Buffalo Bill Der letzte große Kundschafter – 17. Kapitel
Buffalo Bill
Der letzte große Kundschafter
Ein Lebensbild des Obersten William F. Cody, erzählt von seiner Schwester Helen Cody Wetmore
Meidingers Jugendschriften Verlag, Berlin 1902
Siebzehntes Kapitel
Satanta, der Häuptling der Kiowa
Von Fort Larned aus hatte man einen Blick auf ein großes, in der weiten Ebene gelegenes Feldlager der Kiowa und Comanchen. Zwar trugen sie noch nicht ihren vollen Kriegsschmuck und ihre Gesichter waren auch noch nicht kriegsmäßig bemalt, doch hatte sich bereits eine fieberhafte Unruhe ihrer bemächtigt, sodass es nur noch Tage bis zum Ausbruch offener Feindseligkeiten dauern konnte.
Satanta, der oberste Häuptling der Kiowa, war ein mächtiger und kriegstüchtiger Indianer. Wegen seiner Sprachgewandtheit wurde er der Prärieredner genannt. Er war klein und breitschultrig. Glühender Hass gegen die Weißen erfüllte seine Brust. Dabei fehlte es ihm nicht an der seinem Volk eigenen Hinterlist, zu der sich noch eine heimtückische Verschlagenheit gesellte, die er sich bei den Unterhandlungen mit betrügerischen Agenten und Handelsleuten angeeignet hatte. Denn es hat wohl niemals einen moralisch so verdorbenen Indianer gegeben, der durch den Verkehr mit einem spitzbübischen Weißen nicht noch tiefer hätte sinken können.
Solange die Kiowa mit der Regierung auf friedlichem Fuß standen, pflegte Satanta einen weißen Gast mit der ganzen Prachtentfaltung zu empfangen, die dem Stamm zur Verfügung stand. Ein Teppich wurde für den weißen Mann zum Niedersitzen ausgebreitet und ein Klappbrett als Tisch vor ihn gestellt. Der Kostenpunkt kam niemals in Betracht.
Aber auch für seine eigene Person liebte Satanta einen gewissen Luxus. Wäre er in Europa gewesen, hätte er sich sicherlich mit Vorliebe im Zylinder, schwarzem Rock und abends im Gesellschaftsanzug gezeigt. Da die Verhältnisse jedoch anders lagen, tat er sich durch besonders farbenprächtige Kleider und Federn hervor.
Ein Teil der Aufgabe, die General Hazen nach Fort Larned geführt hatte, bestand darin, womöglich einen Vertrag mit den schwer beleidigten Kiowa und Comanchen abzuschließen. An einem heißen Augustmorgen trat der General nun eine Inspektionsreise an, deren erste Station das am Arkansas im heutigen County Barton gelegene Fort Zarah war. Man machte sich frühzeitig auf den Weg, da vor Mittag dreißig Meilen zurückgelegt werden sollten. Der General saß in einem mit vier Maultieren bespannten Armeeambulanzwagen und wurde von zehn Infanteriesoldaten in einem ebenfalls von vier Maultieren gezogenen Wagen begleitet. Will ritt als Kundschafter voraus.
Nach dem in Fort Zarah eingenommenen Mittagessen begab sich der General nach Fort Harker. Er befahl dem Kundschafter und den Soldaten, am folgenden Tag nach Larned zurückzukehren. Da in Zarah jedoch nichts weiter zu tun war, beschloss Will, sogleich den Rückweg anzutreten. Er bestieg sein Maultier und brach in Richtung Larned auf.
Die erste Hälfte der Reise verlief ohne Zwischenfall. Kaum aber waren die Pawnee Rocks erreicht, so drängte sich ein Ereignis ans andere. Etwa vierzig Indianer sprengten hinter den Felsen hervor und umringten den Kundschafter.
»Halt, halt!«, riefen sie ihm zu und reichten dem weißen Mann die Hände zum Gruß.
Die Rothäute waren im Kriegsschmuck, hatten also feindliche Absichten. Da durch die Erwiderung ihres Grußes indes nichts weiter aufs Spiel gesetzt war, streckte auch Will seine Hand aus.
Einer der Indianer ergriff sie und schüttelte sie heftig, ein anderer packte den Zügel des Maultiers, ein dritter zog die Pistolen aus den Halftern und ein vierter bemächtigte sich der Flinte. Währenddessen versetzte ein fünfter Will mit einem Tomahawk einen Schlag auf den Kopf, der ihn fast betäubte.
Daraufhin setzte sich die Bande singend, johlend, schreiend und das Maultier peitschend in Richtung des Arkansas River in Bewegung. Jenseits des Flusses befand sich eine große Anzahl kriegsbereiter Indianer. Will und seine Unterjocher wateten durch den seichten Fluss. Dann wurde der Gefangene vor den Häuptling des Stammes geführt, bei dem Will einige Bekannte hatte.
Sein Kopf schmerzte heftig von dem Tomahawkschlag, trotzdem arbeitete sein Geist wie gewohnt. Als Satanta ihn fragte, woher er komme, antwortete er, dass er sich auf der Suche nach Whoa-haw befunden habe.
Er wusste nicht nur, dass die Indianer eine Herde Whoa-haw, wie sie das Rindvieh nannten, erwarteten, sondern auch, dass diese Herde noch nicht angekommen war und die Rothäute seit mehreren Wochen kein Fleisch mehr gehabt hatten. Diesen Umstand wollte Will nun dazu benutzen, sich bei Satanta wichtig zu machen.
Dies gelang ihm vollständig, denn Satanta hörte ihn mit großem Interesse an.
»Wo ist die Viehherde?«, fragte er.
»Oh, nur wenige Meilen entfernt«, antwortete Will. Er sei ausgeschickt worden, um den Indianern zu melden, dass eine große Menge herrlicher Lendenbraten gegen sie anrücke.
Satanta war hocherfreut, und auch die anderen Anführer zeigten große Anteilnahme. Sie fragten, ob General Hazen ihnen gesagt habe, dass das Rindvieh für sie sei, und ob sich der Kundschafter denn auch wirklich nicht täusche.
Will verneinte ernsthaft und fragte mit gebührender Würde nach dem Grund für die ihm zugefügte grobe Behandlung.
»Ach, das war alles nur Spaß«, erklärte Satanta. Die Indianer, die den weißen Häuptling gefangen genommen hatten, seien junge, übermütige Kerle gewesen, die nur sehen wollten, ob er tapfer war. Sie hätten ihn einfach auf die Probe stellen wollen. Es sei nur zum Vergnügen, zum Scherz geschehen.
Will ließ sich nicht darauf ein, über diesen Punkt zu streiten, obwohl er sich sagte, dass es eine merkwürdige Art sei, den Mut eines Mannes zu prüfen, indem man ihm mit dem Tomahawk auf den Kopf schlägt. Wenn er nicht daran stirbt, ist er so tapfer wie Agamemnon. Er wandte also ganz ruhig ein, dass dies eine recht raue Art sei, gute Freunde zu empfangen. Daraufhin gab Satanta seinen kühnen jungen Stammesgenossen einen Verweis und befahl ihnen, dem Kundschafter die abgenommenen Waffen zurückzugeben.
Die nächste Frage lautete, ob Soldaten bei der Viehherde seien. »Natürlich«, antwortete Will, »eine große Militärabteilung begleitet die saftigen Braten.«
Diese Nachricht veranlasste eine lange Beratung, und das Resultat war, dass die Feindseligkeiten jedenfalls bis zur Ankunft der Viehherde eingestellt werden sollten. Ob Will es übernehmen wolle, das Vieh herzubringen? Gewiss, er sei mit Vergnügen dazu bereit. Wolle er, dass ihn einige junge Indianer begleiten? Oh nein, auch die Soldaten waren übermütige Kerle, denen es in den Sinn kommen könnte, den Mut der jungen Indianer zu prüfen, indem sie ihnen Löcher in den Leib schossen. Es sei weit besser, wenn der Kundschafter allein zurückkehre.
Satanta stimmte ihm zu, und Will durchquerte unbehelligt den Fluss. Als er jedoch einen verstohlenen Blick über die Schulter warf, bemerkte er eine Abteilung von zehn bis fünfzehn Indianern, die ihm langsam folgte. Satanta war eben ein äußerst vorsichtiger Häuptling.
