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Im Original Marie Kutschmann

Im Zauberbann des Harzgebirges – Teil 52

Im Zauberbann des Harzgebirges
Sagen und Geschichten, gesammelt von Marie Kutschmann

Untrüborn

Der Ort Friedrichsbrunn verdankt seinen Namen einer Kolonie, welche Friedrich der Große im Jahr 1776 hier gründete. Vor dem hieß derselbe Untreubrunnen, im Volksmund Untrüborn. Von ihm geht die folgende Sage:

Als einst der Feind im Land wütete und unmenschlich hauste, waren die Bewohner dieser Gegend, als sie von den verübten Gräueln hörten, aus Furcht in die dichten Wälder geflohen.

Die größte Schar hatte sich an jenem Brunnen versammelt, welcher zu der Zeit noch in unwegsamer Wildnis lag Weiterlesen

Im Zauberbann des Harzgebirges – Teil 51

Im Zauberbann des Harzgebirges
Sagen und Geschichten, gesammelt von Marie Kutschmann

Ramberg

Auf die ihrer herrlichen Aussicht halber viel besuchte Viktorshöhe zu gelangen, muss man den prächtigen Wald des Ramberges durchschreiten. Die mächtigen Kronen der alten Buchen lassen die Sonnenstrahlen nur schüchtern durchblicken. Beweglichen Lichtern gleich tanzen sie über den saftig grünenden Rasen, dass er in unzähligen Farben schimmert. Das leichte Rauschen der Wipfel und lieblicher Vogelsang, begleitet von dem Summen und Brummen der kleinen, zartgeflügelten Musikanten – das sind die einzigen Töne, die wir vernehmen und die wie ein Loblied auf die schöne Gotteswelt unsere Brust durchdringen. Ist die Höhe des Berges fast erreicht, so zeigt sich Weiterlesen

Im Zauberbann des Harzgebirges – Teil 50

Im Zauberbann des Harzgebirges
Sagen und Geschichten, gesammelt von Marie Kutschmann

Mägdesprung

Auf den Bergen und in den Felsen hausten die Riesen. So erzählt die Sage von diesen mächtigen Gesellen, die von den Menschen ihrer Größe und Kraft halber gefürchtet, aber auch wieder geschätzt wurden, weil sie die Erde von Drachen, Lindwürmern und allerlei Ungetümen säuberten. Manche seltsame Steinbildung, die, einer menschlichen Gestalt ähnlich, aus den Tropfstein- oder Granitfelsen hervorragt, erklärt die Sage für versteinerte Riesen; denn ihrer ganzen Natur nach hängen sie mit dem Steinreich zusammen. Sie sind entweder belebte Steinmassen oder versteinerte, früher lebendige Geschöpfe. Steine und Felsen sind auch des Riesengeschlechtes Waffen. Sie Weiterlesen

Im Zauberbann des Harzgebirges – Teil 49

Im Zauberbann des Harzgebirges
Sagen und Geschichten, gesammelt von Marie Kutschmann

Ruine Anhalt

Auf waldigem Berg verborgen liegt die Ruine Anhalt. Nur noch wenige Überreste sind von der alten Stammburg der Anhaltiner vorhanden, denn schon im 15. Jahrhundert soll dieselbe, wie alte Chroniken erzählen, in Trümmern gelegen haben.

Dennoch bewahrte das Volk für diese Ruine ein reges Interesse, da die Sage ging, dass der Brunnen unter derselben unermessliche Schätze berge, dass es aber unmöglich sei, sie zu heben, weil Berggeister und gräuliche Ungetüme die Kleinodien bewachten und jeden zerreißen würden, der es wagen wollte, sie anzutasten.
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Im Zauberbann des Harzgebirges – Teil 48

Im Zauberbann des Harzgebirges
Sagen und Geschichten, gesammelt von Marie Kutschmann

Die Tidianshöhle

Ein Schäfer des Grafen von Falkenstein, Tidian geheißen, weidete alltäglich seine Herde auf einem waldigen Berg, nahe der Burg. Es war ein braver, fleißiger Bursche, den jedermann gern hatte und dem die Lebensfreude aus den treuherzigen Augen schaute. Heute aber saß Tidian gegen seine Gewohnheit recht trübe da. Nichts konnte ihn erheitern, und die Sprünge der jungen Zicklein, die ihn sonst so sehr ergötzt hatten, blieben unbeachtet. Es war auch kein geringer Kummer, der ihn drückte und ihm allen Frohsinn nahm. Im Dorf wohnte nämlich ein reicher, geiziger Müller. Der hatte ein liebliches Töchterchen, welches Tidian schon als Kind lieb gehabt hatte. Auch das Weiterlesen

Im Zauberbann des Harzgebirges – Teil 47

Im Zauberbann des Harzgebirges
Sagen und Geschichten, gesammelt von Marie Kutschmann

Die gute Frau von Asseburg

Als auf der Burg Falkenstein das Geschlecht der Asseburg hauste, lebte dort einst ein Ritter dieses Stammes, der eine so fromme und gute Frau besaß, dass dieselbe weit und breit ihres Wohltuns halber geliebt wurde.

Einst, da ihr Gemahl fern im Kampf weilte, wurde die Burgfrau in der Nacht durch die Berührung ihrer Hand aus dem Schlummer geweckt. Als sie verwundert ob der Störung umherblickte, gewahrte sie ein kleines graues Männchen, das bittend die Hände zu ihr erhob. Erschreckt sah Helene von Asseburg auf die wunderliche Gestalt und war keines Wortes mächtig. Da begann der Zwerg in klagendem Ton zu bitten, die Burgfrau möge ihm das Weiterlesen