte; nun, seine wunderlichen Abenteuer kennt ihr ja alle. Er tat also beim Müller nicht gut, tat später beim Schäfer nicht gut, tat schließlich bei keiner Hantierung gut; war wohl, der ungeschlachte Geselle, zu was ganz Absonderlichem auf die Welt gekommen.
»Gott sei gepriesen!«, seufzte jeder seiner Herren hinter ihm drein, wenn er an der letzten Weghecke noch einmal zum Abschied über die Schulter schaute, sein Bündel schwenkte und mit hellem Juhu seinen alten Hut in die Lüfte warf.
»Adjes auch, Meisterchen!« Und »auf Wiedersehen, Meisterchen!«
Der Gewinner
Der Gewinner
oder: Die Liebe in den Prärien
Eine Erzählung von Percy B. St. John
Tief in der Mitte eines Platanenhains – wo die Peccan- und die Schildkrötenbeere in offenen Lichtungen gedeihen, wo die Hirsche am Abend zum Wasser kommen und wo die Truthähne zur rechten Zeit kauen – liegt die Peccan Spring, ein Ort, der bei den Jägern und Trappern, die die Grenzen des Red River frequentieren, weithin bekannt ist, dicht bewachsen mit wilden Weinreben und anderen Schlingpflanzen. Es ist ein lieblicher und zurückgezogener Ort, ein sehr waldiger Rückzugsort, an dem man vermuten könnte, dass Feen und Kobolde wohnen und im blauen Licht des Sommermondes tanzen und Spuren und Zeichen auf dem üppigen Präriegras hinterlassen; der aber im Land der Angloamerikaner keine anderen Assoziationen kennt als die, die mit den kupferfarbenen Ureinwohnern verbunden sind, die ihn manchmal aufsuchen, um frisches Wasser zu trinken und sich nach der Jagd auszuruhen. So manches wilde Fest und so manches Wehklagen von Kriegsopfern hat man dort zu seiner Zeit gehört, und so manche wilde Geschichte und blutige Begebenheit war mit ihm verbunden.