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Vergessene Helden 8

Minimax oder die unglaublichen Abenteuer des Agenten 86

Man nehme einen Protagonisten namens Maxwell Smart, der eine Katastrophe auf zwei Beinen ist und als trotteliger Agent der Geheimorganisation CONTROL bei seinem Kampf gegen die Terrororganisation KAOS, die nichts anderes als die Weltherrschaft anstrebt, von einem Fettnäpfchen ins andere tritt.

Dann stellt man ihm, also diesem Smart, als Partner einen gewissen Agent 13 und den Agent 44 zur Seite, die verdächtige Personen und Gebäude von den unmöglichsten Orten aus observieren, als da zum Beispiel ein Briefkasten oder eine Waschmaschine wären, und stattet alle mit Gadgets wie einem Schuhtelefon bzw. Butterbrottelefon aus, mit dem sie auf Verbrecherjagd gehen sollen.

Da deren Missionen logischerweise von vorneherein zum Scheitern verurteilt sind, ersinnt man noch einen kompetenten Profi namens Agentin 99, die im Hintergrund agiert und dem chaotischen Trio dabei hilft, immer wieder den Kopf doch noch aus der Schlinge zu ziehen.

Kann so ein schräges Konzept funktionieren?

Die Antwort ist ja.

Als Mel Brooks und der Drehbuchautor Buck Henry anno 1964 diese Serie als eine schräge, mit schwarzem Humor und jeder Menge Satire durchsetzte Persiflage auf die Welle der unzähligen Agentenfilme und Krimiserien konzipierten, die in jenen Jahren die Film- und Fernsehwelt regelrecht überfluteten, ahnte niemand, dass diese Serie, weltweit als Get Smart bekannt, zu einem riesigen Erfolg werden sollte und bis heute noch Kultstatus genießt.

 

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Bereits nach der Ausstrahlung der ersten Folge – sie trug den Titel Mr. Big und wurde am 18. September 1965 gesendet – überschlugen sich Kritik und Presse gleichermaßen. Brooks und Henry wurden danach für diese Pilotfolge mit einem Emmy in der Kategorie Herausragendes Drehbuch für eine Comedy-Serie ausgezeichnet.

Aber das sollte nicht die einzige Auszeichnung bleiben. Die beiden konnten bereits mit der Folge 2 mit dem Titel Dipolomat’s Daughter einen weiteren Emmy einheimsen. Es sollte nicht der letzte Preis sein. Produzent Leonard B. Stern und Hauptdarsteller Don Adams erhielten ebenfalls einen Emmy und noch drei weitere sollten folgen. Zusätzlich wurde die Serie noch vierzehn Mal für den Emmy, immerhin der wichtigste Fernsehpreis Amerikas, nominiert und zusätzlich noch mit zwei Golden Globes ausgezeichnet.

Kein Wunder also, dass es nicht bei der ersten Staffel mit insgesamt 30 Folgen blieb, sondern noch vier weitere Staffeln mit insgesamt 138 Abenteuern des smarten Agenten Maxwell Smart abgedreht wurden.

Am 15.Mai 1970 war dann mit Folge 138 mit dem Titel I am Curiously Yellow zum Entsetzen aller Fans endgültig Schluss. Die Serie verschwand zwar vom Bildschirm, aber das Interesse an den Abenteuern des trotteligen Agenten Maxwell Smart war weiterhin ungebrochen. So ungebrochen und nachhaltig, dass die Produktionsfirma Universal Studios unter der Regie von Clive Donner 1980 unter dem Titel The Nude Bomb, in deutscher Fassung Die nackte Bombe einen Kinofilm inklusive aller damaligen Hauptdarsteller in die Kinos brachte. 1989 folgte dann als weiteres Futter für die Fans der Streifen Die nackte Bombe 2.

Die Filme erschienen kurz darauf auch auf Videokassetten und sind inzwischen gesuchte Raritäten.

Aufgrund des großen Erfolges versuchte man in den USA eine Neuauflage der Serie, in der Zach, der Sohn von Maxwell Smart, dessen Nachfolge antrat. Diese wurde auch in Deutschland auf RTL ausgestrahlt, allerdings akzeptierten die Fans nur den originalen einzig wahren Maxwell Smart und so wurde die Serie um Zach ein Flop und bereits nach 7 Folgen eingestellt.

 

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Beschließen möchten wir diese kleine Kolumne mit einigen interessanten Daten und Fakten, die der eine oder andere Freund dieser unvergessenen Serie vielleicht noch nicht auf dem Schirm hat.

Jonny Carson, 1962 bis 1992 Showmaster von The Tonight Show, Amerikas erfolgreichster Late Night Show, war ebenso Gaststar bei Get Smart wie auch Oskar-Preisträger Ernest Borgnine, der unvergessene Komiker, Schauspieler und Entertainer Bob Hope und Leonard Nimoy, besser bekannt als Mister Spock, um nur einige zu nennen.

Ein Kuriosum ist übrigens Mister Big, die allererste Folge, sie wurde nämlich als einzige in Schwarzweiß ausgestrahlt, alle folgenden 137 in Farbe.

In Deutschland sicherte sich als erste Fernsehanstalt die ARD die Rechte für Get Smart, die dort ab 1967 im Vorabendprogramm als Supermax, der Meisterspion ausgestrahlt wurden. Allerdings nur 13 Episoden, 45 weitere strahlte dann das ZDF als Mini Max aus, wobei sie alle Folgen neu synchronisierten. Bis einschließlich der vierten Staffel, von 1988 bis 1990, zeigte SAT 1 die Abenteuer des smarten Agenten, die fünfte und finale Staffel lief dann 1995 auf Kabel 1.

In fast allen Folgen wurden, sehr zur Freude der Zuschauer, Kinofilme und Fernsehserien im wahrsten Sinn des Wortes durch den Kakao gezogen. Zu den beliebtesten Parodien zählten unter anderem Casablanca, mit dem deutschen Titel Ziemlich heiß in Casablanca als Folge 36, in der Hauptdarsteller Don Adams als Maxwell Smart niemand anderen als Humprey Bogart in dem Kultfilm Casablanca in herrlich schräger Weise auf die Schippe nimmt, und Folge 65 Maxwell Smart, Private Spy, im deutschen als Der private Detektiv, wo er Bogart als Sam Spade in dem Film Die Spur des Falken erneut auf geniale Weise parodiert.

Die zu dieser Zeit sehr bekannten Fernsehserien Mit Schirme, Charme und Melone und Tennisschläger und Kanonen wurden ebenso verulkt wie Kobra übernehmen Sie oder Chief Ironside und selbst vor Filmen wie Zwei glorreiche Halunken, Blondinen bevorzugt und sogar King Kong schreckte man zum Vergnügen aller Zuschauer nicht zurück.

Schade eigentlich, dass solche Perlen der Fernsehunterhaltung heute nur noch selten sind. Dem Fan von Maxwell Smart bleibt als einziger Trost die unzähligen DVDs, die von unzähligen Vertrieben noch im Internet angeboten werden.

Quellenangabe: