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Monats-Archive: Mai 2019

Review: Die Totengräber von Großzschocher

Michael Kirchschlager
Die Totengräber von Großzschocher
Eine History-Kurzgeschichte nach einer wahren Begebenheit
Erstveröffentlichung auf dem alten Geisterspiegel am 27. Februar 2009

Aus den handschriftlichen Aufzeichnungen des Freiherrn Friedrich von Krosigk, seines Amtes Criminalkommissarius Seiner Majestät des Königs Friedrich Wilhelm I. in Preußen; in besonderen Diensten  Seiner Exzellenz des Etats- und Kriegsministers sowie des Präsidenten des Ober-AppellationsgerichtsHerrn Freiherr Samuel von Cocceji stehend

Obwohl wir schon im frühen Morgengrauen aufgebrochen waren, wissend, Leipzig nur in straffem Galopp noch vor Einbruch der Nacht erreichen zu können, sollte es dennoch ein Wettlauf mit der Zeit werden, denn waren die Stadttore Weiterlesen

Das schwarze Buch vom Teufel, Hexen, Gespenstern … Teil 39

Das schwarze Buch vom Teufel, Hexen, Gespenstern, Zauberern und Gaunern
Dem Ende des philosophischen Jahrhunderts gewidmet
Adam Friedrich Böhme, Leipzig, 1796

Glück herein, Glück herein und Unglück hinaus! O meine Bäuerin, du dauerst mich!

Im Oktober kamen zu einem Dreivierter-Höfler im Gericht E. eine Manns- und eine Weibsperson, beide in Zigeunertracht. Das Weibsbild sprach beim Eintritt: »Glück herein, Glück herein und Unglück hinaus!«

Sie baten um Nachtherberge. Der willige Hauswirt gestattete ihnen diese.

Sie waren schon drei Tage da, als das Weibsbild unvermutet zu der Bäuerin sagte: »O meine Bäuerin, du dauerst Weiterlesen

Der Detektiv – Die Augen der Jolante – 5. Kapitel

Walter Kabel
Der Detektiv
Kriminalerzählungen, Verlag moderner Lektüre GmbH, Berlin, 1920

Die Augen der Jolante
5. Kapitel

Der Morgen graute bereits. Die See war leer. Nur in der Ferne waren ein paar Fischerboote zu sehen.

Harst ließ den Motor arbeiten. Das Drahtseil rollte sich auf der Trommel auf. Der an einem zurückziehbaren Balken hängende Korb kam höher und höher. Muskulski schaute mit wutverzerrtem Gesicht zu uns empor. Harst empfing ihn, den Revolver in der Hand, befahl ihm, auf den Abhang zu klettern, wo ich dem Langen dann die Hände mit Weiterlesen

Gruselkabinett Folge 147 – Die Höllenfahrt des Schörgen-Toni

Um die Mitte des 18. Jahrhunderts lebte im Schloss zu Moosham ein Gerichtsdiener namens Anton. Er war im Volke unter dem Namen Schörgen-Toni bekannt und wegen seiner Grausamkeit ein im ganzen Lungau übelberüchtigter Mann. Er bedrückte das Volk, quälte die Gefangenen, die in den Kerkern zu Moosham saßen, auf die entsetzlichste Weise und setzte besonders den Wilderern hart zu, ja er misshandelte sogar seine Eltern und ließ ihnen seine Rohheit fühlen. Trotz seiner vielen Missetaten ereilte ihn aber nie die gerechte Strafe, sodass die Leute behaupteten, er habe seine Seele dem Teufel verschrieben, welcher ihn dafür in Schutz nähme. Doch endlich hatte auch seine Stunde geschlagen.

Es war eine stürmische Nacht. Rabenschwarze Wolken hingen am Firmament und umhüllten die Berge. Der Wind heulte in schauerlichen Tönen durch den Wald und überfiel, wie von wilden Furien gepeitscht, das Schloss, an dessen Mauern er vergebens rüttelte. Dafür ließ er den Zorn an den alten Baumriesen aus, die Weiterlesen

Die drei Musketiere 36

Alexander Dumas d. Ä.
Die drei Musketiere
7. bis 10. Bändchen
Historischer Roman, aus dem Französischen von August Zoller, Stuttgart 1844, überarbeitet nach der neuen deutschen Rechtschreibung

III.

Rachetraum

Am Abend gab Mylady Befehl, Monsieur d’Artagnan einzuführen, sobald er seiner Gewohnheit gemäß kommen würde. Aber er kam nicht.
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