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Storys & Lyrik

Das alte Haus

Das alte Haus
Eine Novelle von L. Du Bois

Meine Frau und ich, wir saßen in unserem Wohnzimmer. Es war noch nicht viel über neun Uhr abends, allein in der damaligen Zeit pflegte man früh zu Bett zu gehen. Wir hatten das Nachtessen daher längst genossen, die Kinder befanden sich im Bett, und alles im Haus war still. Müde von des Tages Arbeit, lehnte ich mich halb schlummernd in meinen Armstuhl zurück, als meine Frau, ihre weibliche Handarbeit niederlegend, mich mit folgenden Worten erweckte: »Hast du über unseren beabsichtigten Umzug auf das Land nachgedacht, Alfred, und schon etwas zu diesem Zweck getan?«

Ich hatte, um die Wahrheit zu gestehen, zwar schon viel darüber nachgedacht, aber noch nichts getan. Von meinem Hausarzt war mir allerdings gesagt worden, dass unser kleiner Philipp in der engen, dunstigen Wohnung von London nie zu einem gesunden Knaben aufwachsen werde. Ich war um mein Kind gewiss so besorgt, wie ein Vater es nur immer sein konnte; allein ich wusste auch aus Erfahrung nur zu gut, wie unzureichend die Mittel eines armen Zeichenlehrers zu solchen Zwecken sind. All dieses sagte ich nun meiner Frau, welche die mich drückenden schweren Sorgen redlich teilte. Die Mutterliebe verdrängte jedoch bei ihr jede andere Weiterlesen

Das Gespensterbuch – Siebente Geschichte – Teil 1

Das Gespensterbuch
Herausgegeben von Felix Schloemp
Mit einem Vorwort von Gustav Meyrink
München 1913

Die Spinne
Von Hanns Heinz Ewers

1. Teil

Als der Student der Medizin Richard Bracquemont sich entschloss, das Zimmer Nr. 7 des kleinen Hotels Stevens, Rue Alfred Stevens 6, zu beziehen, hatten sich in diesem Raum an drei aufeinanderfolgenden Freitagen drei Personen am Fensterkreuz erhängt.
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Arthur Conan Doyle – Die Stimme der Wahrheit

Arthur Conan Doyle
Die Stimme der Wahrheit
Eine Kurzgeschichte von Arthur Conan Doyle, die erstmals im März 1891 im The Strand Magazine veröffentlicht wurde

Mrs. Esdaile von den Lindens, Birchespool, war eine Dame mit bemerkenswerten wissenschaftlichen Fähigkeiten. Als ehrenamtliche Sekretärin des Damenclubs der örtlichen Eclectic Society glänzte sie mit unerschöpflicher Brillanz. Man munkelt sogar, dass sie die einzige Frau im Saal war, die Professor Tomlinsons anregendem Vortrag über die Perigenese der Plastidule bis zum Ende folgen konnte. In der Abgeschiedenheit der Lindens unterstützte sie Darwin, lachte über Mivart, zweifelte an Haeckel und schüttelte den Kopf über Weissman, mit einer Vertrautheit, die ihr die Bewunderung der Universitätsprofessoren und den Schrecken der wenigen Studenten eintrug, die es wagten, ihre lehrreiche, aber herzliche Türschwelle zu überschreiten. Natürlich hatte Mrs. Esdaile auch ihre Kritiker. Das ist das Privileg eines außergewöhnlichen Verdienstes. Es gab bitteres weibliches Geflüster über das Studium von Enzyklopädien und Lehrbüchern, das jeder gelehrten Zusammenkunft vorausging, und über Weiterlesen

Das Gespensterbuch – Sechste Geschichte

Das Gespensterbuch
Herausgegeben von Felix Schloemp
Mit einem Vorwort von Gustav Meyrink
München 1913

Ein Gesicht Karls XI.

Von Prosper Mérimée

Es gibt Dinge zwischen Himmel und Erde, Horatio,
von denen sich eure Schulweisheit nichts träumen lässt.
Aus: Shahespeare, Hamlet

Über Gesichte und Erscheinungen macht man sich lustig: Aber einige von ihnen sind so gut bezeugt, dass man, wenn man ihnen den Glauben Weiterlesen

Das Gespensterbuch – Fünfte Geschichte Teil 4

Das Gespensterbuch
Herausgegeben von Felix Schloemp
Mit einem Vorwort von Gustav Meyrink
München 1913

Wenn wir gestorben sind …
von Frédéric Boutet

Fortsetzung …

Die Gesellschaft neigte sich indessen ihrem Ende zu, der größere Teil der Gäste hatte sich bereits zurückgezogen. Die letzten Erfrischungen wurden umhergereicht.
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Das Weihnachtsgeschenk der Raketenbesenhexe

Das Weihnachtsgeschenk der Raketenbesenhexe

Seit Tagen schon fühlte Monty Cristo sich steinalt und hundeelend, und dies, obwohl er ein Kater war.

Und ungeachtet er einigen wilden Gerüchten zufolge von einem waschechten Wildkatzenvater und der Ururururenkelin einer königlichen Schmusekatze abstammte, die es auf der Suche nach Abenteuern mit zwei Zwergen auf dem Rücken eines Drachen über eine der Sternenbrücken in die Welt der Menschlinge verschlagen hatte. Schlappmachen wegen einiger Zipperlein war bei einer solchen Herkunft also keine Option.

»Tja. Und sowieso: Stichwort Abenteuer! Ha-ha. Witzig!«, fauchte Monty und fand das alles einfach kein bisschen witzig.

An diesem Dezemberabend lag er lang ausgestreckt auf dem verwitterten Holzgeländer der Terrasse und schaute dem Schneeregen Weiterlesen