Gemächlich ritt Will den das Ufer begrenzenden sanften Abhang hinauf. Kaum aber lag der Hügelrücken zwischen ihm und den Indianern, lenkte er sein Maultier westwärts in Richtung Fort Larned und trieb es zu seiner schnellsten Gangart an. Als die Indianer die Anhöhe erreichten, von der aus man das Tal überblicken konnte, in dem sich die Rinderherde befinden sollte, sahen sie kein einziges Hornvieh, dafür aber den in entgegengesetzter Richtung fliehenden Kundschafter.
Sie machten sofort Jagd auf ihn, doch das Maultier war so schnell, dass die Indianerponys es nur langsam einholten. Bei dem sechs Meilen von Larned entfernten Ash Creek verlief der Wettlauf fast gleichmäßig, nach weiteren zwei Meilen kamen die Indianer jedoch auf unheimliche Weise näher. Da ertönte der Abendkanonenschuss aus dem noch vier Meilen entfernten Fort. In den Ohren des Mannes, der um sein Leben ritt und dem sicheren Hafen entgegenging, klang er wie ein höhnischer Willkommensgruß.
In der Nähe des Pawnee Fork, von wo aus man noch zwei Meilen bis zum Fort hatte, waren die Indianer bereits bis auf fünfhundert Yards aufgerückt. Hier, am jenseitigen Flussufer, stieß Will auf einen Proviantwagen, der in Richtung Fort fuhr. In dessen Begleitung befanden sich sechs Soldaten und der sogenannte Denver Jim, ein bekannter Kundschafter.
Sie lenkten den Wagen rasch unter die nahegelegenen Bäume, versteckten sich selbst hinter dem Gebüsch und empfingen die Indianer, die kurz darauf ankamen, mit einem kräftigen Feuer. Zwei Rothäute wurden getötet, die anderen machten kehrt und ritten so schnell wie möglich heimwärts.
Im Jahr 1868 hatte General Sheridan den Oberbefehl über sämtliche im Feld stehenden Truppen übernommen und rüstete nun die bekannten Winterexpeditionen gegen die Kiowa, Comanchen, Cheyenne und Arapaho. Er selbst befehligte die aus Fort Dodge abgehenden Truppen, deren Kavallerie unter General Custer stand. General Penrose sollte aus Fort Lyon in Colorado vorrücken, während General Eugene A. Carr den Befehl hatte, mit dem fünften Reiterregiment aus dem Gebiet des Republican River nach Fort Wallace in Kansas zu marschieren. Will führte zu dieser Zeit eine vierzig Mann starke Kundschafterpatrouille, die unter dem Kommando von General Carr stand, und hatte von General Sheridan den Auftrag erhalten, den aus Fort Lyon ausrückenden Truppen des Generals Penrose zu folgen. Carr sollte nach Fort Lyon marschieren, Penrose einholen und dann den Oberbefehl über beide Truppenkörper übernehmen. Am 21. November verließen Carrs Truppen Fort Lyon. Bereits am zweiten Tag wurden sie von einem heftigen Schneesturm überrascht, weshalb sie die Anhöhe, auf der sie ausharren mussten, die Eiskanone tauften – ein Name, den sie bis heute trägt. Da Penrose nur einen Tross und kein schweres Geschütz mit sich führte und der Boden mit Schnee bedeckt war, konnte man seinen Spuren kaum folgen. Schließlich holten sie ihn am südlichen Arm des Canadian River ein und fanden ihn und seine Mannschaft in einem traurigen Zustand vor. Ihr gesamtes Vieh war der Kälte erlegen, sodass sie nur Büffelfleisch als Nahrung hatten.
General Carr ließ ein Notlager errichten und stellte es mit einem Teil seiner kampfunfähig gewordenen Mannschaften unter Penroses Befehl. Anschließend machte er sich mit dem fünften Reiterregiment, den besten Pferden und Packeseln in südlicher Richtung auf den Weg zum Hauptarm des Canadian River, um den Indianern entgegenzutreten. Schon war er dreißig Marschtage vom Lager entfernt, ohne auf die Hauptstellung der Indianer gestoßen zu sein. Dies erklärte sich später dadurch, dass General Sheridan sie eingeschlossen und General Custer entgegengeschickt hatte, der die Indianer dann in der bekannten großen Schlacht bei Wichita besiegte.
