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Nurse 3D

Nurse 3D
Original Titel: Nurse 3D
Lions Gate Entertainment, Lionsgate, USA, 2013

Universum Film GmbH, Universum Spielfilm, 10. Oktober 2014, 1 DVD im Amaray-Case, Thriller/Erotik, ca. 84 Min., 12,99 Euro, FSK 18, Regie: Douglas Aarniokoski, Drehbuch: Douglas Aarniokoski, David Loughery, Schauspieler: Katrina Bowden, Paz de la Huerta, Judd Nelson, Kathleen Turner, Corbin Bleu, Boris Kodjoe, Musik: Anton Sanko
www.universumfilm.de
nurse3dmovie.com

Abigail Frasier (Paz de la Huerta) ist nicht nur eine vorbildliche Krankenschwester, sie sorgt in ihrer Freizeit auch dafür, dass untreue Ehemänner ihre Seitensprünge bitter bereuen. Meist ist dies das Letzte, was die Fremdgeher dann auch tun. Als Abigail Gefühle für die ihr zugewiesene Schwesternschülerin Danni (Katrina Bowden) entwickelt, fällt ihrem Beschützerinstinkt zunächst Dannis untreuer Stiefvater zum Opfer. Als Danni trotz aller Beweise für die Schändlichkeit der Männer bei ihrem Freund einzieht, ist der Krieg eröffnet.

Bereits die ersten Szenen verdeutlichen, dass Abigail keine halben Sachen macht. Sie setzt ihren üppigen Sex-Appeal ein, um (Ehe)Männer abzuschleppen, die sie als Strafe für das Brechen ihres Eheversprechens anschließend tötet. Als Motivation für ihr Tun dienen ein Kindheitstrauma und die Erfahrung, dass sich am notgeilen Verhalten der Männer auch in der Gegenwart nicht viel geändert hat.

Ein weiterer Aspekt kommt durch Abis Interesse an ihrem beruflichen Schützling Danni ins Spiel, sodass sich Nurse in Grundzügen wie eine sexy und makabre Variante von Weiblich, ledig, jung sucht ausnimmt. Leider kann sich Nurse nicht so recht entscheiden, ob er nun Psycho-Erotik-Thriller oder makabre (Splatter-)Komödie sein will. Die angestrebte Gratwanderung will Regisseur Douglas Aarniokoski nicht gelingen. Immer wieder wird außerdem der Handlungsfluss gebremst, um den Sex-Appeal von Hauptdarstellerin Paz de la Huerte unnötig aufdringlich in Szene zu setzen und die Uniformfetischisten zu bedienen (selbst während des Krankenhausbetriebs trägt Abi Keilabsätze). Das Finale gestaltet sich schließlich noch als übertrieben blutig, was letztendlich für die Freigabe ab 18 verantwortlich sein dürfte. Ein bodenständigerer Ansatz und mehr Ausgewogenheit hätten den Film insgesamt gut getan.

Das hauptsächliche Manko des Films ist jedoch, dass der Zuschauer keine Chance bekommt, weder mit der abgebrühten Abigail noch mit der blassen Danni richtig warm zu werden, sodass man das Geschehen eher teilnahmslos verfolgt und sich freut, wenn Paz de la Huerte (Boardwalk Empire, X-Femmes) mal wieder blankzieht.

Mit seiner Hauptdarstellerin hat Regisseur und Drehbuchautor Douglas Aarniokoski zweifellos ein heißes Eisen im Feuer, die allerdings hauptsächlich durch ihre exotische physische Erscheinung punktet. Aarniokoski selbst sammelte lange Jahre Erfahrung als Second Unit Regisseur und Regieassistent unter anderem für Robert Rodriguez) sowie als TV-Serienregisseur (Criminal Minds, Sleepy Hollow). Ein erfreuliches Wiedersehen gibt es außerdem mit Kathleen Turner (Heissblütig-Kaltblütig, China Blue, Der Rosenkrieg) als Oberschwester und Judd Nelson (Kultcharakter John Bender in The Breakfast Club) als schmieriger Oberarzt.

Fazit:
Nurse 3D kann sich nicht entscheiden, was er eigentlich sein will, auf jeden Fall mehr als er eigentlich ist. Dazu noch etwas zu sehr auf Kult getrimmt.

(eh)

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