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Geisterwelten

Das Geisterschiff – Kapitel 21

John C. Hutcheson
Das Geisterschiff
Kapitel 21

Zerstückelt

»Dios!«, rief Colonel Vereker. »Sind Sie sicher, Sir?«

Kapitän Applegarth zuckte die Schultern.

»Fragen Sie Mr. Stokes hier und Ihren Arzt dort, Mr. O’Neil, ob sie nicht fünf Tage, bevor wir Ihnen begegnet sind, von Haldanes Geschichte über Ihr Schiff gehört haben«, sagte er in einem leicht beleidigten Ton, als ob er glaubte, sein Wort werde angezweifelt. »Warum, Colonel, ist dieser arme Junge wegen dieser Geschichte zum Ziel des Gespötts aller an Bord geworden?«

»Großartig!«, rief der andere. »Das ist wirklich erstaunlich!«
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Die Gespenster – Vierter Teil – 26. Erzählung

Die Gespenster
Kurze Erzählungen aus dem Reich der Wahrheit von Samuel Christoph Wagener
Allen guten Schwärmern, welchen es mit dem Bekämpfen und Ablegen beunruhigender Vorurteile in Absicht des Geisterwesens ernst ist, liebevoll gewidmet von dem Erzähler Friedrich Maurer aus dem Jahr 1798
Vierter Teil

Sechsundzwanzigste Erzählung

Ein Totenschädel erwacht zum Leben und packt den Kopenhagener Maler Darbes am Kopf

Der Porträtmaler Darbes erzählte mir während seines Aufenthaltes in Riga im Jahre 1784, dass er einst in Kopenhagen auf folgende, in der Tat sehr merkwürdige Weise mit einem Gespenst in Berührung gekommen sei:

»Ich studierte zu Kopenhagen die Zeichenkunst und bat einen meiner dortigen Freunde, der als Arzt viel mit den Leichen der Anatomie zu tun hatte, mir doch gelegentlich einen gut zubereiteten Totenkopf zu verschaffen, den ich nach der Natur zeichnen wollte. Er kam Weiterlesen

Das Geisterschiff – Kapitel 20

John C. Hutcheson
Das Geisterschiff
Kapitel 20

Der siebte November

»Mein treuer Diener«, fuhr der Oberst fort, während er eine weitere Rauchwolke aus seiner duftenden Zigarre in die Luft blies, ›nun, er konnte nichts über die Haitianer in Erfahrung bringen, obwohl er versuchte, sich mit ihnen anzufreunden, denn sie hörten immer auf zu sprechen, wenn er sich näherte, und antworteten auf seine Bemühungen nur mit einsilbigen Ausdrücken des Misstrauens und verächtlichen Gesten, die den armen Cato sehr erzürnten. Er fühlte sich beleidigt und sah den Angriff nicht nur auf sich, sondern auf die ganze Familie gerichtet, da er sich als Teil von ihr betrachtete.

›Beim Himmel, Sir!‹, sagte er zu mir nach einigen vergeblichen Versuchen, sich das Vertrauen der Gruppe zu erschleichen. ›Warten Sie nur ab; ich werde diese schwarzen Halunken schnappen, wenn sie unachtsam sind, Sie werden sehen, Sir. Vor allem diesen Weiterlesen

Die Gespenster – Vierter Teil – 25. Erzählung

Die Gespenster
Kurze Erzählungen aus dem Reich der Wahrheit von Samuel Christoph Wagener
Allen guten Schwärmern, welchen es mit dem Bekämpfen und Ablegen beunruhigender Vorurteile in Absicht des Geisterwesens ernst ist, liebevoll gewidmet von dem Erzähler Friedrich Maurer aus dem Jahr 1798
Vierter Teil

Fünfundzwanzigste Erzählung

Austreibung des Teufels aus sechs besessenen Mädchen zu Verona

Ich musste am 26. Juli 1785 bei der Rückreise von Bologna einiger Aufträge wegen einen Tag in Verona verweilen. Da ich biesen Ort schon im Dezember 1784 gesehen hatte, so war meine Neugierde bereits befriedigt. Herr W., ein junger polnischer Arzt, dessen Bekanntschaft ich schon damals gemacht hatte, sagte mir, als er mich nach einer halbstündigen vergnügten Unterhaltung schon wieder verlassen wollte, und ich ihm zuredete, länger zu bleiben, dass er versprochen habe, einem wundervollen Kampf mit Geistern Weiterlesen

Das unheimliche Buch – Das Gespenst

Das unheimliche Buch
Herausgegeben von Felix Schloemp

Knut Hamsun
Das Gespenst

Mehrere Jahre meiner Kindheit verbrachte ich bei meinem Onkel auf dem Pfarrhof im Nordland. Es war eine harte Zeit für mich, viel Arbeit, viele Prü­gel und selten oder niemals eine Stunde zu Spiel und Ver­gnügen. Da mein Onkel mich so streng hielt, bestand allmäh­lich meine einzige Freude darin, mich zu verstecken und allein zu sein. Hatte ich ausnahmsweise einmal eine freie Stunde, so begab ich mich in den Wald, oder ich ging auf den Kirch­hof und wanderte zwischen Kreuzen und Grabsteinen herum, träumte, dachte und unterhielt mich laut mit mir selbst.

Der Pfarrhof lag ungewöhnlich schön, dicht bei der Glimma, einem breiten Strom mit vielen großen Steinen, dessen Brausen Tag und Nacht, Nacht und Tag ertönte. Die Glimma floss einen Teil des Tags südwärts, den übrigen Teil nord­wärts, je nachdem Flut Weiterlesen