Heftroman der Woche

Neueste Kommentare

Archive

Folgt uns auch auf

Die Gespenster – Vierter Teil – 15. Erzählung

Die Gespenster
Kurze Erzählungen aus dem Reich der Wahrheit von Samuel Christoph Wagener
Allen guten Schwärmern, welchen es mit dem Bekämpfen und Ablegen beunruhigender Vorurteile in Absicht des Geisterwesens ernst ist, liebevoll gewidmet von dem Erzähler Friedrich Maurer aus dem Jahr 1798
Vierter Teil

Fünfzehnte Erzählung

Das zauberische Licht auf dem Hauptaltar der Jesuitenkirche zu Neiße in Schlesien

Da ich mich während des Siebenjährigen Krieges in der schlesischen Festung Neiße befand, war ich ein Augenzeuge von einer dort sich ereigneten, sonderbaren und höchst rätselhaften Erscheinung. Auf Befehl Königs Friedrich des Zweiten, mussten Was die Jesuiten sich auf das Land begeben, um dort den Unterricht der Jugend fortzusetzen. Nachdem sie daher ihre Kirche zu Neiße völlig ausgeräumt hatten, entfernten sie sich auch aus dieser Stadt. Es war deren auch nicht einer mehr dort, als der Festungskommandant ausdrücklich Weiterlesen

Catherine Parr Band 1 – Kapitel 7 Teil 1

Luise Mühlbach
Catherine Parr
Erstes Buch
Historischer Roman, M. Simion, Berlin 1851

VII.

Vater und Tochter

Tiefe Stille herrschte nun im Schloss von Whitehall, wie in ganz London. Die glücklichen Untertanen König Heinrichs durften auf einige Stunden wenig­stens ungefährdet in ihren Häusern bleiben und hinter verschlossenen Fensterladen und bei verriegelten Türen entweder schlummern und träumen oder sich ihren Andachtsübungen, um welche man sie am Tage vielleicht als Verbrecher denunziert hätte, hingeben! Sie durften sich einige Stunden dem süßen und beseligenden Traum überlassen, freie, und in ihrem Glauben und ihrem Denken unbehinderte Menschen zu sein, denn König Heinrich schlief, und auch Gardiner und der Lord Kanzler Wriothesly hatten ihre Weiterlesen

Westward! Ho! – Erinnerungen eines Trappers – Kapitel 28

Am 12. brach Mr. Fontenelle mit dreißig Mann und den Pelzen, die wir im vergangenen Jahr gesammelt hatten, nach Fort Union am Yellow Stone auf; zur gleichen Zeit brachen die Herren Vanderburgh und Dripps, die nunmehr gemeinsam für die American Fur Company tätig waren, an der Spitze von etwa zehn Mann auf, um an der Quelle des Missouri zu jagen. Am Abend erreichten wir eine Quelle auf dem Gipfel des Hügels östlich von Jackson’s Little Hole und hielten für die Nacht an. Am 14. passierten wir die Narrows zwischen den Jackson’s Holes und umgingen einige der Schwierigkeiten, auf die wir auf unserer vorherigen Fahrt gestoßen waren, indem wir den Fluss mehrmals überquerten. Am Abend hielten wir in der Nähe der Überreste von zwei Männern, die im Juli letzten Jahres getötet worden waren, an. Wir sammelten sie ein und legten sie in einem kleinen Bach ab, der in eine Gabelung des Lewis River mündete, der aus dem Jackson’s Little Hole fließt.

Am 16. erreichten wir die Spitze von Pierre’s Hole und fanden die Knochen mehrerer Indianer, die vermutlich während der Schlacht im Juli letzten Jahres getötet und von ihren Verwandten hierhergebracht worden waren, obwohl sie mehrere Meilen vom Schlachtfeld entfernt lagen. Drei Tage später erreichten wir Henrie’s Fork inmitten von Staubwolken, die von den Hufen unserer Pferde aufstiegen und unsere Augen vernebelten. Die Ebenen waren in allen Richtungen mit Büffeln bedeckt, soweit wir sie erkennen konnten.

Weiterlesen

Sagen der mittleren Werra 81

Vom Scherstieg

Von Barchfeld nach Liebenstein führt ein Weg über den ehemaligen Scherstieger Hof an der Haide, der Scherstieg ge­nannt, auf dem Fuhrleute als auch einzelne Wanderer vieles Un­gemach auszustehen hatten. Auch hielt sich noch vor Jahren dort ein feuriger Mann auf, der jedoch niemandem etwas zu Leide tat, vielmehr gegen die Art seiner Genossen die Ver­irrten in dunkler Nacht auf den richtigen Weg brachte und ihnen bis in den Ort vorleuchtete, wo er dann jedes Mal seufzend wieder umkehrte.

Ein armer Mann aus Barchfeld, dem der Feurige auch diesen Liebesdienst erwiesen hatte, dankte ihm beim Abschied mit den Worten: »Das lohn’ dir Gott!«, worauf jener mit ge­rührter Stimme erwiderte: »Auch dir lohn’ dies Gott. Vie­len Hunderten habe ich den gleichen Dienst erwiesen; doch auch nicht einer hatte ein Wort des Dankes für mich. Durch deinen Spruch bin ich jetzt erlöst.« Sprach es, verschwand und ist nie wieder gesehen worden.

Der Stein’sche Jäger Valentin von Barchfeld sah eines Abends auf der Höhe des Scherstiegs in der Richtung von Bairode her eine hohe und breite Feuersäule. Anfangs glaubte er, dass das Dorf in Brand stehe, überzeugte sich jedoch bald, dass die Säule immer näher auf Weiterlesen