Frank Reade Library – Eine Einführung Teil 2
Frank Reade Library
Eine Einführung
Teil 2
Der Schöpfer der Frank-Reade-Geschichten war Harry Enton (1854–1927). Der Überlieferung zufolge, die jedoch nie dokumentiert wurde, hatte Frank Tousey, der Chef der Tousey-Kette, ein Exemplar von The Huge Hunter; or, The Steam Man of the Prairies von Edward S. Ellis gesehen. Das Buch war am 14. Januar 1876 als Beadle’s Pocket Novel Nr. 40 neu aufgelegt worden. Dies war der erste Science-Fiction-Groschenroman überhaupt. Tousey kam die Idee, dass eine Serie über einen Dampfmann ein gutes Thema wäre. Da sich Groschenromanverleger gewöhnlich gegenseitig Ideen stahlen, beauftragte Tousey Enton, eine oder mehrere ähnliche Geschichten zu schreiben.
Enton, der sich später durch das Schreiben von Groschenromanen durchs College arbeitete und schließlich einen medizinischen Abschluss erlangte, schrieb daraufhin die erste Frank-Reade-Geschichte The Steam Man of the Plains (später umbenannt in Frank Reade and His Steam Man of the Plains, FRL Nr. 12), die vom 28. Februar bis zum 24. April 1876 in Fortsetzungen in The Boys of Weiterlesen
Mörder und Gespenster – Band 1 – 3. Teil
August Lewald
Mörder und Gespenster
Band 1
Der Werwolf
Kapitel 3
Es war später Abend. Durch die kalte Winterluft hallte mancherlei Getöse scharf in seine Einsamkeit hinüber. Vom Kirchturm summte die Glocke neunmal. Der Wind pfiff durch die Ritzen seiner baufälligen Hütte, das Röhricht klapperte im Sumpf und dazwischen ertönte ein schriller Laut irgendeines verspäteten Tieres, gefolgt vom Bellen ferner Hunde.
Mit dem Licht des Tages waren ihm alle schönen Träume wieder entschwunden. Er fühlte sich wieder einsam und unglücklich, schauderte vor Kälte und der Hunger plagt ihn aufs Neue. Das wenige Reisig, das er in einer Ecke der Hütte angezündet hatte, ist nur noch ein Häufchen Asche und hier und da verglimmende Glut, in die er verzweifelt starrt. So sitzt er da. Da zieht ein Blitz des Weiterlesen
Femegerichte und Hexenprozesse in Deutschland – Teil 3
Oskar Wächter
Femegerichte und Hexenprozesse in Deutschland
Stuttgart, Verlag von W. Spemann, 1882
Erster Abschnitt
Zwei Erzählungen1
II. Macht in die Ferne
Im Oktober des Jahres 1429 wurde in Nürnberg eine prächtige Hochzeit gefeiert. Der Ratsherr Tucher verheiratete seine jüngste Tochter Mechtild an den Bürgermeister Pferinger von Nördlingen. Aus weiter Ferne kamen die Gäste herbei. Die Herbergen waren von Pferden und Reisenden besetzt. Denn in jenen Zeiten des Faustrechts schien es nicht ratsam, unbewaffnet zu reisen. Besonders lebhaft war es in der Herberge Zur goldenen Au. Sie lag dicht am Tor, wo die Landstraße nach Nördlingen einmündete. Der geräumige Saal fasste kaum die Gäste, die ihr Mittagsbrot heischten und dem Würzburger Wein, der hier gezapft wurde, Weiterlesen
Der Kurier und der Detektiv – Kapitel 21
Allan Pinkerton
Der Kurier und der Detektiv
Originaltitel: The Expressman and the Detective
Chicago: W. B. Keen, Cooke & Co., 113 and 115 State Street. 1875
Kapitel 21
Ich beschloss, Maroney einen Schlag zu versetzen. Man kann sich die Wirkung dieses Schlags ausmalen, wenn man sich einen Gefangenen vorstellt, der die Nachricht erhält, dass seine untreue Frau die ungesetzlichen Avancen eines jungen Galanterie-Liebhabers genießt, während er im Gefängnis schmachtet. Alles deutet darauf hin, dass die beiden mit seinem gesamten Vermögen in unbekannte Gefilde fliehen wollen, um ihn zurückzulassen. Genau das war die Strafe, die ich für Maroney vorgesehen hatte. Ich teilte ihm dies in folgendem Brief mit:
Nathan Maroney, Eldridge Street Jail, New York
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Das Buch vom Rübezahl – Teil 28
Das Buch vom Rübezahl
Neu erzählt von H. Kletke
Breslau, 1852
28. Wie Rübezahl einen groben Knecht zum Besten hat
Ein Knecht eines Bauern aus Warmbrunn fuhr einmal mit einem Wagen nach Hirschberg, um dort Getreide zu holen. Als er unweit von Hermsdorf kam, stand ein reisender Geselle am Wegesrand und bat darum, ihn ein Stück mitzunehmen. Der Knecht sagte jedoch, er müsse eilen, um bei guter Zeit in die Stadt zu kommen. Da wies der Reisende ihn so derb auf seine Ungefälligkeit hin, dass jener dennoch anhielt und ihn aufsitzen ließ. Nachdem sie eine Weile in starkem Trab gefahren waren, begannen die Pferde, immer langsamer zu gehen, sodass der Knecht fortwährend damit beschäftigt war, sie mit Schreien und Peitschen im Gang zu halten. Als er aber in Kunersdorf durch den Zacken fahren wollte, blieben die Pferde beim Ausgang des Wassers mit dem Wagen stehen und wollten nicht von der Stelle. Der Knecht wusste gar nicht, was er denken sollte, denn die Pferde zogen überhaupt nicht an. Da lachte der Reisende und wollte ihm einen guten Rat geben, wie er es anfangen solle, um weiterzukommen.
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