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History & Abenteuer

Auf den Spuren der Wegbereiter 07

George Bird Grinnell
Auf den Suren der Wegbereiter
Originaltitel: Trails of the Pathfinders. New York. Charles Scribner’s Sons. 1911

Kapitel 8

Lewis und Clark Teil 1

Die berühmtesten Pioniere der Vereinigten Staaten sind Lewis und Clark. Sie erkundeten den Missouri bis zu seiner Quelle und den Columbia von den Quellen einiger seiner wichtigsten Nebenflüsse bis zum Pazifik und durchquerten damit den Kontinent. Zwar waren sie nicht die Ersten, die die Wildnis zwischen Atlantik und Pazifik durchquerten, aber sie waren die Ersten, die den Namen Amerikaner trugen.

Im Jahr 1803 wurde Louisiana von Frankreich für etwa fünfzehn Millionen Dollar an die Vereinigten Staaten abgetreten. Seine Grenzen waren jedoch völlig ungewiss und weder dem Verkäufer noch dem Käufer war bekannt, was dieses Gebiet umfasste, wie weit es sich Weiterlesen

Die Geheimnisse Londons – Band 1- Kapitel 4

George W.M. Reynolds
Die Geheimnisse Londons
Band 1

Kapitel 4
Die zwei Bäume

Es war zwischen acht und neun Uhr an einem herrlichen Abend, etwa eine Woche nach den Ereignissen der vorherigen Kapitel, als zwei junge Männer das stattliche, aber etwas abgelegene Haus von Mr. Markham im Norden von London verließen und langsam den angrenzenden Hügel hinaufgingen. Zwischen ihren Lebensjahren lagen vier Jahre; der ältere war über neunzehn und der jüngere etwa fünfzehn. Doch war leicht zu erkennen, dass sie Brüder waren, so ähnlich sahen sie einander. Sie gingen mit geringem Abstand zueinander und wechselten kein Wort, während sie den etwas steilen Weg hinaufgingen, der sie zu der Anhöhe führte, von der sie gekommen waren. Der Ältere ging voraus und ballte von Zeit zu Zeit die Fäuste, runzelte die Stirn und gab andere stumme, aber ausdrucksstarke Zeichen seines brodelnden Zorns. Sein Bruder folgte ihm mit gesenktem Blick und einem Weiterlesen

Das Astoria-Abenteuer – Teil 1

Max Felde
Das Astoria-Abenteuer
Nach den zeitgenössischen Aufzeichnungen von Washington Irving erzählt
Illustriert von L. Berwald
Union Deutsche Verlagsgesellschaft, Stuttgart, Berlin, Leipzig. Stuttgart, Berlin, Leipzig. 1912

Geleitwort

Um nicht der Gefahr ausgesetzt zu sein, zum übrigen Haufen der Indianergeschichten geworfen zu werden, bedarf das vorliegende Buch einiger einleitender Worte. Es könnte ihm sonst ergehen wie dem Mann, der im Zentrum der Handlung steht und leider allen Grund hatte, sich darüber zu beklagen, dass die wahre Natur seines Unternehmens von seinen Mitbürgern und Zeitgenossen zu spät erkannt wurde.

Die Erzählung schildert den Verlauf eines großzügigen, wohldurchdachten und höchst bedeutsamen Handelsunternehmens eines Deutschen, der als blutjunges Bürschchen arm und mittellos war und in seiner Heimat trübe Jugendtage durchleben musste. Doch als er zum Jüngling herangewachsen war, wagte er sich frisch und mutig in die Welt hinaus – auf seine eigene Kraft bauend. Durch größten Fleiß und unermüdlichen Unternehmergeist wurde Johann Jakob Astor – so hieß der junge Weiterlesen

Catherine Parr Band 1 – Zweites Buch – Kapitel 4

Luise Mühlbach
Catherine Parr
Zweites Buch
Historischer Roman, M. Simion, Berlin 1851

IV. Der König langweilt sich

König Heinrich war allein in seinem Arbeitszimmer. Er hatte einige Stunden damit verbracht, an diesem frommen Erbauungsbuch zu schreiben, das er seinen Untertanen statt der Bibel zur Lektüre empfehlen wollte, da er als Oberhaupt der Kirche die entsprechende Autorität besaß.

Doch der Oberpriester der englischen Kirche, der erhabene König von Gottes Gnaden, spürte, dass trotz dieser beiden großen und erhabenen Würden ein drittes Wesen in ihm wohnte: ein armes, schwächliches Menschenkind, das trotz der Erhabenheit des Priesters und der Größe des Königs Hunger und Langeweile, Ermattung und Überdruss empfinden konnte wie jeder andere Sterbliche auch.
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Aus Armand’s Frontierleben – Band 1- Kapitel 3

Fredéric Armand Strubberg
Aus Armand’s Frontierleben
Band 1
Carl Rümpler, Hannover, 1868

Drittes Kapitel
Der Pioneer

Zehn Jahre waren vergangen, seit Davis die Indianerin Kionata begraben und mit Leonide die Flucht ergriffen hatte. Während dieser Zeit waren die Ansiedlungen der Weißen den Gebirgen nur um wenige Meilen näher gerückt.

Am Fuße derselben, wo sie sich als einzelne Ausläufer in das niedere Land strecken, liegen die reichsten und reizendsten Länder, die noch alle Vorzüge der Gebirgsgegend sowie alle solche der Ebenen besitzen. Die üppigsten und buntesten Blumen übersäen die unabsehbaren, wellenförmigen Grasfluren, die von riesenhaften, prächtigen Waldstrichen durchzogen sind. Sie breiten ihre Weiterlesen