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Sagen der mittleren Werra 46

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Vom Eichberg bei Auwallenburg

Am oberen Ende des Dorfes Auwallenburg erhebt sich hinter dem Wirtshaus, dem Michelsberg gegenüber, der Eichberg. Von dem stieg sonst eine weiße Jungfrau in das Tal hernieder. Sie winkte den Leuten freundlich zu und teilte ihnen dann mit, dass in dem Berg noch ein reicher Schatz ruhe, den sie heben konnten. Da machten sich denn auch einige Male Bergleute, die dort Erze vermuteten, daran und schlugen ein, ihre Mühe aber blieb ohne Erfolg – und doch hatte die weiße Frau nicht gelogen, denn in späteren Jahren entdeckte man dort ein so mächtiges Schwerspatlager, dass es zum Segen der Gemeinde Auwallenburg wurde.

Von dem Gemeindewald der Auwallenburger

Der Ritter von der Wallenburg wollte gern ein Fischwasser haben und bot daher der Gemeinde Auwallenburg einen schönen Strich Waldes gegen den Lautenbach, jetzt nur Truse genannt, zum Tausch an. Die Auwallenburger aber waren stolz und wiesen das Anerbieten zurück. Dem Ritter jedoch lag viel an dem Wasser, und so kam nach Jahren der Handel noch zustande. Da aber die Grenze des Waldes noch nicht genau bestimmt war, so kamen beide Teile dahin überein, dass ein Auwallenburger einen Esel des Ritters besteigen und die Bestimmung der Grenze ganz dem willkürlichen Gang des Tieres überlassen sollte.

Als nun einige Tage darauf der Ritt im Beisein von Zeugen vor sich ging  und der Zug die schroffen, steinigen Höhen der alten Maß und des Hirtenrainkopfs hinter sich hatten und der bessere Teil der Waldung nun erst begann, machte ein treuer Diener des Wallenburgers durch einen Kniff das Langohr so scheu, dass dieses mit seinem Reiter, ohne sich halten zu lassen, im Zickzack, wie heute noch die Grenzlinie zeigt, den Berg hinunterjagte und die Gemeinde so um den schönsten Teil des versprochenen Waldes geprellt wurde.