Varney, der Vampir – Kapitel 34
Thomas Preskett Prest
Varney, der Vampir
oder: Das Blutfest
Ursprünglich als penny dreadful von 1845 bis 1847 veröffentlicht, als es zum ersten Mal in Buchform erschien, ist Varney, der Vampir ein Vorläufer von Vampirgeschichten wie Dracula, die es stark beeinflusst hat.
Kapitel 34
Die Drohung – Ihre Folgen – Die Bedrohung und Sir Francis Varneys Gefahr
Sir Francis Varney hielt nun wieder inne und schien sich einige Augenblicke lang an der hilflosen Lage des Mädchens zu ergötzen, das er so entschlossen war, zu seinem Opfer zu machen. Es lag kein Ausdruck von Mitleid in seinem Gesicht, kein Anflug von menschlicher Güte war in dem ganzen Ausdruck dieser teuflischen Züge zu finden; und wenn er den Versuch, das Herz dieses unglücklichen, aber schönen Wesens in Schrecken zu versetzen, hinauszögerte, so konnte das nicht aus irgendeinem zaghaften Gefühl heraus geschehen, Weiterlesen
Sagen der mittleren Werra 82
Von der Eckenzelle, dem Bonifatiusfelsen und dem Brandgarten am Altenstein
Auch in der nächsten Umgebung des Schlosses Altenstein gehen Sage und älteste Geschichte Hand in Hand. So geht von dem Eckenzeller Tal, welches sich dicht am Fuße des Altensteins aus dem Schweinaer Grund gen Norden in das Gebirge hinaufzieht, die Sage, dass in der Nähe des Wasserfalles am Fuße des Windsberges eine Klosterzelle, die Eckenzelle, gestanden habe, in welcher der Gründer derselben, der treue Eckart, sein Leben in stiller Waldeinsamkeit beschloss. Weiter hinauf, nach der Ruhlaer Straße hin, lag das Gut Ecken- oder Reckenzell, wo noch 1447 Gyseler und Rüdiger als Hennebergische Vasallen saßen.
Auf derselben Terrasse, auf der Schloss Altenstein gelegen, liegt diesem etwa in südöstlicher Richtung gegenüber der Bonifatiusfelsen, von welchem der bekannte Apostel der Thüringer dem Volk das Christentum predigte. Reste einer Klause, die sich in früheren Zeiten am Felsen noch vorfanden, führten den Namen Bonifatiusturm, weil hier der Apostel der Sage nach eine Zeit lang als Einsiedler wohnte.
Zwischen dem Bonifatiusfelsen und dem Schloss sah man noch vor mehreren Jahrzehnten einen Obst- und Gemüsegarten, welcher der Weiterlesen
Der Märkische Eulenspiegel 7
Der Märkische Eulenspiegel
Seltsame und kurzweilige Geschichten von Hans Clauert in Trebbin
Niedergeschrieben von Oskar Ludwig Bernhard Wolff
Leipzig, 1847
Überarbeitete Ausgabe
Hans Clauert, Schlosser aus Trebbin
Wie Clauert seine Nahrung zu erwerben anfing und wie ihm der Markt übel geriet
Als Clauert von jener Hochzeit nach Hause gekommen war, da verdross es ihn, dem Hammer zu heben und auch das Feilen mochte er nicht mehr hören. Da gedachte er, ein Kaufmann zu werden. Er zog also hin ins Land Mecklenburg, kaufte dort 200 Ziegen und Böcke, trieb dieselben am Tag des Laurentius nach Jüterbog auf den Markt und verkauft die sie so, dass er den Winter hindurch seine Nahrung wohl hätte davon haben können. Mit diesem Geld aber dachte er noch mehr zu erwerben, zumal da er in der Spitzbüberei bereits sehr Weiterlesen
Deutsche Märchen und Sagen 185
Johannes Wilhelm Wolf
Deutsche Märchen und Sagen
Leipzig, F. A. Brockhaus, 1845
247. Das Knäbchen im Schnee
Ein Zisterziensermönch ritt eines Winters, als tiefer Schnee überall lag, in Brabant mit einem Klosterdiener über Feld; den Diener schickte er nach einiger Zeit in ein nahes Dorf, trabte so allein daher. Da sah er plötzlich einen ungefähr dreijährigen Knaben von unendlicher Schönheit vor sich im Schnee liegen, und der jammerte und weinte sehr. Mitleidig stieg der gute Mönch vom Pferd, nahm das Knäbchen in seine Arme und fragte es unter heißen Tränen, was ihm denn sei? Das Kind aber schwieg und tat nichts als weinen.
Da fragte der Mönch schluchzend: »Hast du denn deine Mutter verloren? Wo ist diese?«
Auf die Frage brach das Knäbchen in noch stärkeres Weinen aus und rief: »Ach, wehe mir! Warum sollte ich nicht weinen und jammern! Du siehst doch wohl, wie verlassen und allein ich hier in Kälte und Schnee sitze, da keiner ist, der sich meiner annähme und Weiterlesen
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