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Monster Allergy – Die Gesamtausgabe 1

Katja Centomo & Francesco Artibani
Monster Allergy – Die Gesamtausgabe 1
Enthält: Das Haus der Monster, Die Pyramide der Unverwundbaren, Magnacat, Die schwebende Stadt
Originaltitel: La Casa die Mostri, La Pyramide degli invulerabili, Il mistero di Mister Magnacat, La cità sospesa

Funny, Horror, Mystery, Paperback, Dani Books, Groß-Gerau, April 2013, 192 Seiten, 14,00 Euro, ISBN 9783944077109, Zeichnungen: Alessandro Barbucci, Giovanni Rigano, Daniela Vetro, Paolo Campinoto, aus dem Italienischen von Monja Reichert, Covermotiv von Alessandro Barbucci, inklusive kostenlose Digital Copy im PDF-Format
www.monsterallergy.com
www.danibooks.de

Familie Patata – Vater, Mutter Julie, Tochter Elena und Kater Bandito – beziehen ein Haus in Oldmill Village, einem pittoresken, historischen Stadtteil von Bigburg. Bereits kurz nach dem Einzug wird Elena vor ihrem neuen, »seltsamen« Nachbarsjungen Ezekiel Zick gewarnt. Ein Grund mehr für die neugierige Elena, bei Zick und seinem Kater Timothy anzuklopfen und sich vorzustellen. Trotz seiner anfänglichen Unfreundlichkeit und der Tatsache, dass Zick gegen alles allergisch zu sein scheint, erwächst sich zwischen beiden eine Freundschaft. Die Behauptung, dass Zick Geister und Monster sehen kann, die bei ihm im Haus wohnen, macht Elena nur noch neugieriger.

Als Elenas Kater plötzlich verschwindet und Zick ihr bei der Suche hilft, werden sie auf eine ganze Reihe verschwundener Hunde in Oldmill Village aufmerksam. Hier ist Zicks Fähigkeit hilfreich, denn die Geister der verschwundenen Hunde bringen ihn auf die Spur des Entführers, der mit einem Trick dingfest gemacht werden kann. (#1)

Bandito ist nach wie vor verschwunden. Der Zufall bringt Elena auf die Spur eines Kochtopfvertreters, dem eine seltsame Visitenkarte der Firma Pyramid Inc. aus dem Musterkoffer fällt. Der Vertreter erweist sich als Anwerber für eine Sekte namens »Die Pyramide der Unverwundbaren«, deren Anführer Magnacat seinen Untergebenen den Auftrag erteilt hat, ihm alle Katzen der Gegend auszuliefern. Mit Zicks Kater Timothy als Köder wollen er und Elena den Verbleib der verschwundenen Katzen klären. Trotz Zicks Allergien folgen er und Elena dem Kochtopfvertreter nach Bigburg. Zicks Monster indes wollen ihn vor Elena und der Außenwelt beschützen und pflanzen in Elenas Garten »Die Monsterschote«, um ihr eine Lektion zu erteilen. (#2)

Die Monsterschote, die falsch herum eingepflanzt wurde, hat sich inzwischen unter ganz Oldmill Village ausgebreitet. Ihre Ausläufer kriechen durch die Wasserrohre nach oben. Sie schnappt sich Elenas Cousin Lonzo, verdaut ihn und bringt so seine Physiognomie total durcheinander. Beim Versuch, dies wieder rückgängig zu machen, bemerkt Zick bewusst, dass die Monsterschote, die ihn »Bändiger« nennt, auf seine Befehle hört. Mit dieser unverhofften Hilfe nehmen er und Elena die Suche nach Bandito wieder auf und sie dringen unterirdisch in die Pyramide der Unverwundbaren ein. Unterdessen wird klar, warum die Katzen entführt wurden. Magnacat ist auf der Suche nach einem Hüter, wie Timothy einer ist, um mit dessen Macht die Monsterstadt Bibbur-Si, die unsichtbar für die Menschen in und um Bigburg existiert, zu unterwerfen. (#3)

Im letzten Augenblick können Elena und Zick Timothy und Bandito aus der Pyramide der Unverwundbaren retten. Timothy erzählt Zick von seinem Wächteramt und seiner Aufgabe, die verbannten Monster, die bei ihm wohnen, zu beschützen und zu leiten. Außerdem wird Zick klar, dass er nicht nur Geister und Monster sehen kann, sondern über weitere besondere Fähigkeiten verfügt. Im Austausch gegen die restlichen Katzen will sich Magnacat mit Zick am Strand treffen, wo er ihn zu einer Zusammenarbeit zu überreden sucht. Aus dem Meer taucht plötzlich der Geisterpirat Krausbart auf, der Magnacat verschlingt. (#4)

