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Der Sturz des dunklen Ritters 1: Batman Knightfall

Dem Schurken Bane und seinen Helfershelfern Trogg, Zombie und dem Falkner gelingt der ultimative Schlag gegen Gotham City und vor allen Dingen gegen Batman. Sie brechen in das Arkham Sanatorium ein und befreien sämtliche Insassen. All die Wahnsinnigen, die Batman in unzähligen mühsamen Kämpfen zur Strecke gebracht hat, sind plötzlich wieder frei und dank Bane schwer bewaffnet. Die Polizei steht auf verlorenem Posten und Batman ist zudem schwer angeschlagen, sowohl körperlich als auch seelisch. Doch an Aufgabe ist gerade jetzt nicht zu denken. Unterstützt von seinem Helfer Tim, alias Robin, muss Batman erneut gegen den verrückten Hutmacher, den Bauchredner, Amygdala, Zsasz, Cornelius Stirk, Poison Ivy, Killer-Croc, Firefly, den Riddler, Scarecrow und natürlich den Joker antreten. Doch im Hintergrund lauert bereits BANE, die ultimative Bedrohung. Geduldig wie eine Spinne beobachtet er Batmans verzweifelte Bemühungen in Gotham City für Recht und Ordnung zu sorgen. Und mit jedem Sieg, den der dunkle Ritter davonträgt, wird er zugleich schwächer und verletzlicher. Bis Bane seine Chance für gekommen hält, um Batman endgültig zu brechen …

Pünktlich zum Kinostart von The Dark Knight rises hat Panini diesen Comic-Klassiker aus den 90er Jahren neu aufgelegt. Der erste Band der Knightfall-Trilogie beinhaltet die ersten 12 Bände der gleichnamigen Serie, die erstmals als Detective-Comics erschienen sind. Nach der Lektüre weiß man auch, weshalb sich Regisseur Chris Nolan für den dritten und abschließenden Teil seiner Batman-Filmtrilogie ausgerechnet Bane als Schurken ausgesucht hat. In Knightfall muss Batman seinen größten Kampf ausfechten und begegnet am laufenden Band seinen schlimmsten und persönlichsten Dämonen. Obwohl man kaum etwas über Bane erfährt, außer, dass er sich mit Hilfe von Schlangengift in einen schier unüberwindbaren Muskelprotz verwandelt, der ein Kostüm trägt, das frappant an das eines mexikanischen Wrestlers erinnert, entwickelt er sich schnell zu Batmans Nemesis. Entgegen des landläufigen Klischees, dass Bodybuilder und Kraftmenschen wenig Grips besitzen, was Amygdala in der dritten Episode ja auch hinlänglich bestätigt, zeigt sich Bane als erstaunlich vielseitiger und perfider Gegenspieler, der seinen Feind systematisch zermürbt und schwächt, um ihn erst seelisch zu brechen, bevor er ihn auch körperlich zerstört. Warum und wieso er so handelt, erfährt man zumindest in diesem Band noch nicht, und gerade diese scheinbar unmotivierte Grausamkeit ist es, die Bane schlussendlich so unheimlich und bedrohlich erscheinen lässt. Der Joker und Scarecrow sind in ihrem Wahnsinn sehr viel offensichtlicher und plakativer, während Banes Irrsinn weitaus subtiler daherkommt. Das temporäre Bündnis zwischen dem Joker und Scarecrow ist ein weiteres Highlight dieses wunderbar nostalgisch gezeichneten Comic-Bandes. Batmans Erzfeind und die Vogelscheuche nutzen die allgemeine Verwirrung, um den Bürgermeister von Gotham City zu entführen, was Commissioner Gordon natürlich in die Bredouille bringt, denn er war es, der die Forderung des Bürgermeisters, gezielt auf die wahnsinnigen Verbrecher zu schießen, nicht erfüllen wollte und für sein Tun nun zur Rechenschaft gezogen werden soll. Knightfall ist trotz seiner farbenfrohen und detaillierten Zeichnungen eine äußerst düstere und brutale Geschichte, die nicht für Kinder geeignet ist. Batmans Fall wird sehr intensiv und glaubhaft geschildert und trotz seines Handicaps muss Robin sehr viel Überzeugungsarbeit leisten, bis Batman ihn in dieser Schlacht an seiner Seite akzeptiert und auch alleine losziehen lässt. Schnell muss nämlich auch der Mitternachtsdetektiv einsehen, dass er auf Dauer nicht alleine die Horden von wahnsinnigen Verbrechern in Schach halten kann. Dabei muss sich Batman auch immer wieder die Frage nach dem Sinn seines immerwährenden Kampfes stellen, der in diesem Band gewissermaßen von vorne beginnt. Ohne Witz und Ironie kommt auch die beste Geschichte nicht aus, in diesem Fall sorgt vor allem der etwas einfältig wirkende Bauchredner mit seinen Handpuppen Socke und Duckman für ein wenig Amüsement. Das in Nachrichtensendungen und Talkshows dokumentierte Medieninteresse ist zugleich als Seitenhieb auf die Justiz zu verstehen, die immer wieder verhaltensgestörte Verbrecher unter dem Vorwand der Resozialisierung laufen lässt, wobei nicht wenige wieder rückfällig werden.
Abschließend ist zu sagen, dass der erste Band der Knightfall-Trilogie eine mörderisch spannende Geschichte mit einem fiesen Cliffhanger ist. Für Fans von Batman und allen die es werden wollen ein absolutes Muss.

Der 276 Seiten starke Band ist als stabiles Softcover erhältlich, das glücklicherweise nicht beim Lesen auseinanderfällt und erstaunlich robust ist, dafür aber leider auch recht schwer. Ein vergleichsweise geringer Preis, den man für die exzellente Papierqualität zahlen muss. Die Zeichnungen und Farben kommen sehr gut zur Geltung und auch in puncto Qualität kann der Leser zufrieden sein. Ein Comic-Band, der sein Geld wert ist.

Fazit:
Batmans Sturz als farbenfroher, mörderisch spannender und düster erzählter Comic. Erzbösewicht Bane vereint Kraft und Intelligenz und wird dadurch zu Batmans persönlicher Nemesis. Sehr zu empfehlen.

Copyright © 2012 by Florian Hilleberg

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Doug Moench, Chuck Dixon
Der Sturz des dunklen Ritters 1
Batman Knightfall
Panini Comics, Stuttgart
Juni 2012
Paperback, Horror
276 Seiten, 24,95 Euro
ISBN: 9783862013340,
Aus dem Amerikanischen
von Uwe Anton
Zeichnungen von Jim Aparo,
Norm Breyfogle, Graham Nolan,
Jim Balent

www.paninicomics.de