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Der Welt-Detektiv Band 6

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Im Original Rudolf Leubuscher

Halluzinationen und Prozess von Johanne Hervilliers …

Halluzinationen und Prozess von Johanne Hervilliers. Sie wurde in Ribemont verbrannt. (1578)

Dieser Prozess war die nächste Veranlassung, dass Bodin sein Werk über die Zauberei schrieb. Er hatte als königlicher Anwalt dem Prozess beigewohnt.

Die Mutter von Johanne Hervilliers war schon 1548bals Hexe in Senlis verbrannt worden. Johanne musste damals als Kind bei der Hinrichtung ihrer Mutter zugegen sein und wurde dann noch als Hexe ausgepeitscht. In ihren Geständnissen, die sie frei und ohne auf die Folter gespannt worden zu sein, ablegte, erklärte sie, sie gehöre dem Teufel schon seit ihrer Geburt; seit ihrem zwölften Jahr habe sie sich einem Teufel hingegeben, der, gestiefelt, gespornt und den Degen an der Seite, so oft zu ihr gekommen sei, als sie einen Wunsch nach ihm gehabt habe. Er schlug ihr auch vor, sie zur Mutter eines kleinen Teufels zu machen. Um zum Hexensabbat zu kommen, wollte Weiterlesen

In Valery in Savoyen werden eine Menge von Wahnsinnigen verbrannt. (1574)

In Valery in Savoyen werden eine Menge von Wahnsinnigen verbrannt. (1574)
Aus: Der Wahnsinn in den vier letzten Jahrhunderten. Nach dem Französischen des Calmeil. Bearbeitet von Dr. Rudolf Leubuscher. Halle. 1848

Eine Menge von Schäfern, Holzhauern und Bauern klagte sich 1574 in Savoyen der schwersten Verbrechen au. Daneau sagt darüber: »Die Zauberer sind in Savoyen und in den anliegenden Gegenden so dicht, dass man sie, trotz der sorgsamsten Nachsuchung und strengsten Bestrafung, obwohl in einem Jahr an die 80 in einer Stadt verbrannt worden sind, nicht ganz ausrotten kann.” Daneau teilt sehr charakteristische Geständnisse einer Angeklagten mit, deren Angaben in mehreren Verhören immer dieselben blieben. Sie hielt sich seit beinahe dreißig Jahren für eine Hexe (eryge, so nannte man die Hexen in Savoyen) und wollte dem Teufel (pute-béte) gehuldigt haben. Als sie eines Abends das Haus ihres Bruders verließ, wo sie sehr geärgert worden war und über eine Weiterlesen

Ein Lykanthrop tötet vier Kinder und isst Menschenfleisch …

Ein Lykanthrop tötet vier Kinder und isst Menschenfleisch. Ein Parlamentserlass erlaubt den Bauern, auf die Werwölfe Jagd zu machen. Garnier, genannt der Eremit von St. Bonnot, wird verbrannt. (1574)
Aus: Der Wahnsinn in den vier letzten Jahrhunderten. Nach dem Französischen des Calmeil. Bearbeitet von Dr. Rudolf Leubuscher. Halle. 1848

Gegen das Ende des Herbstes 1573 wurden die Bauern in der Umgegend von Doles durch einen Parlamentserlass autorisiert, auf die Werwölfe Jagd zu machen.

Dieses Aktenstück lautet: In den Territorien von Espagny, Salvange, Courchapon und den umliegenden Orten ist, wie man sagt, seit einigen Tagen ein Werwolf gesehen worden, der heimlich schon mehrere Kinder geraubt und getötet haben soll, und der auch Reiter angefallen hat, die ihm nur mit Mühe entgehen konnten. Da der Weiterlesen

Teufelswahn mit hysterischen Erscheinungen

Teufelswahn mit hysterischen Erscheinungen
Aus: Der Wahnsinn in den vier letzten Jahrhunderten. Nach dem Französischen des Calmeil. Bearbeitet von Dr. Rudolf Leubuscher. Halle. 1848

In der Mitte des 16. Jahrhunderts brachen an vielen Orten und besonders in den Nonnenklöstern und den Instituten zur Erziehung der Kinder epidemische Konvulsionen aus, mit ähnlichen Zufällen, wie sie früher bei der Dämonopathie beobachtet worden waren. Beim Ausbruch der Pest traten diese Erscheinungen in den Hintergrund zurück.

Die Hystero-Dämonopathie wird in der Grafschaft Hoom epidemisch. (1551)

Im Kloster Uvertet in der Grafschaft Hoorn brach die Krankheit der Nonnen gegen das Ende der Fastenzeit aus. Weiterlesen

Mordmonomanie

Mordmonomanie
Aus: Der Wahnsinn in den vier letzten Jahrhunderten. Nach dem Französischen des Calmeil. Bearbeitet von Dr. Rudolf Leubuscher. Halle. 1848

Peter Burgot und Michel Verdung klagen sich des Mordes und der Lykanthropie an und werden in Poligny verbrannt. (1521)

Burgot, der mit Michel Verdung zusammen der Zauberei und der Verwandlung in Werwölfe angeklagt ist, legt vor dem Inquisitor Boin folgende Geständnisse ab:

»Ich gehöre seit beinahe neunzehn Jahren zur Sekte der Teufelsanbeter. Bei einem Jahrmarkt in Poligny, wo ein Unwetter meine Herde auseinandergesprengt hatte, kam ein schwarzgekleideter Herr zu mir, der sich für einen Weiterlesen

Die Inquisition zieht ein Mädchen, die an Halluzinationen und ekstatischer Verzückung leidet, vor Gericht. (1511)

Die Inquisition zieht ein Mädchen, die an Halluzinationen und ekstatischer Verzückung leidet, vor Gericht. (1511)
Aus: Der Wahnsinn in den vier letzten Jahrhunderten. Nach dem Französischen des Calmeil. Bearbeitet von Dr. Rudolf Leubuscher. Halle. 1848

Ein Mädchen aus Salamanca hatte sich mit solcher Inbrunst den gottesdienstlichen Übungen ergeben, dass sie dadurch verwirrt wurde und an Sinnestäuschungen litt. Sie behauptete, Christus und die heilige Jungfrau fortwährend vor sich zu sehen, und unterhielt sich mit ihnen. Sie trug die Kleidung des Ordens der Dominikaner und gab sich für die Frau von Christus aus. In der festen Überzeugung, dass die heilige Jungfrau sie überall hin begleite, blieb sie an allen Türen stehen, als ob sie einen anderen vorangehen lassen wollte, und versicherte, die Mutter Gottes fordere sie jedes Mal auf, voranzugehen, weil sie Gottes Gemahlin. Demütig aber weigerte sie sich Weiterlesen