Heftroman der

Woche

Download-Tipp

Der Welt-Detektiv Band 6

Neueste Kommentare

Archive

Folgt uns auch auf

Im Original C. L. Wucke

Sagen und alte Geschichten der Mark Brandenburg 37

Der Tempel der Morgenröte zu Jüterbog

Als Albrecht der Bär im Jahre 1157 dem Wendenfürsten Jaczo die von demselben weggenommene Feste Brandenburg wieder abnahm, eroberte gleichzeitig der Erzbischof Wichmann von Magdeburg Land und Stadt Jüterbog und zerstörte dort den heidnischen Götzentempel des Jutrebog, eines Gottes oder einer Göttin des Lichts oder der Morgenröte. Derselbe hat, wie man noch heutzutage erzählt, auf einer, wie es scheint, künstlichen Anhöhe in der dortigen Vorstadt gestanden, und zwar zwischen der jetzigen Schmiede und der Kirche. Noch im 16. Jahrhundert soll derselbe vorhanden gewesen sein, wenigstens berichtet der Diakonus Hannemann in seiner im Jahre 1607 herausgegebenen Jubelschrift Folgendes: »Von einer solchen heidnischen Weiterlesen

Sagen und alte Geschichten der Mark Brandenburg 36

Der Schmied zu Jüterbog

Zu Jüterbog lebte einmal ein Schmied, der war ein sehr frommer Mann. Zu dem kam eines Abends noch spät ein Mann, der sehr heilig aussah, und bat ihn um eine Herberge. Nun war der Schmied immer freundlich und liebreich zu jedermann, nahm daher den Fremden auch gern und willig auf und bewirtete ihn nach Kräften. Am nächsten Morgen, als der Gast von dannen ziehen wollte, dankte er seinem Wirt herzlich und sagte ihm, er solle drei Bitten tun, die wolle er ihm gewähren. Da bat der Schmied erstens, dass sein Stuhl hinter dem Ofen, auf dem er abends nach der Arbeit auszuruhen Weiterlesen

Sagen der mittleren Werra 80

Vom Eselsfuß

Ungefähr in der Mitte zwischen Liebenstein und Bairode bezeichnen zwei Felsen, gleichsam Torsteine, den Eingang zum Thüringer Tal. Zwischen diesen mitten im Waldweg und von einer nahen Quelle überrieselt, erhebt sich ein dritter nur wenig über den Boden. Jene werden der Katzenstein und der Eselssprung und dieser wegen der in den Porphyr eingedrückten Fußtapfen eines Tieres der Eselsfuß genannt. Er ist zugleich der Markstein der hier zusammentreffenden Fluren von Bairode, Liebenstein und Steinbach.

Mit Lächeln erzählt das Volk von ihm die seltsame Sage, dass der Heiland auf seinem Esel von den Pharisäern verfolgt, hier von dem Felsen herab auf die Platte gesprengt sei, allwo dann der Esel seine Fußtapfen zurückgelassen habe.

Von der Höhle am Eselsfuß

Zu dem alten Schlosser Timme auf dem Sauerborn, so erzählt der alte Fuchs zu Bairode, kam am Johannisabend ein Venediger und bat dringend um Herberge. Da aber der Mensch von der langen Reise ziemlich bloß und abgerissen war und sein ganzes Hopphöhe1 nur in einem leeren Sack bestand, so nahm ihn Timme nur auf wiederholtes Bitten endlich auf, wunderte sich aber nicht wenig, als der Weiterlesen

Sagen der mittleren Werra 79

Von der Höhle im Höchheimer Holz

In dem Höchheimer Holz, östlich von Bad Liebenstein, soll sich eine Höhle befinden, zu der nun jedoch niemand mehr den Eingang zu finden weiß. Die Venediger aber, die sich vor langen Jahren in der Gegend umhertrieben, kannten sie genau und füllten dort in der Johannisnacht ihre Säcke mit brauner Erde, die sie dann vergnügt in ihre Heimat trugen und in gediegenes Gold verwandelten.

Einstmals waren den Welschen einige junge Bursche in jener Nacht nachgeschlichen und hatten sich den Eingang gut gemerkt. Als nun jene die Gegend verlassen hatten, schlichen die neugierigen Burschen in die Höhle, fanden aber nichts als einiges Gerät vor, welches die Venediger dort zurückgelassen hatten.

Da sie ein arges Grauen überfiel, so machten sie sich, ohne etwas anzurühren, so schnell wie möglich aus dem Staub.

Dem alten Knieling in Steinbach aber, bei dem die Venediger oft einkehrten, sagten diese bei ihrer Rückkehr im folgenden Jahr, dass ihnen der Berggeist in jener Höhle den Besuch der jungen Bursche mitgeteilt habe und es ein Glück für diese gewesen sei, dass sie dort nicht narriert hätten, sonst hätte keiner die Höhle lebendig wieder verlassen.

Weiterlesen

Sagen der mittleren Werra 78

Sagen-der-mittleren-Werra

Die weiße Frau vom alten Liebenstein

Alle sieben Jahre steigt die weiße Frau von der alten Burg Liebenstein zu dem am Promenadenweg nach Glücksbrunn gelegenen Auborn herab, füllt hier einen mitgebrachten steinernen Krug und badet sich dann in dem Quell.

Hierauf begibt sie sich wieder zur Burg hinauf, um das dort vor Zeiten eingemauerte und noch immer wimmernde Kind zu laben. Andere wollen wissen, dass sich die weiße Frau zuweilen auch in dem Glücksbrunner Teich bade. An ihrem Gürtel hat sie die Schlüssel zu den verwünschten Schätzen droben auf Weiterlesen

Sagen der mittleren Werra 77

Sagen-der-mittleren-Werra

Von den Schatzgräbern auf dem alten Liebenstein

Den Schatz droben im Buchenkranz auf der alten Burg Liebenstein wollten einst viele aus der Umgegend heben. Das war aber nicht so leicht, denn der Geist, der den Schatz hütete, musste erst herbeigerufen und befragt werden, womit man ihn bewegen und heben könne. So ließen sie einen Jesuiten kommen und durch ihn die Sache vorbereiten. Von diesem erfuhren sie nun nicht nur die genaue Stelle, wo der Schatz liege, sondern auch, dass sie ihn mittels eines schwarzen Huhns, an dem aber keine einzige weiße Feder sein oder gewesen sein dürfe, erlangen könnten.
Weiterlesen