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Kigurumi Planet 1 und 2

Ellie Mamahara
Kigurumi Planet 1 und 2

Manga, Softcover, Carlsen, Hamburg, Februar, Juni 2014, je 178 Seiten, je 6, 95 Euro, ISBN: 9783551740724, 9783551740731, ab 15 Jahren

Student Daisuke Narumi verbringt seine Freizeit im Archäologie-Club, dessen Professor eine seltsame Forschungsvorliebe hat: Er sucht nach Unterirdischen, also Lebewesen, die unter der Erde leben. Keiner seiner Studenten glaubt wirklich an die Theorie des Professors. Aber dann begegnet Daisuke zufällig einer Truppe, die in quietschbunten Kigurumi-Kostümen auftreten. Weil sich ein Darsteller aus der Truppe in Daisuke verliebt, findet er schließlich heraus, dass sie Unterirdische sind, die nur in diesen speziellen Kostümen an der Oberfläche überleben können. Die Gruppe der Kigurumi-Kostümierten gehört einer Forschergruppe der Unterirdischen an, die die Oberfläche erkunden sollen. Dazu treten sie als Entertainer für Kinder auf. Aber nicht nur deswegen kommen sie an die Oberfläche: Die männlichen Unterirdischen sind ganz verrückt nach Videospielen, und die Gruppe soll regelmäßig die neuesten Games besorgen. Das kommt Daisuke, der selbst Videospiele liebt, schließlich zugute, denn Arita hat eine Dummheit begangen. Weil er Daisuke seine Liebe gesteht und ihm zeigen will, wie er aussieht, zieht Arita sein Kostüm aus. Aber danach geht es ihm gesundheitlich schlecht und er muss zurück in die Unterwelt. Daisuke, der zwar von dem Geständnis verwirrt, aber trotzdem besorgt um Arita ist, will Aritas Freunden das neueste Videospiel bringen, um ihn aufzumuntern. Diese beschließen, ihn in das unterirdische Reich einzuschleusen. Leider wird Daisuke entdeckt und soll den Rest seines Lebens unter der Erde verbringen. Aber der Master der Unterirdischen ist ebenfalls verrückt nach Videospielen, sodass Daisuke ihm das für Arita gedachte Spiel schenkt. Danach darf er wieder an die Oberfläche zurück. Allerdings ist das nicht das einzige Problem, das Daisuke stemmen muss: Die japanische Regierung hat Wind von den Unterirdischen bekommen und entführt Daisuke, um den Standort der versteckten Eingänge herauszufinden. Arita beschließt, Daisuke zu befreien. Allerdings darf er nach der Rettungsaktion nicht mehr unter die Erde zurück. Das wollen Aritas Freunde und Daisuke nicht zulassen. Sie schaffen es, den Master zu überreden, Arita wieder aufzunehmen. Aber der Preis ist hoch: Arita und Daisuke dürfen sich nicht mehr wiedersehen.

Die beiden in sich abgeschlossenen Bände sind z.T. typisch Shonen-Ai (u.a. schöne männliche Charas mit den typischen braunen und blonden Haaren), z.T. wird die Leserin / der Leser mit lustigen Ideen wie den Kigurumi-Kostümen (für den Niedlichkeitsfaktor) überrascht. Allerdings krankt es an Tiefe: Die Probleme Homosexueller und die des Outens werden entweder nur gestreift oder im Falle Aritas »elegant« gelöst, indem das unterirdische Reich keine Probleme damit hat. Auch die Konflikte zwischen Ober- und Unterirdischen werden ziemlich flach gelöst, z.B. indem der Master mit Videospielen »bestochen« wird. Die Videospiele sind nur Mittel zum Zweck; der Manga geht nicht näher darauf ein, dass diese auch süchtig machen können. Wie die Welt der Unterirdischen funktioniert, wird zwar grob beschrieben, aber mehr Details wären auch nicht schlecht gewesen, v.a. für SF-Fans. Die Zeichnungen sind sehr gut, das Tempo der Panels stimmt. Wer eine fluffige Feierabendlektüre möchte und sich nicht daran stört, dass manche Storyelemente nicht hundertprozentig zufriedenstellend gelöst werden, ist mit dem Manga ganz gut bedient.

Insgesamt eine relativ flache, aber niedlich-romantische Story.

(ud)