Nach einem äußerst strengen Winter kehrten die Truppen im März nach Fort Lyon in Colorado zurück.
Im Frühling 1869 erhielt das fünfte Reiterregiment, das ins Gebiet des County Platte beordert worden war, den Befehl, seinen Marsch zum im Staat Nebraska gelegenen Fort McPherson zu richten.
Der Militärkonvoi, zu dem 67 Proviantwagen und eine beträchtliche Anzahl von Ambulanzwagen und Packeseln gehörten, war ungewöhnlich groß. Er stand unter dem Befehl von Colonel Royal, der später durch General Carr ersetzt wurde, sowie von Major Brown und Captain Sweetman.
Die täglich zurückgelegte Entfernung betrug im Durchschnitt nur zehn Meilen. Als die Truppen dann am Salomon River ihr Lager aufschlugen, war kein frisches Fleisch mehr vorhanden. Deshalb beauftragte Colonel Royal Will, etwas Wild zu besorgen.
»Mit Vergnügen«, antwortete Will, »ich bitte nur darum, mir einige Wagen zur Aufnahme der Jagdbeute nachzuschicken.«
»Das hat noch Zeit, wenn das Wild erlegt ist«, entgegnete der Colonel kurz.
Damit war die Sache natürlich erledigt und ein wenig ärgerlich ritt Will davon.
Es dauerte nicht lange, und er hatte eine Herde aus sieben Büffeln aufgestöbert, die er sofort zum Lager jagte. Als die Tiere in der Nähe der Vorpostenlinie angelangt waren, ritt Will vor und brachte einen Büffel nach dem anderen zur Strecke, bis nur noch ein alter Stier übrig blieb. Diesen ließ er fast bis in die Mitte des Lagers entfliehen und schoss ihn dann nieder. Die auf die Büffel abgegebenen Schüsse hatten die angebundenen Pferde fast in die Flucht gejagt. Colonel Royal, der gemeinsam mit den anderen Offizieren der Jagd zugesehen hatte, fragte daher etwas ärgerlich: »Wozu denn das?«
»Nun«, antwortete Will, »ich dachte, ich könnte dem Herrn Colonel die Mühe ersparen, jemanden loszuschicken, um das Fleisch zu holen.«
Der Colonel lächelte. Ohne Zweifel hatten die anderen Offiziere jedoch mehr Freude an dem Spaß als er.
Am nördlichen Arm des Beaver entdeckte Will frische und weitverbreitete Indianerspuren. Da diese sich aber über das ganze Tal erstreckten, musste man annehmen, dass sich hier noch vor Kurzem ein Indianerdorf befunden hatte. Will schätzte die Zahl der Hütten auf mindestens vierhundert, was auf eine Einwohnerzahl von zweitausendfünfhundert bis dreitausend Indianern mit Frauen und Kindern schließen ließ.
Als General Carr, der nun das Kommando hatte, diese Nachricht vernahm, zog er mit seinen Truppen eine zum Beaver Creek führende Bergschlucht hinunter. Währenddessen trat Will mit Lieutenant Ward und zehn Mann einen Kundschaftsritt an. Nachdem sie zwölf Meilen dem Lauf des Beaver Creek gefolgt waren, ritten Lieutenant Ward und der Kundschafter einen Hügel hinauf, um Ausschau zu halten. Ihr erster Blick fiel auf ein großes, etwa drei Meilen entferntes Indianerdorf. Tausende von Ponys standen ringsum angepfählt und aus verschiedenen Richtungen kehrten truppweise die mit Büffelfleisch beladenen Indianer von der Jagd zurück.
