Deutsche Märchen und Sagen 198
Johannes Wilhelm Wolf
Deutsche Märchen und Sagen
Leipzig, F. A. Brockhaus, 1845
273. Karl lässt einen Brunnen graben
Nach der Eroberung von Goulette hatte Karls Heer großen Wasserbedarf. Da ließ Karl einen Brunnen graben. Die Soldaten gruben tief und fanden ein schönes Kreuz. Sie berichteten dem Kaiser davon, der kam hinzu und nahm das Kreuz mit großer Ehrerbietung aus dem Loch. Kaum hatte er es von der Stelle genommen, an der es gelegen hatte, da sprang ein klarer Quell hervor, und das ganze Lager labte sich daran. Das Kreuz sandte er seiner Kaiserin mit der Weisung, es als einen allerköstlichsten Schatz zu bewahren.
274. Karls Handzeichen
Kaiser Karl konnte, wie bekannt, nicht schreiben. Wenn er etwas unterzeichnen sollte, dann tauchte er seine Hand in Tinte, spreizte die Finger weit aus und schlug damit auf das Papier, sodass das Zeichen seiner Hand darauf zurückblieb. Darum nennt man eine Weiterlesen
Sagen und alte Geschichten der Mark Brandenburg 61

Herr von Kahlebutz in Kampehl verwest nicht
Vor mehreren Jahren hauste in Kampehl bei Wusterhausen an der Dosse ein Herr von Kahlebutz, von dem gesagt wird, dass er ein sehr jähzorniger Mann gewesen sei. Eines Tages wollte er nach Wusterhausen reiten. Am Bückwitzer See, wo der Weg über die Schwänze (so heißt der Abfluss des Sees in die Dosse) führt, traf er einen Schäfer. Mit diesem geriet er wegen des Weideplatzes in Streit. Als der Schäfer sein gutes Recht behauptete, erschlug ihn der Jähzornige. Obwohl es niemand gesehen hatte, fiel der Verdacht auf ihn. Er wurde vor Gericht in Neustadt an der Dosse vorgeladen, leugnete die Tat jedoch und schwor, dass er seine Hand niemals gegen den Schäfer erhoben habe. Sollte er einen falschen Eid schwören, dann wolle er, dass sein Leib Weiterlesen
Nachlese: Marburg Con 2025 – Eine phantastische Erfolgsgeschichte
Nachlese: Marburg Con 2025 – Eine phantastische Erfolgsgeschichte
Am Samstag, dem 10. Mai 2025, öffnete die Marburg Con erneut ihre Tore und setzte in ihrer neuesten Ausgabe gleich mehrere eindrucksvolle Akzente. Die traditionsreiche Veranstaltung, die sich der Phantastik in all ihren Facetten verschrieben hat, wuchs in diesem Jahr sowohl räumlich als auch inhaltlich über sich hinaus. Mit über 40 Ausstellern, einer mehr als verdoppelten Besucherzahl und einer Vielzahl spannender Programmpunkte etablierte sich die Marburg Con 2025 als echter Höhepunkt im phantastischen Veranstaltungskalender Deutschlands.
Ein Wochenende im Zeichen der Phantastik
Bereits am Freitagabend begann das Con-Wochenende mit einem gemütlichen Vortreffen in Marburg. Bei gutem Essen, erfrischenden Getränken und angeregten Gesprächen traf sich die Community, um gemeinsam in das bevorstehende Wochenende zu starten. Diese entspannte Einstimmung zeigte bereits, worauf sich alle freuen konnten: Austausch, Begegnungen und jede Menge Leidenschaft für Literatur, Rollenspiel und fantastische Welten.
Sagen und alte Geschichten der Mark Brandenburg 60

Die verwünschte Prinzessin und der weiße Bulle auf dem Burgwall zu Wildberg
Zahlreich sind noch die sogenannten Burgwalle im Ruppinischen. Oft liegen sie inmitten von Wiesen, waren also offenbar früher von Wasser umgeben. Zu einem der Festesten und Eigentümlichsten gehörte der Wildberger, um den sich im Osten ein Wasser, die Temnitz genannt, schlängelt, während von den anderen Seiten er durch Sumpf unnahbar war. Zwar sind die letzten Reste der Burg schon im vorigen Jahrhundert verschwunden, aber noch immer erhebt sich der Burgwall zu einer ganz stattlichen Höhe zwischen Wasser und Wiesen. Früher soll sogar die ganze Strecke zwischen Wildberg und Kerzlin Wasser gewesen sein. Achtzehn Dörfer übersieht man von ihm mit einem Blick, und die Städte Neu Ruppin, Wusterhausen und Fehrbellin schließen den Weiterlesen
Führer durch die Sagen- und Märchenwelt des Riesengebirges 20
Max Klose
Führer durch die Sagen- und Märchenwelt des Riesengebirges
Mit zahlreichen Abbildungen aus dem Riesengebirge
Verlag von Brieger & Gilbers. Schweidnitz (Świdnica). 1887.
Überarbeitete Fassung
V. Löwenberg und Gröditzburg
3. Die Burg
Zum Schutz der Stadt Löwenberg soll eine Burg, ein sogenanntes festes Haus, in früheren Zeiten bestanden haben und noch von Herzog Bolko I. bewohnt gewesen sein. Dieselbe ist aber spurlos verschwunden und nicht einmal der Platz genau anzugeben, wo dieselbe erbaut war.
4. Der Weiberkrieg
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