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Nach Amerika! – Erster Band – 8.1

Friedrich Gerstäcker
Nach Amerika!
Erster Band
Leipzig, Berlin, 1855

Der Tanz im Roten Drachen

Teil 1

Drei volle Monate waren nach den in den vorigen Kapiteln beschriebenen Szenen verflossen. Der Diebstahl im Dollingerschen Haus zu Heilingen, der eine ganze Woche lang fast das alleinige Stadtgespräch gebildet hatte, wurde kaum noch erwähnt. Der vermutete Dieb, gegen den aber allerdings nachträglich keine weiteren Beweise aufgefunden worden waren, war zwei Tage nach dem Sturz von der Brücke an seiner Kopfwunde gestorben. Er hatte die beiden Tage vollkommen bewusstlos gelegen und kein Wort mehr gesprochen. Das übrige Geld aber – außer den zweihundert und einigen Talern – wie die vermissten Pretiosen, konnten trotz den genauesten Nachforschungen nirgends aufgefunden werden. Hatte er es wirklich gestohlen, so ließ sich jetzt gar nichts anderes vermuten, als dass er es irgendwo an einer geheimen Stelle vergraben und außer Sicht gebracht habe.

Aktuar Ledermann hatte dabei ganze Aktenstöße über den Fall geschrieben – man wusste wirklich nicht, wo er nur den Stoff dazu herbekommen hatte; aber mit dem üblichen Kanzleistil wurde die Sache, der jede gründliche Vorlage mangelte, nach Möglichkeit gereckt, ausgedehnt und dann, als sich nichts weiter darüber ergab, mit starkem Bindfaden umschnürt und etikettiert, um später vielleicht, mit Jahreszahl und Nummer versehen, in irgendein staubiges Gefach geschoben zu werden, dort ein Jahrhundert fort zu träumen, wie der Verstorbene unter dem Rasen, dicht an der Kirchhofmauer, an die er ohne Sang und Klang damals noch vor Tag still und heimlich hinausgeschafft worden war.

Die Geistlichkeit von Heilingen hatte dem Unglücklichen allerdings sogar dieses ehrliche Begräbnis versagen und den Körper der Anatomie überantworten wollen, da er unter dem Verdacht eines schweren Diebstahls und gewissermaßen als Selbstmörder seinen Tod gefunden hatte. Was kümmerte die stolzen Geistlichen die duldende Liebe, die Christus gelehrt hatte, wo ihre Autorität Gefahr leiden konnte, gekränkt zu werden. Sie hatten einmal verordnet, dass solchen Sündern ein christliches Begräbnis versagt werden solle; aber die Polizei war milder und verständiger als die Diener des Höchsten und erklärte den Tod des Armen für keinen Selbstmord, indem er nur auf der Flucht umgekommen, während wahrscheinlich der ihm beigegebene Wächter die allerdings unschuldige und nicht zur Verantwortung zu ziehende direkte Ursache seines Todes gewesen sei.

Aber fort – fort mit den traurigen Bildern. Das menschliche Leben hat der dunklen Seiten so viele und sie drängen sich uns doch auf, wohin wir gehen – nur der Augenblick gehört uns, und nicht mutwillig wollen wir den Schmerz suchen. So mag mir der Leser denn noch einmal zum Roten Drachen hinaus folgen. Es dauert vielleicht lange, ehe wir den Platz wieder zu sehen bekommen – und dort tönt heute fröhliche Musik aus dem hell erleuchteten Saal des großen Hauses, der mit Girlanden, Blumen und jungen Birkenreisern festlich geschmückt ist, indessen ihn eine muntere, laut und lustig durcheinander wogende Schar belebt.

Kaum eine Viertelstunde oder eine halbe Pfeife Tabak, wie die Bauern sagten, vom Roten Drachen entfernt, lag Schloss Hohleck an der anderen Seite des nämlichen Hügelrückens, das gegenüberliegende Tal überschauend. Der Besitzer desselben, Graf von Hohleck, feierte die Vermählung seines ältesten Sohnes, der dabei das Gut selber übernahm und nun seinen Leuten dem Tag zu Ehren ein Fest in der Schenke gab. Bier und Branntwein waren dabei zu freier Verfügung gestellt, und ein starkes Musikkorps aus der Stadt engagiert worden, den Leuten die ganze Nacht hindurch zum Tanz aufzuspielen – und sie machten Gebrauch davon.

Aber auch aus Heilingen selber hatten sich eine Menge Gäste eingefunden, dem munteren Leben und Treiben der fröhlichen Menschen zuzuschauen. Während der untere Gartensaal einzig und allein den Dienstleuten des Rittergutes eingeräumt war, zu dem den Stadtleuten jedoch gastlich der Zutritt gestattet wurde, hatten sich die Letzteren noch besonders in einem paar der kleineren Stuben festgesetzt, wo sie ihren Wein oder ihr Bier tranken oder auch eine Partie spielten, die Zeit auszufüllen.

