Nordische Mythologie – Teil 1
Nordische Mythologie
Bestehend aus den wichtigsten Volkstraditionen und dem Aberglauben Skandinaviens, Norddeutschlands und der Niederlande
Zusammengestellt aus Originalen und anderen Quellen von Benjamin Thorpe, Mitglied der Königlichen Akademie der Wissenschaften in München
Band 1
Nordische Mythologie
Vorwort
Die nordische Literatur, insbesondere jener Zweig, der sich mit den frühen Zeiten und Altertümern Skandinaviens und Norddeutschlands befasst, hat in letzter Zeit in vielen Teilen Europas zunehmendes Interesse geweckt. Es erschien mir daher nicht unvernünftig, dass ein Werk, das umfassend und doch nicht zu ausführlich die alte Mythologie und die wichtigsten mythologischen Überlieferungen dieser Länder darstellt, sowohl für den Liebhaber nordischer Überlieferungen zu Hause als auch für den englischen Reisenden in diesen faszinierenden Regionen nützlich und unterhaltsam sein könnte. Auch dem englischen Weiterlesen
Das Grab einer Unbekannten
Im Schatten ehrwürdiger Bäume auf dem Friedhof der St. Paul’s Episcopal Church in Alexandria, Virginia, liegt ein Grab, das seit mehr als zwei Jahrhunderten ein Geheimnis hütet. Auf einem steinernen Denkmal, schlicht und doch von erhabener Schwere, steht geschrieben: Zur Erinnerung an eine fremde Frau, deren irdischer Leidensweg am 14. Oktober 1816 endete. Weder Name noch Herkunft werden verraten – nur das Echo einer Liebe und einer untröstlichen Trauer verweilt hier.
Der Stein, den ihr Mann mit unermesslichem Schmerz errichten ließ, erzählt von einer letzten, hingebungsvollen Umarmung, in der die junge Frau ihren letzten Atemzug tat. Wie geliebt, wie geschätzt du einst warst, nützt dir jetzt nichts mehr. Mit wem du verwandt warst, von wem du gezeugt, ein Haufen Staub bleibt allein von dir – diese ernüchternden, von der Endgültigkeit des Todes durchdrungenen Zeilen mahnen die Lebenden zur Demut.
Sagen der mittleren Werra 95
Von der Schlüsselblume auf dem Ringelstein
Eines Tages sah der Förster von Waldfisch auf dem alten Schloss oben eine ungewöhnlich große und schöne Schlüsselblume blühen. Da dachte er bei sich: Die bringst du deiner Liebsten mit heim. Er knickte sie ab und steckte sie an den Hut. Da er sich wieder erhob, erschrak er nicht wenig, als er eine weiße Jungfrau von wunderbarer Schönheit vor sich erblickte. Sie stand vor einer weit geöffneten, mit reichem Schnitzwerk verzierten Tür, die zu einem Gewölbe führte, von dem er zuvor nie etwas gesehen hatte. Der Förster fasste sich ein Herz und folgte der freundlich winkenden Jungfrau in den Berg. Diese deutete nun auf einen großen Haufen, der wie eitel Gold schimmerte, und sagte zu dem erstaunten Förster: »Nimm so viel, wie du zu tragen vermagst.«
Er tat, wie ihm geheißen, und füllte sich die Taschen.
AIs er sich hierauf anschickte, den Keller zu verlassen, rief ihm die Jungfrau nach: »Förster, Förster! Du vergisst das Beste!«
Der aber hatte keine Zeit und suchte das Freie, und wie er nun durch die Tür sprang, schlug ihn die so heftig an die Ferse, dass er vor Schmerz laut aufschrie. Die Tür aber war verschwunden. Nun erst bemerkte der Förster, dass er den Hut, den er in dem Weiterlesen
Sagen und alte Geschichten der Mark Brandenburg 57
Die Kuhburg und die Räuberkuhle bei Neu-Ruppin
Auf der Feldmark der Kahlberge bei Neu-Ruppin, berichtet Feldmann, finden sich noch heute die Überreste eines alten Gemäuers, die Kuhburg oder auch wohl die Warte genannt, von welcher man weit in das Land hat hinaus sehen können, und welche im Jahre 1715 zum Bau des (damaligen) Neuen Rathauses abgebrochen wurde. Sie stand an der Landwehr und ist ehedem gegen die Streifereien der Nachbarn bei den einheimischen Kriegen zur Beschirmung der auf dem Feld weidenden Herden gebraucht worden. Es hat auf ihr in unruhigen Zeiten immer jemand lauern und die Ankunft der Feinde gleich durch ein Zeichen andeuten müssen.
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Führer durch die Sagen- und Märchenwelt des Riesengebirges 17
Max Klose
Führer durch die Sagen- und Märchenwelt des Riesengebirges
Mit zahlreichen Abbildungen aus dem Riesengebirge
Verlag von Brieger & Gilbers. Schweidnitz (Świdnica). 1887.
Überarbeitete Fassung
IV. Görlitz und Umgegend
1. Der Name der Stadt
Der Name der schönen Stadt Görlitz soll auf Deutsch Brandstadt heißen und von dem Böhmenherzog Sobieslaw I. denselben als Zgorzelice erhalten haben. Der Volksmund hat daraus Görlitz gemacht.
2. Die Entstehung der Stadt