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Deutsche Märchen und Sagen 54

Johannes Wilhelm Wolf
Deutsche Märchen und Sagen
Leipzig, F. A. Brockhaus, 1845

55. Kaninchen auf dem Kirchhof

Ein Mann aus Kortryk kam abends spät noch über den Kirchhof und sah da ein schönes, weißes Kaninchen herumhüpfen. Ah, dachte er bei sich selbst, das Tierchen will ich mir fangen. Es ist etwas für Sonntag. Er nahm seinen Hut in die Hand und

lief hinter dem Kaninchen bis an die Kirchtür. Da schmiss er den Hut darauf, sodass es drunter saß.

»Nun sollst du mir nicht lang mehr hüpfen«, sprach er und griff mit der Hand unter den Hut.

Aber das Kaninchen war verschwunden und weiter nichts zu sehen als ein Häufchen Erde, gerade wie ein Maulwurfshügel.

Da schlug der Mann ein Kreuz und betete fünf Vaterunser und fünf Ave Maria, denn er erkannte, dass das Kaninchen ein Geist gewesen war.