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2012 – Jahr der Apokalypse

Am 06. September 2011 startete der Bastei Verlag sein drittes Spin-off zur Heftromanserie Maddrax – Die Dunkle Zukunft der Erde mit Band 1 der 12-teiligen Serie 2012 – Jahr der Apokalypse: Botschaft aus Stein, geschrieben von Perry Rhodan-Teamautor Hubert Haensel.

Unterteilt in Trilogien, wurde den beteiligten Autoren jeweils ein bestimmter Handlungsblock zugewiesen wie auch die folgende Übersicht der 12 Bände, die im 14-Tage-Rhythmus erschienen, deutlich zeigt:

01. Hubert Haensel – Botschaft aus Stein
02. Christian Schwarz – Der Mann in Weiß
03. Hubert Haensel – Tödliches Vermächtnis
04. Manfred Weinland – Spuren der Vergangenheit
05. Manfred Weinland – Der Conquistador
06. Manfred Weinland – Prophet der Apokalypse
07. Timothy Stahl – Ein Grab im Dschungel
08. Timothy Stahl – Der zeitlose Raum
09. Timothy Stahl – Die Weltuntergangs-Maschine
10. Oliver Fröhlich – Im Bann der Loge
11. Oliver Fröhlich – Menschheitsdämmerung
12. Oliver Fröhlich – Die Nadel der Götter

Die zwölf Titelbilder wurden allesamt von Oliver Specht gezeichnet, der damit der Serie ein einheitliches Erscheinungsbild verlieh. Zeichnungen, die etwas grob strukturiert, eher einfach gestaltet und perspektivisch leider nicht immer einwandfrei sind.

Die abenteuerliche Handlung beginnt mit einem Fund des Archäologen Tom Ericson auf der französisch-polynesischen Marquesas-Inselgruppe im Pazifischen Ozean.
Eine Stele, die mayanische Schriftzeichen aufweist und die in Zusammenhang steht mit der Entdeckung einer Maya-Grabstätte unweit von Uxmal in Yucatán, im heutigen Mexiko.
In der Grabkammer findet sich ein in Stein gehauener Plan, der wiederum mit dem Maya-Kalender in Verbindung steht und zu einem weiteren Grab weist. Doch das dort bewahrte Artefakt ist verschwunden und die neue Spur führt Tom nach Europa.
In Spanien findet Ericson einen Kristall, der das Licht schluckt und anscheinend Teil eines größeren Ganzen ist, nämlich einer Maschine, deren Zusammenbau und Aktivierung unbedingt verhindert werden muss.
Verfolgt von einem geheimnisvollen »Mann in Weiß« und einer Indio-Loge gelangen Tom und seine neuen Freunde, Maria Suárez und deren autistischer Bruder Alejandro, nach Schottland. Toms Ex-Frau, Abigail, kann indes ein weiteres Artefakt aufspüren, einen Armreif, der ihnen den Zugang zum sogenannten »Zeitlosen Raum« ermöglicht. In Rom gelingt es Alejandro, die aus 40 Einzelteilen bestehende »Weltuntergangs-Maschine« zusammenzusetzen und mithilfe des Kristalls zu aktivieren. Doch die Maschine gelangt in die Hände des weiß gekleideten Mannes. Tom findet heraus, dass zwei Waffen existieren, die die Maschine zerstören können, der »Feuerkranz« und die »Nadel der Götter«. Offensichtlich sendet die Maschine ein Signal aus, welches den »Kometen« Christopher-Floyd reagieren lässt und auf einen gefährlichen Kurs zur Erde führt, wo bereits ein Anstieg an Naturkatastrophen zu verzeichnen ist.

Im abschließenden 12. Band, Die Nadel der Götter, befindet sich Tom auf der Fahrt nach Genf, zum Forschungszentrum der CERN, der Europäischen Organisation für Kernforschung, wo sich inzwischen die Weltuntergangs-Maschine befindet, um dank der dortigen Energien ihr Leistungshoch zu erreichen. Tom gelingt es, die kugelförmige Maschine in seinen Besitz zu bringen, doch nicht, sie zu deaktivieren. Der Teilchenbeschleuniger der CERN war der »Feuerkranz«, doch die Anlage ist mittlerweile einem Brand zum Opfer gefallen. Also macht man sich auf die Suche nach der zweiten Waffe, der »Nadel der Götter«. Durch ein Portal in Paris gelangen Tom und seine Begleiter, Maria und Commissioner McDevonshire, erneut in den Zeitlosen Raum, der eine Art Archiv beherbergt und dessen Verwalter Tom mit Wissen versorgen. Dann gelangt die kleine Gruppe zur iranischen Insel Hormus und von dort wiederum zur Hafenstadt Bandar Abbas. Letztendlich erreichen Tom und seine Gefährten Dubai und den Burj Khalifa, mit ca. 818 m das höchste Gebäude der Welt, die Nadel der Götter! Dort kommt es in der 180. Etage zum alles entscheidenden Showdown zwischen Tom Ericson und dem Mann in Weiß und zum Kampf um die Weltuntergangs-Maschine und das Schicksal der Menschheit.

