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Oberhessisches Sagenbuch Teil 100

Oberhessisches Sagenbuch
Aus dem Volksmund gesammelt von Theodor Bindewald
Verlag von Heyder und Zimmer, Frankfurt a. M., 1873

Der Schatz in Engelhausen

In dem Gräflich Laubacher Tiergarten nach Freienseen zu, wo früher das Dorf Engelhausen gestanden hatte, liegen die Trümmer der sogenannten Pestburg. Dahin flüchteten in den unsicheren Zeiten des Dreißigjährigen Krieges die Leute der Umgegend und verbargen auch daselbst ihre Kostbarkeiten, von denen ein großer Teil noch heute unter der Erde verborgen ist.

Einem Laubacher Mann träumte es dreimal hintereinander von einem Platz auf der Pestburg, wo ein Schatz vergraben sei, den er heben könne. Anfänglich achtete er nicht sonderlich auf den Traum, endlich aber, je mehr ihm derselbe durch den Kopf ging, beschloss er den Versuch zu wagen. In einer schönen, stillen, mondhellen Nacht machte er sich auf den Weg und kam unangefochten am gewiesenen Ort an. Kaum aber hatte er sich ein wenig dort umgeschaut, so stand auch ein unheimliches kleines Graumännchen vor ihm. Der ganze Wald leuchtete blutrot wie Feuer und Flammen, in den Ästen der Bäume erhob sich ein so schauervolles Ächzen, Rauschen und Windesheulen und zugleich in der Luft ein so Entsetzen erregendes wüstes Toben und Lärmen, als ob der wilde Jäger mit seinen Gesellen daher führe, dass er vor Angst das Hasenpanier ergriff und ohne den Schatz gehoben zu haben, schweißtriefend von dem nächtlichen Gang wieder in Laubach ankam.

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