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Im Zauberbann des Harzgebirges – Teil 24

Im Zauberbann des Harzgebirges
Sagen und Geschichten, gesammelt von Marie Kutschmann

Die Bergwerke auf dem Rammelsberg

Am Fuße des Rammelsberges stand vorzeiten eine Mühle. Eines Morgens, vor Tagesanbruch, wollte die bei dem Müller dienende Magd Feuer im Herd anzünden, konnte aber das Feuerzeug nicht finden. Als sie nun überall umhertastete, kam sie auch an das Fenster und gewahrte beim zufälligen Hinausblicken in der Nähe ihrer Wohnung auf dem Rammelsberg ein Feuer. Schnell lief sie dorthin, um sich einige Kohlen zu holen. Als sie aber näher kam, sah sie mehrere Männer mit langen, weißen Bärten am Feuer sitzen. Da wurde ihr angst und bange und schon war sie auf dem Sprung, umzukehren; aber nach kurzem Besinnen fasste sie sich ein Herz, trat zu den Männern und bat um einige Kohlen. Doch keine Antwort wurde ihr zuteil. Da wagte sie denn ohne Erlaubnis sich etwas Feuer zu nehmen. Die Männer kümmerten sich auch nicht im Geringsten um ihr Tun, sondern blickten starr und regungslos vor sich nieder.

Als die Magd die Kohlen zu Hause anfachen wollte, brannten dieselben nicht. Nun lief sie noch ein paarmal und holte immer mehr; aber so sehr die Kohlen auch glühten, nicht das winzigste Holzspänlein war daran zu entzünden.

Da sah sie sich denn genötigt, ihre Herrschaft zu wecken und um das Feuerzeug zu bitten.

Die geholten Kohlen hatte sie beiseite geschoben. Als es Tag wurde, da lag im Herde eine Menge Gold. Als aber die Magd eilig an den Ort lief, wo es die Nacht gebrannt hatte, um mehr zu holen, waren da nur gewöhnliche Kieselsteine. Ihr Herr nun zeigte es der Obrigkeit an. Der Berg wurde untersucht und dadurch der Reichtum des Rammelsberges entdeckt.