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Vergessene Werke

Dämonische Reisen in alle Welt – Kapitel IX, Teil 4

Johann Konrad Friederich
Dämonische Reisen in alle Welt
Nach einem französischen Manuskript bearbeitet, 1847.

Kapitel IX, Teil 4

Unterdessen waren unsere beiden Kumpane durch eine Menge enge und krumme Straßen endlich vor ein altertümliches, eben nicht sehr ansehnliches, seltsam gebautes Haus gekommen, und der Hinkende sprach:

Kennst du das Haus, das sich die Stadt
zum Kehricht-Loch erkoren hat?
Hier haust ein ausgespienes Allerlei,
Brutalität und große Ignoranz dabei.

»Nun, und was ist denn das für ein Haus?«, fragte Mi­chel seinen Gefährten.
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Der lustige Kirmesbruder – Teil 4

Oskar Ludwig Bernhard Wolff
Der lustige Kirmesbruder
welcher durch listige Ränke auf den Kirmessen die Bauern und andere Personen unterhalten und vergnügt gemacht hat

Dritte Kirmes

Wie der lustige Kirmesbruder ein ganzes Dorf zu Narren machte und sich dabei viel Geld erwarb

Wegen meines lustigen Wesens wurde ich von etlichen Land­leuten ersucht, der Kirmes in Possendorf beizuwohnen. Anfangs wollte ich mich nicht dazu verstehen, da man mich aber allzu dringend bat, so versprach ich, gewiss nachzukommm. Dabei gab ich zugleich die Versicherung, dass ich das ganze Dorf zu Narren machen wollte, indem ich mir nur so viel vorbehielt, dass sie nichts davon sagen sollten, damit mir mein Vorhaben nicht misslingen möchte. So machten sich denn meine guten Freunde auf den Weg; ich aber traf mittlerweile die gehörigen Anstalten zur Ausführung meines Unternehmens, und zwar richtete ich meine Sachen so ein, dass ich kurz nach der Ankunft meiner Freunde dort eintreffen könnte. Nun packte ich vor allen Dingen meine gewöhnlichen Weiterlesen

Der lustige Kirmesbruder – Teil 3

Oskar Ludwig Bernhard Wolff
Der lustige Kirmesbruder
welcher durch listige Ränke auf den Kirmessen die Bauern und andere Personen unterhalten und vergnügt gemacht hat

Zweite Kirmes

Wie der luftige Kirmesbruder mit Krebsen und mit dem Knecht des Hofmei­sters seine Kurzweil hat, und wie er ein hübsches Mädchen verheiraten will

Die folgende Woche nahmen mich der Richter und der Schöppe mit nach Schönbart, welches Dorf nicht weit von Freudenfeld liegt, auf die Kirmes. Der Kirmesvater, bei dem wir einkehrten, hatte eben gekrebset und wollte nebst anderen guten Gerichten auch die Krebse seinen Kirmesgästen vorsetzen lassen; denn er hatte außer vielen Landleuten auch hübsche Stadtleute bei sich, die bei solchen Gelegenheiten die Dörfer gern besuchen und mit Vergnügen den unschuldigen ländlichen Ergötzlichkeiten bei­wohnen. Kaum war ich die Krebse gewahr geworden, so sagte ich zu dem Kirmesvater insgeheim, dass ich mit den Krebsen einen Spaß Weiterlesen

Des Teufels Reise durch einen Teil des Protestantismus 04

Des Teufels Reise durch einen Teil des Protestantismus
Aufzeichnungen einer hochgestellten Person
Verlag von Wilhelm Jurany. Leipzig. 1847

Musterung einiger Schriften

Indem Satanas wieder allein war, trat er an seinen Teetisch, um die Sachen anzublicken, welche man ihm auf denselben hingelegt hatte. Die Schriften waren alle mit einer gewissen Sorgfalt gewählt und nach einem verabredeten Gesetz hingelegt. Einige lagen ganz rechts und waren ihrer düsteren Einfassung nach auch ziemlich ähnlich. Die anderen lagen wieder ganz links auf dem Tisch und glichen sich auch im Äußeren auf ein Haar. Die zur Rechten lagen, waren in den feinsten Corduan gebunden und mit den reichsten Goldschnitten versehen. Die zur Linken lagen, waren so hingelegt, wie sie aus dem Buchladen kommen, ohne Rock und Überzug, wie nackte Kinder. Nur ein rotes Kreuz war über ihre ganze Titelseite gemacht.

Satanas blickte zuerst auf die Sachen, welche sich zur Rechten befan­den. Sie schienen zu seiner Lieblingslektüre zu gehören. Obenan Weiterlesen

Der lustige Kirmesbruder – Teil 2

Oskar Ludwig Bernhard Wolff
Der lustige Kirmesbruder
welcher durch listige Ränke auf den Kirmessen die Bauern und andere Personen unterhalten und vergnügt gemacht hat

Erste Kirmes

Wie der lustige Kirmesbruder seltsame Dinge unternimmt und mit einer artigen Erzählung beschließt

Einstmals war ich in dem Dorf Freudenfeld bei einem Flei­scher zur Kirmes. Verschiedene Mannspersonen und Frauenzim­mer aus der Stadt kamen dahin, und außerdem waren auch nicht wenig Landleute da. Nachdem wir gegessen hatten, spielten wir insgesamt den Kirmesbauer. Am Abend aber sagte der Hauswirt zu mir, dass ich etwas zum Zeitvertreib anstellen sollte, wo­bei er zugleich den Stadtleuten einen Vorschmack von meiner Lebensart gab. Ich hatte mich schon auf einige Späßchen vor­bereitet und versprach demnach, dass ich Raben machen wollte, die sich in der Stube sollten sehen lassen, ohne die Anwesenden zu beschädigen, und dass sie auch Hühner sollten zu Gesicht bekom­men, auf welchen weiße Hähne sitzen und welche in der Stube Weiterlesen