Zu den Gästen aus der Stadt gehörten auch mehrere unserer alten Bekannten, unter ihnen Kellmann und Schollfeld, zwei Stammgäste des Roten Drachen. Ledermann war ebenfalls, wenn auch später, heraufgekommen und ihnen hatte sich noch der Auswanderungsagent Weigel – sehr zum Ärger Schollfelds, der ihn nicht ausstehen konnte – zugesellt. Weigel blieb aber nicht ruhig an ihrem Tisch sitzen, sondern ging ab und zu, und hatte sein Glas nur mit bei ihnen stehen, gewissermaßen seinen Platz zu belegen.

Ledermann war übrigens sehr still und niedergeschlagen. Er hatte sein einziges Kind vor etwa vierzehn Tagen verloren und schien sich das sehr zu Herzen zu nehmen, erklärte auch nur heraufgekommen zu sein, sich ein wenig zu zerstreuen und die Gedanken los zu werden, die ihn in der Stadt drin peinigten.

Übrigens war ihm in den letzten Tagen höchst unerwarteter Weise eine kleine Erbschaft von 600 Talern zugefallen und Schollfeld, der außergewöhnlich gut aufgeräumt schien, versuchte nun sein Bestes, des Freundes Grillen oder trübe Gedanken ebenfalls zu verscheuchen.

»Hören Sie einmal, Ledermann«, begann er, mit dem Deckel seines Kruges klappend und mehr Bier verlangend, »wie ist denn die Geschichte nun mit den 600 Talern? Beiläufig gesagt, schneiden Sie ein Gesicht dabei, als ob Sie Schwefelsäure verschluckt hätten.«

»Er hört nicht einmal«, sagte Kellmann, als der Aktuar kein Wort darauf erwiderte und die Anrede in der Tat gar nicht verstanden zu haben schien, »Ledermann, Mensch, wo sind Sie jetzt mit Ihren Gedanken, im Roten Drachen bei Heilingen, auf dem Mond oder in Amerika?«

»Wo?«, sagte der Aktuar, rasch und fast verstört aufschauend. Als aber die anderen laut lachten, schüttelte er mit dem Kopf. Seinen Krug nehmend und trinkend sagte er ruhig und ernst: »Ach, lasst mich zufrieden, Kinder, ich habe den Kopf voll und bin wahrhaftig heute Abend nicht zum Spaßen aufgelegt.«

»Nicht zum Spaßen aufgelegt?«, rief aber Schollfeld, Kellmann unter dem Tisch anstoßend. »Ist auch gar nicht nötig, mein lieber Aktuar, wir spaßen auch hier gar nicht. Jemand aber, der eine Erbschaft macht und irgendwo Stammgast ist, überkommt dabei die moralische Verpflichtung, irgendetwas zum Besten zu geben, und es bleibt ein Skandal, dass man einen solchen Glückspilz auch nur noch daran erinnern muss. Hat der Henker da wieder den Schleicher, den Weigel«, unterbrach er sich aber plötzlich mit etwas leiserer Stimme, als er sah, wie dieser das Zimmer wieder betrat und sich ihrem Tische zuwandte, »ich hatte schon gehofft, wir würden ihn heute Abend los sein; jetzt ist mein Vergnügen beim Teufel.«

»Nun meine Herren, noch so fröhlich beisammen?«, sagte Weigel nun, indem er zum Tisch trat, »ah, da sind ja der Herr Aktuar auch noch dazu gekommen. Bitte behalten Sie Platz, ich rücke ein klein wenig hier herüber – so – das geht vortrefflich. Nun, der Herr Aktuar haben in diesen Tagen ein großes Glück gehabt – da darf man ja wohl gratulieren.«

»Danke herzlich«, sagte Ledermann ruhig, »es wird übrigens so viel von den paar hundert Talern gesprochen, als ob es eben so viel Tausende wären.«

»Ih, nun, das lassen Sie gut sein«, sagte aber Weigel, mit dem Kopf schüttelnd, »sechshundert Taler richtig angewandt, könnten in der Tat in kurzer Zeit zu so viel Tausenden werden.«

»Wenn man sich Sächsische Löbau-Zittauer Eisenbahnaktien dafür kaufte, nicht wahr?«, sagte Schollfeld, das Gesicht halb in den eben gebrachten Krug versteckt und einen grimmigen Blick über den Rand desselben hin, nach dem Auswanderungsagenten schießend.

