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Perry Rhodan Band 2934 – Unter der Flammenflagge

Christian Montillon
Perry Rhodan Band 2934
Unter der Flammenflagge

Perry Rhodans Enkelin Farye Sepheroa-Rhodan, Mausbiber Gucky, Lua Virtanen, Vogel Ziellos und der Besatzung der BJO BREISKOLL hält sich fern der RAS TSCHUBAI in Sevcooris verborgen, um im Notfall als Eingreifreserve zur Verfügung zu stehen. In ihrer Langeweile erkunden sie die verborgene Seite des Thoogondu-Reichs. Auf dem Planeten Oschal soll ein Sängerwettstreit zur Lobpreisung des Goldenen Reiches stattfinden. Eine gute Gelegenheit, seine Machtstrukturen zu erkunden und seine Werte zu erforschen, findet Farye, weil diese bei einem Wettstreit besonders klar zutage treten.

Also besuchen Farye, Gucky, Lua und Vogel, in Biomasken als Thoogondu mit schlohweißem, blau geädertem Gesicht und Rückenpanzer verkleidet, den Planeten Ochal, denn die Thoogondu sind die Herrenrasse des Goldenen Reichs, können sich also ohne jede Einschränkung bewegen. Sie sehen sich unter den Teilnehmern und Gästen um. Dabei versuchen sie, Wahrheit und Lüge des Goldenes Reichs zu unterscheiden: Wer sind wirklich die Guten, wer die Lügner und Terroristen? Und was sie besonders interessiert: Mit welchen Mechanismen wird die gültige Version der Wahrheit etabliert?

Die Beobachteten suchen erst mal den Ruhm und dann die Wahrheit.

Den Lesern der Serie sind die Propagandastrukturen vertraut, ihnen bringt der Roman keinen überraschenden Erkenntnisgewinn. Sein Wert liegt in der Darstellung der Individuen. Er stellt die Suche nach der Wahrheit dar. Es geht um Aufdeckungs- und Selbstfindungsprozesse in einer farbenprächtigen Gesellschaft zielstrebiger Individuen.

Die Teilnehmer, Stavakas genannt, entstammen verschiedenen Völkern. In dachlosen, turmartigen Rundbauten, Redearenen genannt, treten sie an. Die Art der Darbietung können sie wählen: Sie können singen, Reden halten, technische Kleinteile zusammensetzen oder sich selbst überwinden. Da ist die Echse Sorrak, dessen Schuppen bei Wasserkontakt faulen, die sich aber beigebracht hat, vom Gedanken an die Großartigkeit des Gondunats erfüllt, zu tauchen.

Der Abschluss der Darbietung ist in jedem Fall gleich: Der Stravaka stürmt den Turm hoch, während die Flammenflagge auf der Turmspitze aus unzähligen Farben sein Gesicht formt. Dann stürzen sie sich in die Tiefe. Dabei stirbt nur einer von 289 – das sind siebzehn mal siebzehn; in dieser Kultur dreht sich alles um die Zahlen siebzehn und sieben. Bei allen anderen fangen Antigravfelder den Sturz ab. Es geht um die Bereitschaft, zu sterben, um die Selbstaufgabe vor dem Gondunat.

Dabei zeichnet sich eine groß angelegte Manipulation ab. Die Observanten Kluutrud und Mauthoo sind geschickte und entschlossene Gegenspieler der Galaktiker. Durch ihre Augen erleben wir den Wettbewerb unter dem Vorzeichen der Manipulation. Sie bedienen sich aller Mittel des Überwachungsstaats.

Christian Montillon ist einer der beiden Expokraten der Serie. Er und Wim Vandemaan konzipieren die Handlungsentwürfe für die von den einzelnen Autoren geschriebenen Romane. Liest man Unter der Flammenflagge unter diesem Vorzeichen, stellt sich die ohne große Überraschungen dahinplätschernde Handlung als Knotenpunkt einer weiten Vernetzung dar, die sich über den aktuellen und einige weitere Zyklen erstreckt. Er ist der Auftakt zweier Doppelromane: Der erste stammt von ihm, der zweite vom anderen Expokraten.

(at)