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Conquest 1: Islandia

Jean-Luc Istin
Conquest 1: Islandia
Originaltitel: Conquêtes Volume 1: Islandia, Edition Soleil, Frankreich, 2018
SF, Comic, Hardcover, Splitter Verlag, Bielefeld, November 2019, 80 Seiten, 18,00 Euro, ISBN: 9783962193812, aus dem Französischen von Tanja Krämling, Zeichnungen und Covermotiv: Zivorad Radivojevic
www.splitter-verlag.eu

Nach 30 Jahren im Kälteschlaf erreicht ein Besiedlungstrupp von der Erde den Eisplaneten Islandia. Der Erstkontakt mit den Einwohnern, unter Führung von Oberleutnant Kirsten König, verläuft unerwartet harmonisch. Doch während König die Chancen auf Verhandlung und eine einvernehmliche Besiedlung nutzen will, werden die Kolonisten angesichts des nahen Ziels nervös und drängen, den Planeten endlich erschließen zu können.

Es kommt zu unerklärbaren Bränden und Explosionen, sowohl am Boden als auch in den Raumschiffen, denen eine Reihe Siedler zum Opfer fallen. König will nicht an Angriffe der friedlichen Islandianer glauben, doch es gibt keine andere Erklärung, die Sinn machen würde. Außerdem machen ihr heftige Visionen zu schaffen, die eine Verbindung zwischen ihr und den Planetenbewohnern nahelegen.

Mit Conquest aus dem Haus Soleil hat der Splitter Verlag eine neue Comic-Anthologieserie im Stil von Androiden am Start. Verschiedene Künstlerduos zeichnen für die einzelnen Bände verantwortlich, die auch jeweils eine abgeschlossene Geschichte erzählen. Es geht um die Kolonisation fremder Planeten und das Unvermögen der Menschen, dies auf friedlichem Weg zu bewerkstelligen.

In Islandia ist Hauptfigur Kirsten König am interessantesten gezeichnet, weil sie selbst nicht genau weiß, was mit ihr los ist. Zu ihrem überraschenden Verständigungsgeschick mit den Einwohnern des fremden Planeten kommen noch die religiös gefärbten Tagträume und Visionen, die sie auch schon mal mehrere Tage auf die Krankenstation befördern. Die anderen Charaktere sind mehr zweckmäßig als besonders eindringlich gezeichnet. Einige Handlungselemente sind auffallend bekannt, doch ist alles zu einem funktionierenden Ganzen zusammengefügt.

Als Film könnte Islandia sowohl eine effektlastige Großproduktion als auch ein günstiges B-Movie sein, das gut mit seiner Story punkten kann. Dabei scheint die Geschichte zunächst vorhersehbar abzulaufen, was Starautor Jean-Luc Istin (Alice Matheson, Elfen) mit einigen überraschenden Entwicklungen aufbricht und in eine unerwartete Richtung lenkt. Leider werden einige interessante Handlungselemente jedoch reichlich oberflächlich abgefrühstückt.

Auch die Anleihen an und Verweise auf die irdische nordische Mythologie hätten gern noch weiter ausgebaut werden dürfen.

Die Zeichnungen von Zivorad Radivojevic (Alice Matheson) überzeugen vor allem in den großformatigen Darstellungen von Landschaften und Militärgerät. Personen sind ebenfalls sehr gut dargestellt, wirken jedoch in ihrer Mimik und ihren Bewegungen steif.

Fazit:
Military-SF mit Mysteryfaktor. Die Story gibt eigentlich mehr her als das, was auf den 80 Seiten umgesetzt wurde.

(eh)