Mit den Konquistadoren ins Goldland Teil 20
Gustav Dittmar
Mit den Konquistadoren ins Goldland
Eine Erzählung aus der Zeit der Welserzüge
Teil 20
Als der Zug am Tempel Suas angekommen war, wurden die Fesseln der Gefangenen gelöst. Man führte sie in das riesige Holzgebäude und stieß sie in eine dunkle Ecke. Kressel und Zischende Viper, vom Blutverlust geschwächt, fielen zu Boden und sanken sofort in einen totenähnlichen Schlaf. Hans Hauser und Fabricius kauerten in dumpfer Verzweiflung am Boden. Ein Dutzend Speere starrten ihnen entgegen. Nicht noch einmal würden sie die Guecha entweichen lassen.
Mit den Konquistadoren ins Goldland Teil 19
Gustav Dittmar
Mit den Konquistadoren ins Goldland
Eine Erzählung aus der Zeit der Welserzüge
Teil 19
Endlich war der Tag des Festes gekommen. Schon seit den frühen Morgenstunden strömten die Gäste von allen Seiten in langen Zügen in die Stadt, voran die Männer, geführt von ihren Häuptlingen, dann die Frauen mit den kleinen Kindern, die sie auf dem Rücken trugen, endlich die Mädchen und die halbwüchsigen Knaben. Die Frauen schleppten obendrein den größten Teil ihres Hausrats mit sich, Hängematten, Körbe, Tongefäße, Kassavebrot und anderen Reiseproviant, denn der Weg zur Hauptstadt und zurück ins heimatliche Dorf war weit. Schon eine Strecke vor der Stadt wurde halt gemacht. Alle bemalten sich mit leuchtend roten und schwarzen Farben und Weiterlesen
Mit den Konquistadoren ins Goldland Teil 18
Gustav Dittmar
Mit den Konquistadoren ins Goldland
Eine Erzählung aus der Zeit der Welserzüge
Teil 18
Eines Morgens wurde Hans Hauser von dumpfen Trommelwirbeln aus dem Schlaf geweckt. »Kressel, Fabricius, hört ihr die Trommeln?«, rief er, die Freunde aus dem Schlaf rüttelnd.
Die Aufhorchenden unterschieden deutlich, wie eine Trommel das Signal einer entfernteren aufnahm und an eine dritte weitergab. Auch ihre Wächter, die Guechas, horchten gespannt auf die Signale. Plötzlich gerieten sie in wilde Aufregung. »Krieg! Krieg!«, schrien sie.
Mit den Konquistadoren ins Goldland Teil 17
Gustav Dittmar
Mit den Konquistadoren ins Goldland
Eine Erzählung aus der Zeit der Welserzüge
Teil 17
Indes sie schliefen, fand im weitläufigen Palast des Kaziken von Guatavita beim Schein schwelender Kienfackeln eine Beratung der Großen des Landes statt.
Der Jüngling der Fische, Hauptmann und Kommandant der Feste, in der die Freunde Zuflucht gefunden hatten, erstattete mit abgewandtem Gesicht – so erforderte es die Ehrfurcht – dem Kaziken Bericht, der auf einem reich mit Goldblech beschlagenen Sessel Platz genommen hatte. Der Fürst trug eine Haube aus Gold, eine Art Tiara, Weiterlesen
Mit den Konquistadoren ins Goldland Teil 16
Gustav Dittmar
Mit den Konquistadoren ins Goldland
Eine Erzählung aus der Zeit der Welserzüge
Teil 16
Hans, Fabricius und Kressel ritten den Fluss ein gutes Stück aufwärts. Überall umgab sie die grüne Wildnis, aus der prachtvolle Blütentrauben und -dolden hervorleuchteten. Doch nirgends auch nur ein Indianerpueblo, geschweige denn ein Tempel, ein Schloss.
Die enttäuschten Landsknechte schimpften und fluchten. Was sollte geschehen? Es blieb nichts übrig, als den Fluss zu überschreiten und in der Einöde weiter nach der Stadt des Goldenen zu suchen.
Mit den Konquistadoren ins Goldland Teil 15
Gustav Dittmar
Mit den Konquistadoren ins Goldland
Eine Erzählung aus der Zeit der Welserzüge
Teil 15
Der Erzähler schwieg, völlig erschöpft. Sein Atem ging keuchend. Dann fuhr er leiser fort: »Ich glaube nicht, dass Cevallos noch viel zu leiden hat. Er wird wohl bald gestorben sein. Die Indianer, die ihn beraubten und sein Pferd an sich nahmen, haben wohl nur noch seine Leiche gefunden. Das«, schloss Piedrahita flüsternd, »das ist die Wahrheit über den Tod des Leutnants Cevallos.«
Das Haupt des Reiters sank zurück, aber seine Augen waren noch weit geöffnet.
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