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Das schwarze Buch vom Teufel, Hexen, Gespenstern … Teil 23

Das schwarze Buch vom Teufel, Hexen, Gespenstern, Zauberern und Gaunern
Dem Ende des philosophischen Jahrhunderts gewidmet
Adam Friedrich Böhme, Leipzig, 1796

Einige Unteroffiziere zitieren die Gespenster aus dem Brunnen herauf.

Gegen Weihnachten 1791 starb in Halle der Böttchermeister Hildebrant ein stiller und arbeitsamer Bürger und guter Vater von sieben ihm ähnlichen Kindern. Die beiden Jüngsten, ein Sohn von dreizehn und eine Tochter von siebzehn Jahren, welche diesen Verlust aufs Schmerzlichste fühlten, blieben bis auf ein paar Mietsleute nur allein in ihrem väterlichen Haus. Nach einiger Zeit erhoben sich in der Nacht ein fürchterliches Poltern auf dem Boden und Werfen und Stoßen an den Türen. Nahe Blutsfreunde beteuerten, dies sei der Vater, er habe keine Ruhe usw.

Bald danach sprach ein Nachbar zum anderen: »Meister Hildebrant geht spuken!«

Dieses grundlose Gerede betrübte die gebeugten Kinder noch mehr, nicht weil sie daran glaubten, denn dazu hatten sie viel zu gesunde Begriffe von ihrem Vater und ihren Lehrern, sondern dies Gerede kränkte sie, weil sie ihren rechtschaffenen Vater kindlich geliebt hatten und ihm so etwas nachsagen hören mussten.

Doch die beherzte Wirtsfrau machte dem Spuk ein Ende. Sie passte dem Poltergeist auf, sprang, so wie sie Lärm hörte, mit dem Licht vor die Haustür und rief die Nachbarn herbei. Aber sogleich war der Geist verschwunden und alles Durchsuchen vergebens.

Endlich schaute noch jemand in den Hofbrunnen, und entdeckte zwei Soldaten darin. Einige Unteroffiziere zitierten die Geister bald herauf. Der schlimmste wurde zwei, der andere einen Tag Spießruten gejagt. Der Rädelsführer war der Schwager des Verstorbenen, welcher mit seinen Gehilfen die Kammer der Waisen ausgeleert hatte.