Heftroman der

Woche

Download-Tipp

Der Welt-Detektiv Band 6

Neueste Kommentare
Archive
Folgt uns auch auf

The Collection

Originaltitel: The Collector 2
The Collection, USA, 2012
Planet Home Media Entertainment, Sauerlach/Lochhofen, 16.05.2013
1 DVD im Amaray-Case, Horror/Thriller, EAN 4260041335196, Laufzeit: ca. 78 Min., gesehen 05/2013 für EUR 13,99, FSK: 18
Regie: Marcus Dunstan, Drehbuch: Marcus Dunstan, Patrick Melton
Darsteller: Josh Stewart, Emma Fitzpatrick, Christopher McDonald, Daniel Sharman, Navi Rawat, Lee Tergesen
Musik: Charly Clouser

www.pmhe.de

Elena Peters (Emma Fitzpatrick) wird von ihrem Freund versetzt und vertreibt sich daraufhin den Abend mit ihren Freunden Missy und Josh auf einer geheimen Party. Doch der brutale Serienkiller »The Collector« hat die Veranstaltung ins Visier genommen, die Location in bewährter Weise mit tödlichen Fallen präpariert und metzelt sich schließlich im wahrsten Wortsinne wie ein Mähdrescher durchs Partyvolk. Es gelingt Elena, dem Massenmord zu entkommen, doch der Killer nimmt sie mit, nachdem sie das Collector-Opfer Arkin O-Brien (Josh Stewart aus Teil 1) aus einem Koffer befreit hat. Dieser kann in ein Krankenhaus fliehen und sich behandeln lassen, wird jedoch schon bald darauf von einem Beauftragten von Elenas Vater »rekrutiert«, um eine Gruppe Söldner zum Versteck des Killers – ein verlassenes Hotel – zu führen und Elena zu befreien. Während die Truppe immer tiefer in das fallenstarrende Haus eindringt, bewegt sich Elena durch die Eingeweide des Hauses, wo sie auf weitere Opfer des Sammlers trifft.

Mit Spannung wurde diese Fortsetzung erwartet, nachdem zum Ende von The Collection quasi alles offen und auch der Sammler selbst noch ein recht unbeschriebenes Blatt war. Doch dahin gehend hat sich seit Teil 1 nicht viel getan. Eine Collage an Nachrichtenmeldungen, die zu Beginn des Films abgespult wird, macht uns klar, dass der Sammler inzwischen durch weitere brutale Morde zu unrühmlicher Berühmtheit gelangt ist und ein massives Polizeiaufgebot auf den Fersen hat. Das hält den maskenbewehrten Killer allerdings nicht davon ab, einen Untergrundklub in gewissenhafter Kleinarbeit mit tödlichen Fallen zu spicken und dem Zuschauer gleich zu Anfang ein veritables – und für den Film total belangloses – CGI-Blutbad zu bieten.
Auch in der Höhle des Löwen, was immerhin eine ausbaufähige Neuerung darstellt, bleibt die weitere Handlung nur leidlich interessant, da der eindringende Rettungstrupp lediglich auf Angriffe und Fallen reagieren muss, durch die einige Beteiligte selbstredend auf der blutigen Strecke bleiben.
Hoffnung stellt sich indes ein, sobald die »Ausstellungshalle« des Sammlers gezeigt wird, wo man erkennt, dass sich der perverse Killer gerne auch noch als Figurenkünstler betätigt und skurrile Gebilde aus menschlichen Knochen und Leichenteilen zusammengesetzt, die hier in Schaukästen der Besichtigung harren. Doch auch weiterhin erfährt man nichts über die Motivation des Killers, der lediglich ein zwar offensichtlich schwer gestörter und brutaler, doch absolut uninteressanter Charakter bleibt. Lediglich der Epilog bietet einen Satz, der vage etwas über den möglichen Werdegang des Killers verrät. Ein kleines Puzzlestück, das schleunigst aufgegriffen und ausgebaut werden sollte, soll die The Collection -Serie nicht weiter auf der Stelle treten.

Immerhin muss man The Collection einen ordentlichen Produktionsstandard bescheinigen, da die Herren Dunstan und Melton nach den gemeinsam gestemmten SAW-Fortsetzungen inzwischen über verdienstvolle Namen bei den geneigten Herren Filmproduzenten verfügen. Die musikalische Untermalung besorgte auch hier wieder Ex-Nine Inch Nails-Mitglied Charlie Clouser, die klaustrophobische Intensität des Vorgänger-Scores wird jedoch nicht erreicht.
Aus dem Vorgänger hat man die Hauptfigur Arkin O’Brien und damit dessen Darsteller Josh Stewart (gerngesehener Seriengaststar in u.a. Criminal Minds, The Walking Dead, CSI, usw.) übernommen, der am Ende von Teil 1 vom Collector überwältigt wurde und dem es gelungen ist, sich den Weg zu dessen Unterschlupf zu merken. Die weibliche Hauptrolle ging an die süße Emma Fitzpatrick (The Social Network, In Time), die ihre Rolle ganz ansehnlich ausfüllt. Als Elenas Vater ist – wenn auch nur einige Male kurz – der viel beschäftigte Christopher McDonald. Auch einige Gesichter der Söldnertruppe tauchen öfter mal im TV auf, haben hier aber kaum Gelegenheit einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen.

Neben der vorliegenden FSK18-Version gibt es eine SPIO/JK-geprüfte Fassung, die ca. 2 Minuten länger läuft.

Fazit:
Überraschungsarme Fortsetzung mit massiv selbstzweckhaften Splatterszenen, die Teil 1 nichts hinzuzufügen hat. Der Sammler bleibt ein eindimensionaler Buhmann ohne erkennbare Motivation für seine Taten. Ansatzweise interessante Ideen verpuffen so in der allgemeinen Belanglosigkeit.

Copyright © 2013 by Elmar Huber