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Perry Rhodan Band 2958 – Jede Zeit hat ihre Drachen

Wim Vandemaan
Perry Rhodan Band 2958
Jede Zeit hat ihre Drachen

Science-Fiction, Heftroman, Hörbuch und E-Book, Pabel-Moewig Verlag KG, Rastatt, 26. April 2018, 64 Seiten, €2,20, Titelbild und Innenillustration: Swen Papenbrock
perry-rhodan.net
Die Gruppe um TLD-Agent Opiter Quint, den Androiden Homunk und den Münchner aus dem 20. Jahrhundert, Ernst Ellert, die in einem Dolan – ein lebendes Raumschiff – unterwegs ist, folgt weiterhin den Spuren der Vergangenheit. Dieses Mal kommen sie auf einer abgelegenen Welt zu einem mit Eis überzogenen Raumschiff. Darin finden sie die von einem Roboter bewachte Leiche einer Arkonidin, neben der ihr Tagebuch liegt. Die Berichte darin führen sie in bislang unbekannte Ereignisse zur Zeit der Methankriege ein, genauer in das Jahr 10.854 da Ark, welches 12.000 Erdenjahre zurückliegt. Sie erfahren viel über die arkonidische Gesellschaft, über die Besatzung eines fremdartigen Kugelraumers und über die Mythologie des arkonidischen Reiches.

Die Arkonidin Suuna ist eine Essoya, also eine Nichtadelige, die man in Gesellschaft adeliger Offiziere als »Knollenesserin« verspottet und deren Anwesenheit in der Offiziersmesse der VRITA MADIA auf reiner Duldung beruht. Noch dazu hinkt sie. Aber sie ist die Lebensgefährtin des Kommandanten Trebon und noch dazu die Kriegspsychologin des Schiffes. Deswegen darf sie überall mit hin. Bis der Geheimauftrag kommt …

Suunas intelligenter, ein bisschen motziger Blickwinkel ist die Erzählperspektive dieses Handlungsstrangs – einer Tagebuchaufzeichnung, handschriftlich auf fast unzerstörbarer Echsenhaut niedergelegt. Suuna ist eine loyale Arkonidin, zugleich reflektiert sie die Werte ihrer Zivilisation kritisch, denn die Welt des Adels ist fast genauso ihr Feind wie der Gegner. VRITA heißt »Drache«. Das Raumschiff ist ein Drache, das Schwarze Loch ist ein Drache, und mehrere weitere Gefahren werden mit Drachen verglichen, eben weil jede Zeit ihren Drachen hat.

Wim Vandemaans Bemühen um die Normalität des Jahres 1551 Neuer Galaktischer Zeitrechnung (NGZ) haben die Milchstraße des Perryversums umgestülpt. Als einer der beiden Exposéautoren kann er seine Ideen innerhalb der Serie in großem Rahmen umsetzen, ließ das Große Imperium der Arkoniden dem Abzug des Atopischen Tribunals in Kristallbaronien zerfallen und Imperator Bostich zum genverändeten Haluter mutieren, womit er an gleich zwei Dogmen rührt, zwei zutiefst in der Serie verwurzelte Völker: Die weißhaarigen, rotäugigen Arkoniden gehören zum Tafelsilber der Serie. Kein anderes Volk darin besitzt eine derart differenzierte Kultur, was nicht zuletzt auf ihren Status als Lieblingsvolk der Datenverwalter Rainer Castor und Verena Themsen zurückzuführen ist. Rhodans erste Frau, Thora, war Arkonidin. Sein Freund Atlan, der Sternenwanderer von Band 2950, ist es auch. Sie haben Sternengötter und eine umfangreiche Mythologie mit Heroen und – Drachen. So kam der Titel des Romans zustande.

Dieselbe Wertigkeit gilt für die Haluter. Die dreieinhalb Meter großen, vierarmigen Riesen sind pechschwarz, haben Stielaugen, sind von überragender Kampfkraft, stehen aber traditionell für Friedfertigkeit und Weisheit, weil ihr Volk so alt und weise ist. Außerdem mögen sie die Terraner. Nun sind die Unverwundbaren, die ihren Körper zur Härte von Terkonitstahl verdichten und im freien Weltraum überleben können, neuerdings von einer geheimnisvollen Krankheit befallen, die sie hinzuraffen droht. In diesem Roman erfahren wir die Hintergründe.

Weiß und rotäugig sind die Arkoniden, schwarz und rotäugig die Haluter …  intensiv violett strahlen die Augen der Calurier und der Galkiden. Zwei unbekannte Völker … gibt es vielleicht doch eine Waffe gegen die übermächtigen Haluter? Die Geschichte der Milchstraße wird nach diesem Roman jedenfalls ein bisschen anders geschrieben.

Eine Leseprobe gibt es unter perry-rhodan.net.

(at)