»Na, Lieutenant«, sagte Will, »ich denke, wir wissen jetzt, was zu tun ist.«
»Jawohl«, antwortete Ward. »Je früher wir von hier wegkommen, desto besser.«
Nachdem die beiden wieder bei den am Fuße des Abhangs wartenden Soldaten angelangt waren, sandte Ward eine Ordonnanz mit einer Meldung an General Carr voraus. Er selbst beabsichtigte, mit Will und den übrigen Soldaten langsam zu folgen, um sich dann mit den Truppen zu vereinigen, die ihm zur Unterstützung geschickt wurden.
In gestrecktem Galopp ritt die Ordonnanz ab, kehrte jedoch schon nach wenigen Minuten mit drei dicht hinter ihr folgenden Indianern zurück. Sofort feuerte die kleine Abteilung auf die Rothäute, die kehrt machten und in Richtung ihres Dorfes entflohen.
»Lieutenant«, sagte Will, »geben Sie mir lieber den Zettel für den General.« Kaum hatte er ihn in den Händen, gab er seinem Pferd die Sporen und jagte dem Lager zu.
Noch hatte er erst eine kurze Strecke zurückgelegt, da stieß er auf eine weitere Abteilung Indianer, die mit Büffelfleisch bepackt ins Dorf zurückkehrten. Ohne anzuhalten, feuerte er einen Schuss nach dem anderen ab. Während die Indianer erschrocken zögerten, galoppierte er an ihnen vorbei. Es dauerte jedoch nicht lange, bis sich die Indianer von ihrer Überraschung erholt hatten. Sie entledigten sich ihrer Beute und nahmen die Verfolgung auf. Ihre Ponys waren jedoch von der langen Jagd ermüdet, sodass Wills frisches Pferd immer größeren Abstand gewann.
Kaum hatte General Carr die Meldung entgegengenommen, befahl er dem Hornisten, das Signal Aufgesessen zu blasen. Zwei Schwadronen wurden zum Schutz der Wagen zurückgelassen, während die Übrigen den Indianern entgegeneilten.
Nachdem sie drei Meilen zurückgelegt hatten, stießen sie auf Lieutenant Wards Abteilung und nach weiteren fünf Meilen sahen sie sich einer großen Anzahl von Indianern gegenüber. Die Indianer deckten den Rückzug ihrer Frauen, die ihre Habseligkeiten zusammenpackten und sich zur Flucht rüsteten.
General Carr gab den Befehl zum Angriff auf die Linie der Indianer. Sobald diese durchbrochen war, sollte die Kavallerie weiterreiten und das Dorf einschließen. Die Bewegung wurde mit Erfolg ausgeführt. Einer der Offiziere hatte den Befehl jedoch falsch verstanden und wurde, als er einen Angriff auf den linken Flügel des Feindes startete, sofort von etwa dreihundert Rothäuten eingeschlossen. Zwar schickte man ihm unverzüglich Verstärkungen, doch der Schlachtplan war zerstört. Der Rest des Nachmittags verging in heftigem Ringen um den Kampfplatz mit den Indianern, die mit dem Mut der Verzweiflung für ihre Hütten, ihre Frauen und Kinder kämpften. Endlich brach die Nacht herein und beendete den Kampf. Die Präriewagen waren trotz des Befehls, den Truppen zu folgen, noch nicht erschienen. Obwohl das Regiment ihnen entgegenritt, erreichte man sie erst um neun Uhr.
Mit Tagesgrauen wurde das Lager abgebrochen und die Verfolgung aufgenommen. Doch nicht ein einziger Indianer war zu sehen, obwohl man den ganzen Tag ihren Spuren nachgeritten war. Die Indianer hatten jedenfalls alles, was ihre Flucht aufhalten konnte, im Stich gelassen. Am Republican River schlug das Regiment an diesem Abend sein Lager auf. Erst am nächsten Morgen konnte man endlich einen flüchtigen Blick auf den Feind erhaschen.
Gegen elf Uhr griffen etwa dreihundert berittene Indianer an, wurden jedoch unter starken Verlusten zurückgeschlagen. Nachdem sie sich von der Erfolglosigkeit einer längeren Gegenwehr überzeugt hatten, entzogen sie sich weiteren Verfolgungen, indem sie sich in alle Richtungen zerstreuten. Eine große Anzahl Ponys wurde erbeutet und als Siegestrophäe dieses Feldzugs mitgenommen.
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