Führer durch die Sagen- und Märchenwelt des Riesengebirges 26
Max Klose
Führer durch die Sagen- und Märchenwelt des Riesengebirges
Mit zahlreichen Abbildungen aus dem Riesengebirge
Verlag von Brieger & Gilbers. Schweidnitz (Świdnica). 1887.
Überarbeitete Fassung
6. Das Goldberger Gespenst
Ein Goldberger Schneider hatte Herzog Boleslaw dem Kahlen (1278) Unrecht getan. Der Herzog befahl, den Übeltäter hinzurichten. Der Goldberger Rat wusste jedoch, dass der Mann unschuldig war, und ließ ihn entkommen. Als der Herzog später nach Goldberg kam, begegnete ihm der Schneider in der Stadt und schritt trotzig an ihm vorüber. Der Fürst schalt zornig den erschrockenen Rat und fragte, weshalb sein Befehl nicht vollzogen worden sei. Der Rat erwiderte in seiner Verlegenheit, der Schneider sei wohl hingerichtet worden, doch seitdem gehe der unschuldig Gerichtete als Geist umher und schimpfe auf den Weiterlesen
Gesetzlose und Desperados – Tom Tobin
Es war einmal Tom Tobin, einer der letzten berühmten Fallensteller, Jäger und Indianerkämpfer. Er lebte in den frühen Tagen, als die Rocky Mountains für fast alle ein unentdecktes Land waren – außer für die robusten Angestellten der vielen Pelzhandelsgesellschaften und die wenigen in ihren einsamen Wildnissen stationierten US-Truppen. Tom war ein Ire, hitzköpfig und ein treffsicherer Schütze mit Gewehr, Revolver oder dem mächtigen Bowie-Messer. Er kämpfte bei der kleinsten Provokation, doch niemand verließ je hungrig seine Hütte, wenn er einen Laib Brot zu teilen hatte, oder ohne Geld, wenn sich noch etwas in seiner Börse fand.
Wie Kit Carson war er eher unterdurchschnittlich groß, rothaarig und weit entfernt von einem Adonis, aber er hatte ein großes Herz und war so flink wie eine Antilope. Tom spielte eine wichtige Rolle bei der Vergeltung für die Ermordung der Amerikaner im Taos-Massaker und beim Sturm auf das indianische Pueblo. Doch seine größte Errungenschaft war die Tötung des berüchtigten Banditen Espinosa, der auf dem Höhepunkt seiner brutalen Karriere die gesamte Bergregion in Angst und Schrecken versetzte.
Der Mythos Tempelritter – Teil 3.19
Einst waren sie im Hochmittelalter die mächtigste Organisation auf Gottes Erden. Sie waren führend im Bankwesen, sie besaßen die größte Flotte des Abendlandes. Zeugen ihrer schier übermächtigen Größe und ihres Reichtums findet man noch heute: Der Newport Tower in Newport, Rhode Island, der als Leuchtturm der Templer gilt; Santa Mariá de Eunate in Spanien, welche die Templer nach dem Vorbild der Grabeskirche in Jerusalem erbauten; Temple Church in London, die den Templern als englisches Hauptquartier diente; die Klagemauer sowie der Tempelberg in Jerusalem, wobei aufgrund der derzeitigen religiösen und politischen Auseinandersetzungen zwischen Israel und Palästina es dort unmöglich erscheint, umfangreiche Ausgrabungen Weiterlesen
Sagen und alte Geschichten der Mark Brandenburg 64

Das vermauerte Tor von Gransee
In vielen Städten der Mark Brandenburg findet man etwas, das in anderen Ländern nur sehr selten anzutreffen ist. Neben dem gewöhnlichen Stadttor befindet sich nämlich noch ein zweites, zugemauertes Tor. Man muss annehmen, dass dieses das allererste Tor gewesen ist, weil es mit dem Bau der Mauer übereinstimmt, in der es sich befindet, und weil es auch direkt auf die Straße zeigt, während das jetzige offene Tor schräg in die Stadt hineinführt. Welche Bedeutung die zugemauerten Tore hatten und aus welcher Veranlassung sie vermauert wurden, versuchen unsere Geschichtsschreiber vergeblich zu erforschen. Vermauerte Tore dieser Art finden sich namentlich in Kyritz, in Wittstock, in Wusterhausen im Ruppinschen, in Gransee (zwei), in Soldin (drei), in Friedeberg (zwei), in Morin (zwei), in Berlinchen (zwei), in Königsberg (zwei), in Schönfließ (zwei), in Landsberg an der Warthe, in Beerwalde, in Woldenberg, in Bernau, in Fürstenwalde und in Mittenwalde.
Weiterlesen
Gesetzlose und Desperados – Morde im frühen Clayton, NM
Wie alle Siedlungen des fernen Westens in frühen Zeiten war auch Clayton nicht von Schießereien und unnötigen Morden verschont. Die meisten Morde wurden von sogenannten üblen Kerlen, Glücksspielern und Saloonbesuchern im betrunkenen Zustand begangen. Cowboys, die von Viehtrieben, Viehlagern und Rinderwagen in die Stadt ritten, frönten üblicherweise dem Trinken, Monte, Faro, Roulette und anderen Glücksspielen, die in den Saloons der Stadt verlockend angeboten wurden. Die Cowboys, die in den 1890er und 1900er Jahren zu Dutzenden in Clayton einritten, richteten im Großen und Ganzen wenig Schaden an. Ihr Abschied vom Dorf nach wenigen Stunden Erholung wurde meist von wilden Kojoten-ähnlichen Schreien und großzügigen Schussabgaben aus ihren Gewehren begleitet, aber soweit ich mich erinnere, wurden bei diesen Späßen nur wenige Männer verletzt. Bald kehrte nach dem Lärm, den die Reiter der Prärie verursachten, Ruhe ein.
Schafhirten, die Clayton in frühen Zeiten besuchten, waren fast ausschließlich spanisch-amerikanische, gemeinhin als Mexikaner bezeichnete, Männer. Mit mehreren Monaten Lohn in der Tasche, nach ihrer Ankunft in der Stadt vom Schaflager, löste der Hirte seine Schecks ein, ging sofort in einen Saloon, nahm ein paar Drinks Aguardiente und befand sich bald in einem glückseligen Weiterlesen


Neueste Kommentare