Archiv

Spannungswelten

Der mysteriöse Doktor Cornelius – Band 1 – Episode 6 – Kapitel 2

Gustave Le Rouge
Der mysteriöse Doktor Cornelius
La Maison du Livre, Paris, 1912 – 1913
Sechste Episode
Die Ritter des Chloroform

Zweites Kapitel
Die Erzählung von Oscar Tournesol

Mit einer autoritären Geste half Fred Jorgell dem zerlumpten Buckligen, der neben ihm stand, in das Taxi, das sofort im dritten Gang in Richtung Stadtzentrum losfuhr.

»Du bist ein mutiger Junge«, sagte der Milliardär plötzlich zu seinem seltsamen Begleiter. »Du hast mir das Leben gerettet. Aber ich schwöre dir, dass du heute Abend deine Zeit nicht verschwendet hast. Und zunächst einmal, wie heißt du?«

Weiterlesen

Der Detektiv – Band 30 – Der Stern von Siam – Kapitel 3

Walter Kabel
Der Detektiv
Band 30
Kriminalerzählungen, Verlag moderner Lektüre GmbH, Berlin, 1920
Der Stern von Siam

3. Kapitel
Der Kesselreisende

Wir fanden einen plumpen Kahn, ketteten ihn los und ruderten in einem großen Bogen an den Stern von Siam heran. Harst kletterte als Erster auf Deck, wobei er sich der beiden Ruder als Kletterstangen bediente. Nach etwa drei Minuten warf er mir ein Tau zu, zog mich nach oben und ebenso unsere Koffer. Hier auf dem Achterdeck war es bei dem unfreundlichen Wetter völlig leer. Wir schlichen bis zum Mittelaufbau, wo nach Backbord hin Tompsons geräumige Kajüte mit Schlafkabine lag. Sie war unverschlossen. Wir huschten hinein und setzten uns in der Schlafkabine auf das Bett. In der Kajüte selbst hatte Licht gebrannt. Weiterlesen

Das schwarze Schiff – Kapitel 10

Beadle’s Half Dim Library
John S. Warner
Das schwarze Schiff
Kapitel 10

Aus dem Gefängnis, und doch nicht frei

Es war mittlerweile weit nach Mitternacht, aber niemand dachte daran, den Besuch im Gefängnis zu verschieben. Seine Lage war in jeder Hinsicht vorteilhaft. Und obwohl das Gefängnis gut bewacht wurde, würde Johns Charakter, den er so leicht annehmen konnte, ihn sicher hindurchbringen, da Dutch Peter oft spät in der Nacht herumstreifte.

»Wir sind fast da, Ronald«, bemerkte sein Begleiter schließlich und durchbrach damit das Schweigen. »Wie ich schon sagte, ich weiß, dass Mr. Merton sich in diesem Gebäude befindet, aber in welchem Teil, weiß ich nicht.«

»Nun gut«, antwortete der Schotte entmutigt. »Was sollen wir dann tun?«
Weiterlesen

Detektiv Nobodys Erlebnisse und Reiseabenteuer Band 1 – Teil 12

Detektiv Nobodys Erlebnisse und Reiseabenteuer
Nach seinen Tagebüchern bearbeitet von Robert Kraft
Band 1
Kapitel 2, Teil 7

Wir versetzen uns in das bescheidene Empfangszimmer der Villa von Sir Edward Clane – für einen Mann mit solchen Einkünften war es zumindest bescheiden eingerichtet. Denn wenn er es sich leisten konnte, dann ließ sich dieser Rechtsanwalt sehr gut für seine Verteidigung bezahlen – aber nicht für sich selbst. Er übergab alles einer Arbeitsanstalt für entlassene Sträflinge. Er selbst war völlig anspruchslos. In seinem Beruf hatte er nicht einmal Zeit zum Heiraten. Eine alte Köchin und ein Diener genügten ihm. Und die große Villa benötigte er nur wegen seiner reichen Büchersammlung.

»Fred M. Beken, Philadelphia«, stand auf der Visitenkarte, die der Gentleman abgegeben hatte. Er wartete in einer Vormittagsstunde in diesem Empfangszimmer auf die Rückkehr des Dieners oder den Eintritt des Hausherrn.

Weiterlesen

Kristen Perrin – Das Mörderarchiv – Der Tod, der am Dienstag kommt

Kristen Perrin – Das Mörderarchiv/ Der Tod, der am Dienstag kommt

Kriminalschriftstellerin Annie hat bereits den Mord an Ihrer Tante Frances aufgeklärt, bevor diese Geschichte beginnt. Den Mord hatte eine Wahrsagerin namens Peony Lane der Ermordeten prophezeit, die an diese Wahrsagung auch glaubte.

Frances versuchte, dem Mord zu entgehen, was ihr aber nicht gelang. Sie legte in einem Seitenraum der Bibliothek des Herrenhauses Gravesdown Hall ein Mörderarchiv an, das heißt, sie sammelte dort in altmodischen Aktenschränken alles, was sie über die Menschen von Castle Knoll, dem Ort, in dem sie lebte, wusste.

Es handelte sich um brisante Informationen über die Bewohner des Ortes, die hilfreich bei den Ermittlungen sein konnten, wenn sie tatsächlich ermordet würde. Die Akten waren alphabetisch nach Vergehen geordnet, von B wie Betrug oder Brandstiftung über E wie Ehebruch bis hin zu K wie Körperverletzung und so weiter.

Im Falle ihres Todes aber versprach sie den Besitz der Gravesdowns, der ihr gehörte, dem- oder derjenigen, der den Mord an ihr aufklären würde, was Annie gelang.

Weiterlesen