Maddrax-Leser wissen ja seit dem 08.02.2000, als der 1. Band, Der Gott aus dem Eis, erschien, dass am 08.02.2012 der »Komet« Christopher-Floyd die Erde trifft und sich in der Folge die Erdachse verschiebt, wodurch es zu einer neuen Eiszeit kommt. Die Menschheit degeneriert und überall auf der Erde treten Mutationen auf. Das Ausgangsszenario für die Abenteuer des Piloten Matthew Drax, den es etwa 500 Jahre in die Zukunft verschlägt.
Steht nun die Miniserie 2012-Jahr der Apokalypse trotzdem im Kanon zu Maddrax? Betont wurde von Verlagsseite, dass 2012 durchaus als eigenständige Serie bestehen kann, auch ohne Kenntnis von Maddrax oder Die Abenteurer. Aus letzterer wurde die Figur des Tom Ericson entliehen. (Die Abenteurer brachten es in den Jahren 1992 – 1993 immerhin auf 38 Romanhefte.)
Natürlich kann man 2012 ohne jegliche Vorkenntnis anderer Serien lesen und genießen und man bekommt eine spannende und mysteriöse Abenteuergeschichte serviert, aber mit Kenntnis zumindest von Maddrax macht das Lesen einfach mehr Spaß.
Angefangen mit dem o.g. Datum, dem Kometen Christopher-Floyd, der Erwähnung von Professor Smythe, der ISS etc. gibt es doch einige Anspielungen auf die Hauptserie.
Und ja, 2012 steht im Kanon zu Maddrax. Die Erklärung bietet der Epilog von Die Nadel der Götter!
Auch wird es ein Wiedersehen mit Tom Ericson bei Maddrax geben. Und zwar in Band #321, In 80 Welten durch den Tag, von Oliver Fröhlich!
Ein Roman, den sich bestimmt auch einige der nur 2012 – Leser zulegen werden, blieben am Ende der Miniserie doch einige Fragen ungeklärt. Das größte Geheimnis stellt sicher der »Zeitlose Raum« dar, der allein schon Stoff für weitere Romane bietet. Auch der »Mann in Weiß«, der mich ob seiner speziellen Fähigkeiten doch häufiger an das Modell »T-1000« aus dem 2. Terminator-Film erinnerte, lässt Platz für Spekulationen. Natürlich muss es nicht für alles eine Erklärung geben, und manchmal ist es interessanter, wenn das eine oder andere Geheimnis bewahrt bleibt, aber die großen Fragen dürfen gerne nochmals aufgegriffen werden.
Sollte sich übrigens der eine oder andere unbedarfte Leser fragen, wie beispielsweise ein Gebäude eine Waffe sein kann, muss man anmerken, dass die eigentliche Waffe der TriCore-Reaktor war, der sich zum Handlungszeitpunkt jeweils in den genannten Gebäuden »aufhielt«, die Beschreibungen in der Prophezeiung jedoch auf die markanten Besonderheiten der Gebäude abheben.

Auch für das 3. Spin-off, nach Mission Mars (2005) und Das Volk der Tiefe (2007), schrieben erfahrene und bekannte Autoren, sodass man einen gewissen Qualitätsstandard und erzählerisches Geschick bei den Romanen voraussetzen kann.
Hubert Haensel (Perry Rhodan, Die Abenteurer), Christian Schwarz (Maddrax, Sternenfaust), Manfred Weinland (Vampira, Bad Earth), Timothy Stahl (Maddrax, Perry Rhodan-Action), Oliver Fröhlich (Professor Zamorra) bildeten das kompetente Team für 2012-Jahr der Apokalypse.
Für die abenteuerliche Handlung bediente man sich realer Orte wie z. B. die Forschungseinrichtung des CERN in der Schweiz, der Eiffelturm in Paris, der Burj Khalifa in Dubai etc. wie auch belegter historischer Hintergründe z. B. in Person des spanischen Conquistadors Francisco Hernández de Córdoba, dem, wenn auch eher zufallsbedingt, die Entdeckung Yucatáns im Jahre 1517 zugeschrieben wird.
Ein weiteres wesentliches Handlungselement ist die Kultur der Maya und nicht zuletzt der viel zitierte Maya-Kalender, der aber nicht zwingend am 21.12.2012 endet, dies ist nur eine von mehreren Interpretationsmöglichkeiten, dieses Datum aber trotzdem gerne als Zeitpunkt für und als Warnung vor dem Weltuntergang genutzt wird.

Eine nette Stilblüte aus Band 12, Seite 39, habe ich mir für den Schluss aufgehoben:
»Dazu noch der Aufenthalt im zeitlosen Raum, wie lange auch immer der gedauert haben mochte …«

Fazit: Mit 2012-Jahr der Apokalypse hat der Bastei-Verlag eine kurzweilige, spannende und teils mysteriöse Serie publiziert, die auch ohne ihren großen Bruder Maddrax funktioniert, dessen Kenntnis den Lesegenuss jedoch noch erhöhen kann.
Am Schluss sind nicht alle Rätsel gelöst, sodass Raum für eigene Spekulationen, aber auch für weiteren Serienstoff vorhanden ist.

Quellen und Bildnachweise:

Copyright © 2012 by Stefan Bellack

2 Antworten auf 2012 – Jahr der Apokalypse