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Der Welt-Detektiv Band 6

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Im Original G.B. Adamow

Das Geheimnis zweier Ozeane 32

Drittes Buch
Siebentes Kapitel
Nach der Explosion

Die Explosion in der Gasrohrkammer war morgens um vier Uhr fünfzehn erfolgt, zwei Stunden vor der Ablösung. Es war Schlafenszeit, und alle dienstfreien Männer auf dem Schiff lagen in ihren Kojen. Mit furchtbarer Gewalt hatte die Explosion das ganze U-Boot bis zum letzten Spant1 erschüttert und es fast senkrecht, mit dem Heck nach oben, gestellt. Ein ohrenbetäubendes Getöse erfüllte die Räume des Schiffes. In einem wilden Chaos wirbelte alles, was nicht festgeschraubt war, durcheinander, durchschlug die Scheidewände, krachte und polterte durch die finsteren Gänge und Räume. Das Stöhnen der Verletzten, Angstschreie und das metallische Knirschen der Verstrebungen, das Pfeifen und Heulen ausströmender Gase – dies alles steigerte sich zu einem grausigen Getöse. Die Menschen wurden aus ihren Kojen geschleudert, schlugen gegen die Wände und rollten betäubt über den Fußboden.
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Das Geheimnis zweier Ozeane 31

Drittes Buch
Sechstes Kapitel
An Bord eines Kreuzers

Die tropische Sonne hatte schon längst den Zenit überschritten, brannte aber noch immer mit unverminderter Glut. Der Himmel war klar und wolkenlos, eine Brise kräuselte die Oberfläche des Ozeans.

Schon zwölf Stunden jagte Gorelow durch die unendliche Wasserwüste und spähte, Verzweiflung in den Augen, zum öden Horizont.

Er rang nach Atem. Der durchsichtige Helm war glühend heiß geworden, jede Berührung der Stirn oder Wange mit seiner inneren Wandung brannte wie Feuer. Viele Hundert Kilometer hatte er schon in den letzten zwölf Stunden, seit der Explosion auf dem U-Boot, kreuz und quer durch den Ozean zurückgelegt. Als ein kleines Pünktchen in den Weiterlesen

Das Geheimnis zweier Ozeane 30

Drittes Buch
Fünftes Kapitel
Am Wendekreis des Steinbocks

Der Zoologe trat sichtlich erregt aus der Kajüte des Kapitäns, mit dem er ein langes Gespräch über die nächste Tiefseestation geführt hatte. Das U-Boot sollte dreimal seine Fahrt unterbrechen. Die Stationierungen waren in demjenigen Teil des Ozeans vorgesehen, in dem unter 400 südlicher Breite der kalte Humboldtstrom, der entlang der Westküste Südamerikas zieht, sich mit warmen Abzweigungen des Südäquatorialstromes berührt.

An der Tür der Kapitänskajüte stieß der Zoologe mit Gorelow zusammen.

»Fjodor Michailowitsch«, fragte er ihn, »was halten Sie von einer kleinen, sagen wir, 6- bis 7-stündigen Exkursion unter Wasser? Sie waren ja schon ziemlich lange nicht mit von der Partie. Was meinen Sie dazu?«
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Das Geheimnis zweier Ozeane 29

Drittes Buch
Viertes Kapitel
Endlich befreit

Der erste heftige Stoß hatte den Kapitän überrascht, als er im Steuerraum am Tisch saß und eine Reliefkarte der Antarktis studierte. Er wurde mit solcher Gewalt gegen die Tischkante gedrückt, dass er die Dunkelheit, die ihn im selben Augenblick umfing, als Folge eines heftigen Schmerzes in seiner Brust ansah. Gleichzeitig hörte er neben sich einen schweren Fall, das Klirren berstenden Glases und leises Stöhnen. Ein Zusammenstoß … eine Eislawine …!, schoss es ihm durch den Kopf. Auf dem Steuerpult glimmten rote Lämpchen auf. Der Kapitän sprang auf und rief, zur Ecke wankend, mit vor Schmerz erstickter Stimme: »Rückwärtsgang! Mit aller Kraft!«

In der Ecke, wo das Schränkchen mit den Akkus für die Notbeleuchtung stand, hörte der Kapitän eine leise, fast flüsternde Weiterlesen

Das Geheimnis zweier Ozeane 28

Drittes Buch
Drittes Kapitel
Mit Ultraschall und Weißglut

»Somit kann man aufgrund der Berechnungen, mit denen ich Sie soeben bekannt gemacht habe, zu folgenden Schlüssen kommen: Die kombinierte Wirkung der Ultraschallkanone mit dem bis auf zweitausend Grad erhitzten Schiffsrumpf garantiert uns die Bildung eines etwa zehneinhalb Meter breiten Tunnels durch die Eiswand. Die Kanone lockert das Eis und verwandelt es in eine breiartige Masse. Der glühende Schiffsrumpf, der durch Düsenantrieb auf diese Masse mit seinem Bugteil drückt, schmilzt den Eisbrei zu Wasser und bahnt sich seinen Weg durch den so entstehenden Tunnel. Das U-Boot muss dabei eine Geschwindigkeit von mindestens drei Metern in der Stunde entwickeln. Kanone und Düsen werden ununterbrochen fünfundzwanzig bis dreißig Stunden arbeiten, damit die Pionier wieder das offene Meer erreichen kann. Das ist in großen Zügen der Plan, dessen Verwirklichung unser Schiff wieder flottmachen soll; er ist sorgfältig durchgearbeitet und theoretisch überprüft. Sollte noch Weiterlesen

Das Geheimnis zweier Ozeane 27

Drittes Buch
Zweites Kapitel

Ein schwieriges Problem

Am Morgen des 17. Juli, am dritten Tag nach der Vereinigung der beiden Eisbergteile, flaute der Sturm plötzlich ab, und die See glättete sich. Jetzt konnte man nicht mehr mit einer Befreiung durch den Orkan rechnen. Die Ultraschallkanonen hatten bisher im Eisberg nicht mehr als einen schmalen Streifen von neun Meter Tiefe an jeder Seite der Wake aufgelockert.

Eine noch viele Meter dicke, immer fester werdende Eiswand versperrte dem U-Boot den Weg in die Freiheit.

Der über dem Eisberg kreisende Infrarot-Aufklärer zeigte an, dass die See mit Packeis bedeckt war. Bereits am Morgen hatte der Weiterlesen