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Kate Dark – Kalter Verrat

Kate Dark
Kalter Verrat

Krimi/Thriller, E-Book, epub-Format, dp DIGITAL PUBLISHERS GmbH/dp Verlag, Stuttgart, Februar 2020, ca. 179 Seiten, 2,99 Euro, ISBN: 9783960879077,  Covergestaltung: Buchgewand unter Verwendung von Motiven von shutterstock.com: © tomtsya, © romakoma, © Johannes Kornelius, © Miloje, © Peangdao, © Free Life Design
www.digitalpublishers.de

»Mühsam öffnete er die Augen. Sie schmerzten und fühlten sich an, als hätte er Sand unter den Lidern. Kein Licht drang durch die Vorhänge des Schlafzimmers. Er tastete nach der Lampe, die auf dem Nachttisch stand, und schaltete sie ein. Stöhnend blinzelte er. Erst dann nahm er die klebrige Feuchtigkeit auf dem Bettlaken wahr.«

Am Morgen, nachdem er seiner Verlobten Mary Armstrong einen Heiratsantrag gemacht hatte, wacht Detective Reed Holloway blutverschmiert neben ihrer Leiche auf. Sein Kollege Aaron Davies und die Reporterin Holly Morgan, alle drei befreundet seit Kindertagen, glauben trotz der eindeutigen Indizienlage nicht an Reeds Schuld. Ein erster Ansatzpunkt für eigene Nachforschungen ist Reeds Tätigkeit für die Interne Ermittlung, mit der er sich keine Freunde unter seinen Kollegen gemacht hatte.

Während eines Gefangenentransports gelingt Rees die Flucht; er quartiert sich bei Holly ein. Auf eigene Faust beginnt die Reporterin Nachforschungen anzustellen und stößt auf einige Ungereimtheiten. Beweise verschwinden oder scheinen absichtlich platziert. Reeds Blut- und Urinproben wurden nicht ordnungsgemäß untersucht.

Für Holly beginnt ein gefährlicher Spießrutenlauf. Je weiter sie vordringt, desto weniger weiß sie, wem sie noch vertrauen kann.

»Nachdenklich trommelte Holly mit den Fingern auf dem Lenkrad ihres alten Ford Mustang herum. Ihr war bewusst, dass sie sich nicht in die Ermittlungsarbeit der Polizei einmischen durfte. Doch als Reporterin war sie von Haus aus neugierig, und immerhin handelte es sich nicht um irgendwen, sondern um Reed. Er war kein Mörder, auch wenn angebliche Beweise etwas anderes behaupteten. Niemals hätte er seiner Mary etwas angetan.«

Der Plot ist grundsätzlich gut entworfen und mit einigen Wendungen und falsche Fährten versehen. Schon allein durch ihre Nachforschungen außerhalb jeglicher Legalität gerät Holly immer wieder in Gefahr aufzufliegen bzw. sich im schlimmsten Fall sogar der Beihilfe zum Mord schuldig zu machen. Die Tatsache, dass die Reporterin zwischen beiden Männern steht, sich selbst über ihre Gefühle nicht im Klaren ist und auch nicht weiß, wer welches Spiel spielt, eröffnet eine weitere Spannungsebene.

Das alles ist gut geplant, doch bleibt die Ausführung letztendlich zu hölzern, um den Leser längerfristig einzufangen; als hätte die Autorin lediglich ihre skizzierten Plot-Points abgearbeitet, ohne tatsächlich ein Gefühl für die Figuren zu entwickeln. So bleiben auch die Charakterzeichnungen trotz guter Ansätze oberflächlich.

Fazit:
Gute Story, doch in der Ausführung eher Vorabendkrimi statt Blockbuster.

(eh)