»Nun das gerade nicht«, schmunzelte Herr Weigel, sein Glas ein wenig weiter auf den Tisch schiebend und sich die Hände reibend, »da wüsste ich doch noch eine bessere Spekulation.«

»Und die wäre«, sagte der Aktuar, seitwärts zu ihm aufschauend.

»Wenn Sie sich eine kleine Farm in Amerika kauften.«

»Puh!«, rief Schollfeld, verächtlich den Kopf abwendend, »jetzt sein Sie so gut, kommen Sie uns hier nicht mit Ihrer alten Leier von dem verdammten Amerika und verderben Sie uns das Bier nicht – hier ist auch nichts zu verdienen, denn von uns geht doch keiner hinüber.«

»Lieber Herr Schollfeld«, sagte aber Weigel mit großer Ruhe, »von uns weiß noch niemand, was er nächstes Jahr tun wird, und beschwören lässt sich so eine Sache nun einmal gar nicht – Amerika ist immer noch ein Zufluchtsort.«

»Ja, für die Spitzbuben und Hallunken, da haben Sie recht!«, rief der Apotheker.

»Ne, lieber Herr Weigel!«, rief aber auch Kellmann nun, »mit sechshundert Talern kann ich da drüben auch nichts anfangen und bin dann noch obendrein bei jedem Schritt und Tritt der Gefahr ausgesetzt, dass ich betrogen und hintergangen werde. Man kann dort nicht einmal seinem eigenen Bruder trauen.«

»Aber mein bester Herr Kellmann, das sind die unglückseligen Ideen, die von – na, ich will keinen Namen nennen – ausgesprengt werden, um die Leute blind zu machen, rein blind. Sie sollen eben nicht sehen, was für Vorteile, für fabelhafte Vorteile dort gerade für sie zutage liegen, und die Gerüchte von dort verübten Betrügereien hängen eben als Vogelscheuche über den Erbsen. Wir haben hier ebenso viele schlechte Charaktere wie in Amerika.«

»Ob ebenso viel, will ich dahingestellt sein lassen«, sagte Schollfeld mit einem nichts weniger als freundlichen Seitenblick auf den Agenten, »aber ebenso schlechte gewiss.«

»Nun also«, erwiderte Weigel freundlich, ohne auf den Hieb einzugehen, ja im Gegenteil die Waffe lächelnd umdrehend, »sehen Sie, selbst Herr Schollfeld stimmt mir darin bei.«

»Ja aber nicht, wie Sie es meinen!«, rief da Schollfeld entrüstet, keineswegs gesonnen, sich die Worte so im Mund verdrehen zu lassen.

»Von den Betrügereien will ich noch gar nichts sagen«, unterbrach ihn aber Kellmann, ziemlich in Eifer, »was ich dagegen sehr guten Grund habe, zu bezweifeln, sind die billigen Landkäufe, sind dabei die Erleichterungen, welche diese republikanische Regierung allen möglichen Gewerken und Unternehmungen bietet, die geringen Taxen, der freie Verkehr und Umsatz im Inneren. Das wird alles ausgemalt mit Gold Silber und Himmelblau. Kommt man am Ende hinüber, so hat man die ganze nämliche Geschichte wie bei uns. Dass all das nichtsnutzige Gesindel dort ohne Pass herumlaufen darf, mag wahr sein, das halte ich aber eben für keinen Fortschritt.«

»Verehrtester Herr Kellmann!«, rief aber Weigel in Eifer, »gegen Tatsachen können wir doch nicht streiten. Wir wollen doch nicht blind und taub mit dem Kopf gegen die nächste und womöglich härteste Wand rennen? Wir sind doch vernünftige Menschen, aber haben Sie nicht all die neueren Schriften jetzt gelesen, die …«

»Ach, gehen Sie mit Ihren Schmierereien«, rief aber Schollfeld, dem das Gespräch nun zur Last wurde, »für einen Taler den Bogen malen ihnen die lumpigen Literaten selbst die Hölle himmelblau an und kleben von oben bis unten Sterne drüber. Lasst mir jetzt Euer Geschwätz von Amerika hier oder ich stehe, Gott strafe mich, auf und setze mich wo anders hin.«

»Nun, jeder darf sich hinsetzen, wo es ihn gerade freut«, sagte Weigel, wirklich etwas beleidigt, obwohl er sonst einen ziemlichen Teil vertragen konnte.

»Ja, leider«, sagte aber Schollfeld, mit wieder einem Seitenblick auf den Agenten, der diesen doch nun vermochte, aufzustehen und sein Bier auszutrinken.

»Herr Schollfeld«, sagte er dabei, »Sie sind in der Stadt als ein Antiamerikaner bekannt und ich glaube, Sie würden den Leuten eher zu einer Auswanderung nach Sibirien als nach Nordamerika raten.«

»Würde ich auch«, sagte Herr Schollfeld trotzig, sich den Hut noch fester in die Stirn drückend.

