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Die Bucket List für Tolkien Fans

Tom Grimm
Die Bucket List für Tolkien Fans
250 Dinge, die man als Fan von Zauberern, Zwergen & Co. erlebt haben muss

Plaza Verlag, Königswinter 2022, 128 Seiten, 12,99 EUR, ISBN: ‎9783966645096

Dass die Peter Jackson-Verfilmungen von Der Herr der Ringe und Der Hobbit für einen Tourismusboom in Teilen Neuseelands gesorgt haben, der bis heute anhält, ist verständlich: Die Landschaft, die man in den Streifen sieht, lässt die Herzen aller Fantasy-Fans höherschlagen. Dass die Originaldrehplätze aber nicht die einzigen Orte sind, die man als Tolkien-Fan vielleicht einmal besucht und gesehen haben sollte, und es auch andere Aktivitäten gibt, die man als Hobbit- und Ork-Begeisterter mal getan haben sollte – darüber gibt die Bucket List, also die Liste mit solchen Zielen zum Abhaken, von Autor Tom Grimm nun Auskunft.

250 Dinge, die man als Fan von Zauberern, Zwergen & Co. erlebt haben muss heißt es im Untertitel des Softcovers. Auf 128 Seiten findet man Reiseziele, Rezeptvorschläge und vieles mehr, was einem den Autor J. R. R. Tolkien und sein Werk noch näherbringen soll. Die Vorschläge sind meist in wenigen Sätzen fixiert und mit kleinen Kästchen zum Abhaken versehen. So behält man den Überblick über das, was man schon gemacht hat. Kleine Illustrationen in Form von Schwarz-Weiß-Zeichnungen lockern das ohnehin großzügig layoutete Design auf.
Sonderlich spannend ist das sicherlich nicht: Die Vorschläge werden nach dem Schema Geh dort hin, schau dir dies an, mache dieses Gericht usw. präsentiert, was nun einmal in der Natur einer solchen Liste liegt. Dass Tom Grimm allerdings aus dem Schauen der Filme einzeln (3), als Trilogie am Stück (1) und dem Schauen der Extended-Versionen (3) und dann wiederum die am Stück (1) ernsthaft insgesamt 16 Vorschläge macht (8 x 2 für Herr der Ringe und Hobbit), mutet schon ein wenig einfallslos an. Eine ganze Anzahl an Vorschlägen erfordert wiederum tatsächlich eine Reise nach Neuseeland und bezieht sich auf kommerziell angebotene Touren zu den Verfilmungen, sodass sich das Buch abschnittsweise wie ein simpler und sehr teurer Reiseprospekt liest.

Auch die Aufforderung, sich Franchise-Puzzles, mehrere Ausgaben der Bücher, Fußmatten oder andere Merchandise-Artikel zuzulegen, bräuchte man dem wahren Fan nun nicht noch einmal extra nahezulegen. Fügen wir also dem Prädikat Reiseprospekt auch noch Einkaufszettel hinzu. Es fällt schwer, mit Blick auf diese enttäuschende Auswahl einen guten Aspekt des Buches zu finden. Vielleicht ist es dieser: Spart euch diese Liste und entscheidet selbst, was ihr mit der Zeit anfangt, die euch gegeben ist – wie einst ein weiser Zauberer sagte.

(sv)