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Der Welt-Detektiv Band 6

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Across the River

Der Verhaltens- und Naturforscher Marco Contrada begibt sich in die Waldgebiete des östlichen Friaul, an der Grenze zu Slowenien gelegen, um seiner gewohnten Arbeit der Zählung von Wildtieren nachzugehen. Marco beobachtet Wildschweine und Rotwild, sucht nach Spuren von Raubtieren, führt Wartungen an Fallen und Kameras durch, die überall in den Wäldern verstreut sind, um die Tiere zu filmen.
Seinen Blick auf die Bilder gerichtet, welche eine Webcam auf einem Fuchs liefert, erkennt er, dass in den Tiefen des Waldes das Tier in die Nähe von Ruinen verlassener Häuser kommt. Am nächsten Tag macht er sich auf die Suche nach jenen Häusern. Marco überquert mit seinem Van die Furt eines reißenden Flusses, während es zu regnen beginnt und den Fluss noch wilder macht. Marco erreicht die Häuser und stellt fest, dass es sich dabei um ein verlassenes Dorf handelt, welches von einer Totenstille umgeben ist. Das schlechte Wetter wütet weiter, lässt Bäche und Flüsse weiter anschwellen, sodass es Marco unmöglich ist, den Weg zurück durch die Furt zu nehmen. Alte Fotos, die er in der Dorfschule findet, lassen einiges erahnen. Etwas anderes als ein wildes Tier. Bruchstücke einer entfernten Vergangenheit treten aus der Finsternis hervor. Der Regen ist erbarmungslos, eine unerträgliche Kälte beginnt in Marcos Knochen emporzusteigen, welcher verzweifelt nach einem Unterschlupf in den Häusern des verlassenen Dorfes sucht. Es ist eine Gegend, die ihn scheinbar Stück für Stück vereinnahmen, ihn schlucken will. Marco steht unter dem Einfluss einer Art alten Fluches, der in dieser verlorenen Ecke der Wälder weiterlebt, wo völlige Abgeschiedenheit herrscht. Unmenschliche Schreie hallen durch die Straßen des Geisterdorfes wider.

Cast und Crew
Marco Contrada: Marco Marchese, in weiteren Rollen:  Renzo Gariup, Lidia Zabrieszach
Regie: Lorenzo Bianchini
Drehbuch: Michaela Bianchini, Lorenzo Bianchini
Produktion: Omar Soffici
Kamera: Daniele Trani, Make-Up: Stefano Sciascia, Musik: Stefano Sciascia, Schnitt: Lorenzo Bianchini, Verleih:

Wer sich im Genre Horrorfilm bewegt, kommt unweigerlich an Regisseur Lorenzo Bianchini nicht vorbei. Es ist schon ein wenig aufwendig, sich eine klare Vorstellung von Low-Budget-Produktionen zu erarbeiten. Doch lohnt es sich in den meisten Fällen, diesen den gebührenden Respekt zu zollen. Bianchinis Filme funktionieren perfekt, ohne dabei ungeschickt und aufgesetzt zu wirken.
Der ausgesprochen effiziente und atmosphärisch sehr gelungene italienische Horrorfilm Across the River brilliert durch eine intensive anschwellende Herangehensweise zur Schaffung einer Stimmung von Verwirrung und Angst, durch ein Gefühl des Verlassenseins im Einklang mit einem fantastischen Sounddesign sowie durch ein sorgfältiges Platzieren von Schatten und rauschenden Blättern.
Je tiefer man in die Fänge der dunklen, jenseitigen Wälder des Regisseurs Lorenzo Bianchini gerät, bietet sich einem eine fast wechselseitige Mischung von The Blair Witch Project und Into the Wild. Man taucht in eine Wildnis ein, macht wie Bianchinis Protagonist die Erfahrung, wie in einem selbst die übernatürliche Entdeckung aus einer längst vergangenen Zeit sich schleichend ihren Weg bahnt. Man fühlt sich vollkommen eingefangen und der Gnade oder Ungnade ausgeliefert, die in ihr steckt. Mit einem einzigartigen Infrarotmaterial, gepaart mit lebhafter evokativer Qualität, wird eine unheimliche Wildnis produziert, die den Zuschauer in den Bann zieht und ihn zwingt, Reales von Irrealem zu unterscheiden. Als eine klassische Horrorgeschichte, gesponnen aus dem Interstitium eines Mannes, dessen digitaler Technologie sowie der Konfrontation mit einer übernatürlichen Welt aus alten Zeiten, ist Across the River ein bravouröser Gegensatz von neuen und alten Erzählungen und entwickelt sich zu einem erschreckenden Finale, welches aufgrund von Intensität und Affekt sowohl an REC als auch an Willow Creek Erinnerungen wachruft.
Gehen Sie auf Wanderschaft, seien Sie gespannt darauf, was auf Sie nach der Überquerung des Flusses zukommt. Sie werden überrascht sein!

Quelle:

  • TPC Media Consulting, Offenbach

(wb)