Alles beginnt ganz harmlos mit dem Umzug der Familie Patata und einem etwas seltsamen neuen Nachbarsjungen. Im Unterschied zu den Figuren ist dem Leser fast von Beginn an klar, dass Nachbar Zick tatsächlich nicht nur mit seiner Mutter in dem kleinen Vororthaus lebt, sondern ebenso mit den Geistern seiner Großeltern, einer sprechenden Katze und einer ganzen Menagerie witziger, doch im Großen und Ganzen harmloser Monstergesellen, die nur er sehen kann. Nachdem Geschichte Nummer 1 als kleiner Pilot gesehen werden kann, um dem Leser die Figuren nahe zu bringen, deutet sich bereits mit den Nummern 2 und 3 an, dass in Bigburg etwas weit Größeres am Laufen ist. Es gibt eine ganze Monsterstadt, die parallel zur Stadt der Menschen existiert. Eine regelrechte Gesellschaftsstruktur der Monster mit guten/harmlosen und bösen Vertretern wird aufgebaut, wobei Letztere nach der Macht im Monsterreich streben. Auch Zicks Rolle wird vergrößert. Eher zufällig bemerkt dieser, dass er die Fähigkeit besitzt, den Monstern zu befehlen und dass ihm damit eine Schlüsselrolle in einem noch unbekannten Spiel zufällt. Mit einem Hinweis auf seinen verstorbenen Vater und der Geheimnistuerei seiner Großeltern(geister) werden weitere Rätsel platziert, die im Verlauf der Serie eine Rolle spielen. Auf diese Art fächert die Handlung immer weiter auf, was sich für Leseanfänger wahrscheinlich als zu komplex gestaltet. Die Leseempfehlung ab 8 Jahren macht also in dieser Hinsicht voll und ganz Sinn.

Dazwischen wird die sich stets weiter verdüsternde Handlung immer wieder durch das Teenagergeplänkel von Zick und Elena auf eine Art und Weise aufgebrochen, das auch Erwachsenen Spaß macht. Auch die detaillierten Zeichnungen, eine reizvolle Mischung aus Mangastil und franko-belgischer Comickunst, werden großen Lesern gefallen.

Die Wurzel von Monster Allergy liegen in dem italienischen Disney-Comic-Experiment Paperinik New Adventures, das mit der disneyschen Tradition vermenschlichter Tiere gebrochen hat und tatsächlich Menschen als Protagonisten einsetzte. Neben Monster Allergy entstand dort z. B. auch W.I.T.C.H.

Bereits 2003-2004 erschienen drei Ausgaben eines Monster Allergy-Magazins bei Carlsen, von Dezember 2005 bis Januar 2007 dann acht Bände (mit jeweils zwei Originalnummern) im Paperbackformat in der Ehapa Comic Collection. Als dritten Anlauf startet Dani Books nun ab Frühjahr 2013 eine Gesamtausgabe, in der alle 29 Originalbände der Serie enthalten sein sollen.

An sich ist es unverständlich, dass Monster Allergy kein Erfolg gewesen sein soll. An der Qualität der Geschichte kann es nicht gelegen haben. Möglicherweise ist es der Tatsache geschuldet, dass für Monster Allergy kein eindeutiges Zielpublikum zu definieren ist. Die Bände richten sich mit ihren kindlichen Helden und den knuffigen Monstern auf den ersten Blick an jüngeren Leser, doch der großartige Humor und die verhältnismäßig komplexe Geschichte sprechen auch Erwachsene an. Zudem verliert sich Monster Allergy nie in platten Albernheiten, sondern setzt auf Tempo und eine durchaus trickreichen Erzählweise, mit der ebenfalls ganz junge Leser überfordert sein könnten.

Neben der normalen Paperbackausgabe ist bei Dani Books auch eine Hardcoveredition erhältlich. Außerdem ist eine Digital Copy im Kaufpreis inbegriffen, die nach Einsendung eines Kaufnachweises vom Verlag zugeschickt wird.

Fazit:
Hervorragende Mixtur aus Spannung und Humor, die sowohl junge (ab 8), als auch erwachsene Leser anspricht.

(eh)