Im Zauberbann des Harzgebirges – Teil 42
Im Zauberbann des Harzgebirges
Sagen und Geschichten, gesammelt von Marie Kutschmann
Kloster Walkenried
Anmutig, von hohen Bergen umschlossen, liegt das freundliche Dorf Walkenried, dessen Häuser von der mächtigen Ruine des ehemaligen Zisterzienserklosters Walkenried überragt werden.
Im Jahre 1129 wurde das Kloster von der frommen Gräfin Adelheid von Klettenberg gegründet, die nicht allein den Grund und Boden zu dem Bau gab, sondern auch für inneren und äußeren Schmuck sorgte und zahlreiche Reliquien mit großen Kosten anschaffte. Kaiserliche und päpstliche Privilegien beförderten den Aufschwung und bald gehörte Walkenried zu einem der reichsten Klöster.
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Im Zauberbann des Harzgebirges – Teil 41
Im Zauberbann des Harzgebirges
Sagen und Geschichten, gesammelt von Marie Kutschmann
Der See von Hochstädt
Wo sich nun der See von Hochstädt befindet, soll vormals eine schöne Wiese gewesen sein, auf welche alle Bauern aus der Umgegend ihre Pferde zur Weide schickten. Eines Tages, als die Hirtenjungen sich gelagert hatten, um ihr Vesperbrot zu verzehren, sahen sie, dass einer unter ihnen Weißbrot hatte, welches damals noch als große Leckerei galt. Einige der wilden Burschen wollten es dem Knaben entreißen, der aber verteidigte sein Eigentum mit aller Kraft, denn er hatte großen Hunger und aß auch gern einmal weißes Brot.
Da wurden die Buben wütend, sie schmähten ihre Herren, die ihnen nur grobes Schwarzbrot gegeben hatten. Als Weiterlesen
Im Zauberbann des Harzgebirges – Teil 40
Im Zauberbann des Harzgebirges
Sagen und Geschichten, gesammelt von Marie Kutschmann
Die Zwerge vom Sachsenstein
In den Gipsbergen, welche den Südrand des Harzes bilden, finden sich zahllose kleine und größere Höhlen, die dadurch entstanden sind, dass sich der Gips in Wasser gelöst hat. Da aber die ganze Gegend von unterirdischen Wasserläufen durchzogen ist, dauert die Höhlenbildung fort und fort. Überall finden sich hier auch Erdsenkungen oder Erdfälle, die bald als senkrechte Löcher, bald als trichterförmige Vertiefungen oder auch als talähnliche Bassins sich fortziehen. Oft sind sie ständig mit Wasser angefüllt, oft nur zeitweise. Sie werden Hungerquellen oder Hungerseen genannt. Dieses hat darin seinen Grund, dass infolge neuer Einstürze Wasserläufe verstopft werden, Weiterlesen
Im Zauberbann des Harzgebirges – Teil 39
Im Zauberbann des Harzgebirges
Sagen und Geschichten, gesammelt von Marie Kutschmann
Die Venediger und der Hirtenknabe
In der Nähe des Weingartenlochs weidete einst ein Hirt seine Kühe.
Da die Sonne so sengend heiß herniederstrahlte, dass selbst das Vieh sich Schutz im Schatten einiger Bäume suchte, legte auch ihr Hüter sich müde hinter ein dichtes Gebüsch. Schon wollten ihm die Augen zufallen, als er Schritte hörte und durch die Zweige spähend ein paar Männer gewahrte, die aus dem Weingartenloch kamen und sich dicht davor auf einen großen Stein setzten. Aus einem Krug tranken sie abwechselnd. Als sie den Hirten in seinem Versteck gewahrten, riefen die beiden, er solle nur kommen und mittrinken.
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Im Zauberbann des Harzgebirges – Teil 38
Im Zauberbann des Harzgebirges
Sagen und Geschichten, gesammelt von Marie Kutschmann
Das Weingartenloch
Es gibt wohl kaum eine andere Höhle in Deutschland, die für das Volk so viel des Geheimnisvollen birgt, wie das Weingartenloch. Schon Henning Behrens gibt in seinem Hercyna curiosa oder Der kuriose Harzwald, einem Werk, das um 1700 erschien und das die älteste Quelle für die Harzsagen ist, interessante Schilderungen dieser ungeheuer weit ausgedehnten Höhle.
Köstlich ist die Art und Weise, wie er den Weg zu den Schätzen zeigt, die dort, wie er ernsthaft versichert, in großer Menge lagern, und wie er den Wanderer anweist, bald häuserlang auf dem Bauch sich durch schmale Gänge Weiterlesen
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