»Nun ja, die Geschmäcker ist verschieden. Jeder weiß am besten, wohin er gehört, und dahin treibt ihn der Instinkt«, sagte Herr Weigel achselzuckend, indem er den Tisch verließ. Kellmann erwischte eben noch zur rechten Zeit Schollfeld hinten am Frackzipfel, der aufspringen und dem sich rasch entfernenden Weigel nach wollte.
»Aber so fangen Sie hier doch um Gottes Willen keinen Skandal mit dem Menschen an!«, rief Kellmann leise und bittend.

»Instinkt treibt?«, rief aber Schollfeld nun, da er sich hinten, vielleicht gern, gehalten fühlte, laut hinter dem Davoneilenden her: »Sie wird bald was anderes treiben … Sie … Sie …Seelenverkäufer …  Sie!«

»Pst!«, rief aber auch der Aktuar nun, ihn rasch zu sich niederziehend, »Sind Sie denn ganz vom Bösen besessen, Apotheker? Auf das Wort könnte er Ihnen, wenn er es noch gehört hätte, die schönste Injurienklage an den Hals hängen.«

»Es ist aber wahr – der Lump!«, rief Schollfeld ärgerlich, den leeren Krug zum hastigen Trunk aufhebend und denselben dann laut auf den Tisch aufstoßend, »es ist ein Seelenverkäufer, der Kerl, und um einen Taler beschwatzt er das Kind, dass es die Eltern, den Mann, dass er die Frau verlässt – hier Kellner, noch ein Glas Bier. Sprecht mir von Raubmördern und Straßenräubern, gegen die das Gericht einschreitet und ihnen das Handwerk legt – allen Respekt vor einem Mann, der es den Leuten geradezu ins Gesicht wirft. Ich bin ein schlechter Kerl, ich stehle, wo ich es bekommen kann, und wo ich es nicht gutwillig kriege, morde ich auch; aber solche heimliche Hallunken sind die Upasbäume der menschlichen Gesellschaft. Sie vergiften, was sie erreichen können, und von außen geben sie sich das Ansehen eines ehrlichen Baumes und haben grüne Blätter und glatte Rinde. Gegen die Schufte sollte eingeschritten werden, nicht mit Geldstrafen oder Gefängnis, nein mit Knute und Strang – Himmeldonnerwetter, wenn ich da etwas in der Regierung zu befehlen hätte.«

»Sie würden schöne Geschichten anrichten, kann ich mir etwa denken«, sagte der Aktuar trocken, » es ist so schon manchmal, wie es ist. Lassen Sie doch jeden seinen Weg gehen in der Welt. Der liebe Gott weiß wohl, wozu es gut ist. Blutegel sind auch unangenehme Geschöpfe in der Naturgeschichte und doch verwendet sie die Natur wieder zu höchst nützlichen und notwendigen Zwecken. Denken Sie sich so ein Individuum wäre ein menschlicher Blutegel.«

»Dann trinke ich aber nicht mein Bier an einem Tisch mit ihm«, rief der Apotheker.
»Bah, das ist wieder zu weit gegangen«, sagte Kellmann, »viel zu weit gegangen. Was Schlechtes können Sie dem Mann nicht nachsagen, denn dass er für Amerika wirbt, ist einesteils sein Geschäft, andernteils seine Ansicht, und er könnte Ihnen von seinem Standpunkt aus dann ebenso gut wieder vorwerfen, dass Sie eine Menge Menschen absichtlich unglücklich machten, die sie von einer Auswanderung nach jenem Land abhielten.«

»Unsinn – barer Unsinn!«, rief aber Schollfeld, unwillig den Kopf herüber und hinüber werfend. »Jemand unglücklich machen, dass man ihm von einer Auswanderung nach Amerika abrät, wäre gerade so, als ob ich als eines Menschen Mörder betrachtet würde, den ich abhalte, aus dem dritten Stock auf die Straße zu springen. Aber hol den Lump der Henker«, brach er kurz und ärgerlich ab, »ich war so guter Laune und jetzt hat er mir den ganzen Abend verdorben. Nach Sibirien auswandern«, brummte er dabei, während er eine neue Zigarre aus der Tasche nahm und sie an dem auf dem Tisch stehenden Licht entzündete. »Holzkopf der … nach Sibirien auswandern … ich will nur einmal in den Saal gehen und sehen, wie sie es da treiben, dass man auf andere Gedanken kommt … ich bin bald wieder da.« Von seinem Stuhl aufstehend, verließ er langsam und immer noch vor sich hin murmelnd das Zimmer.

Der Aktuar stand ebenfalls auf und nahm seinen Hut.

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