Keltische Rituale und ihre dunklen Seiten
In den Nebeln der alten Wälder, wo der Atem der Erde sich mit dem Hauch der Götter vermischte, wanderten die Kelten. Sie kannten das Geheimnis von Blut und Flamme, von Wasser und Stein. Sie wussten: Leben war Gabe. Leben war Opfer.
Wenn sich der Weidenmann erhob, ragte er wie ein stummes Götterbild in den Himmel: geflochten aus Ästen und durchdrungen vom Geist des Waldes. In seinem hölzernen Leib barg er Menschen und Tiere. Wenn die Flamme ihn verzehrte, stiegen nicht nur Schreie, sondern auch Seelen auf – Rauchfahnen, die den Weg zu den Himmlischen wiesen. Das Feuer war kein Mord, sondern eine Brücke – eine Brücke aus Glut, die die Lebenden in den Schoß der Götter trug.
Doch auch das Messer sang. Es schnitt nicht wild, sondern bedacht, Glied für Glied, Tropfen um Tropfen. Schmerz war ein Lied, das die Welt erhob, und Qual eine Münze, die an die Mächte entrichtet wurde. Manche starben nicht schnell, denn je länger das Fleisch litt, desto tiefer drang der Opfergesang in das Reich der Anderswelt.
Der Kopf aber war das Heiligtum. Dort wohnte die Seele, dort ruhte das Geheimnis der Lebenskraft. Wer den Kopf nahm, nahm mehr als ein Leben. Er nahm das Licht des Menschen, seine Macht und seinen Atem. Schädel hingen an Pferden, glänzten in Weiterlesen
Die Legende von Gogmagog’s Leap
Die Legende von Gogmagog’s Leap
Zwischen Mythos, Geschichte und Landschaft
Plymouth Hoe, eine weitläufige Grünfläche mit Blick auf den Ärmelkanal, ist nicht nur aufgrund seiner strategischen Lage und Nähe zur Festung von Plymouth von Bedeutung. Der Ort birgt auch eine jahrhundertealte Legende, die tief in der englischen Mythologie verwurzelt ist: die Geschichte von Gogmagog, dem Anführer einer urzeitlichen Riesenrasse.
Noch im 17. Jahrhundert berichteten Zeitgenossen, dass bei Ausgrabungen für die Zitadelle riesige Kieferknochen und Zähne gefunden wurden – Relikte, die man damals dem sagenhaften Riesen zuschrieb. So wurde ein Mythos, der vermutlich auf vorchristliche Erzählungen zurückgeht, durch diese Funde erneut belebt.
Die Legende beginnt mit der Landung von Brutus von Troja und seinem Gefährten Corineus an der Küste von Plymouth. Der Sage nach gehörten beide zu einem Volk trojanischer Flüchtlinge, das nach dem Untergang Trojas in der Fremde ein neues Heimatland suchte.
Sagen und alte Geschichten der Mark Brandenburg 62

Der Pferdehirt von Dierberg, an dem der Tod vorbeigegangen ist
Im Dorf Dierberg bei Lindow geht die Sage von einem Pferdehirten, der sich zu Lichtmess sehen lässt.
Dies verhält sich so: Ein alter Pferdehirt, der in seinem früheren Leben nicht viel getaugt hatte, weidete einst einige Pferde.
Da er durch die Hitze des Tages sehr erschöpft war, legte er sich unter einer hohen Eiche nieder und schlief ein. Als er wieder aufwachte und die Pferde heim trieb, wunderten sich alle Leute, dass die Pferde ohne Hirten kamen. Als er nach Hause kam, sah ihn seine Frau nicht. Sie wunderte sich auch, dass der Hund, der sonst nie von seinem Herrn wich, ohne ihn kam.
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Die Geschichte des Pony Express 03
Die Geschichte des Pony Express
Kapitel III
Der erste Ritt und sein Triumph
Am 26. März 1860 erschien in der ST. LOUIS REPUBLIC und im NEW YORK HERALD die folgende Ankündigung:
Nach San Francisco in 8 Tagen mit der Central Overland California and Pike’s Peak Express Company. Der erste Kurier des Pony Express wird am Dienstag, dem 3. April, um 17 Uhr den Missouri River verlassen und künftig wöchentlich regelmäßig verkehren, wobei nur Briefpost befördert wird. Der Abfahrtspunkt am Missouri River wird mit dem Osten telegrafisch verbunden sein und rechtzeitig bekannt gegeben.
Telegrafische Nachrichten aus allen Teilen der Vereinigten Staaten und Kanadas in Verbindung mit dem Abfahrtspunkt werden bis 17 Uhr des Abfahrtstages empfangen und über die Placerville- und die St.-Joseph-Telegrafenlinie nach San Francisco und die Zwischenpunkte vom verbindenden Express in acht Tagen übermittelt.
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Führer durch die Sagen- und Märchenwelt des Riesengebirges 22
Max Klose
Führer durch die Sagen- und Märchenwelt des Riesengebirges
Mit zahlreichen Abbildungen aus dem Riesengebirge
Verlag von Brieger & Gilbers. Schweidnitz (Świdnica). 1887.
Überarbeitete Fassung
10. Der Mord in der Burgkapelle
Unter den schauerlichen Geschichten der Gröditzburg nimmt der Mord in der Burgkapelle eine hervorragende Stelle ein.
Als vor vielen hundert Jahren eine Burgherrin Witwe geworden war und nur ein einziges Töchterchen, also keinen männlichen Erben, besaß, drängten sich viele Ritter heran und warben um sie. Von allen Freiern bevorzugte sie den Ritter Georg von Waldeichen und wählte ihn zum Gemahl. Nach Jahresfrist schenkte sie Weiterlesen
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