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Lebonara – Das Leben der Ammoben

Tiara Mora wurde mit dem Blut des dunklen Herrschers infiziert. Nun verwandelt sie sich unter Qualen in eine Ammobe und verliert dabei die Erinnerung daran, dass sie selbst ein Mensch gewesen ist. Ihr neuer Lehrmeister Ahoran führt sie in die Geheimnisse der Tiermenschen ein. An seiner Seite erreicht sie Friedenshof, die zweitgrößte Siedlung der Ammoben. Doch als sie sich weigert, sich dem Spalter zu unterwerfen, bringt sie sich selbst und ihre neugewonnenen Freunde in große Schwierigkeiten.

Die Lebonari halten Tiara für tot. Aber auch ohne ihre frühere Anführerin dringen sie mit einer entschlossenen Schar von Kriegern tief in Ammobengebiet vor. Hema will sie bis zur Hauptstadt Frosthain führen, denn sie will sich dem dunklen Herrscher entgegenstellen und zum finalen Kampf zwingen.

Der Dunkle wartet derweil hinter seinen scheinbar uneinnehmbaren Mauern. Obwohl er die Eindringlinge jederzeit vernichten könnte, lässt er sie gewähren. Denn auch er fiebert dem entscheidenden Kampf entgegen. Er weiß, wie er Hema besiegen kann, und dann will er sie zwingen, ein neues Dimensionstor zu öffnen, um endlich in seine Heimat zurückkehren zu können.

Das Leben der Ammoben ist der dritte und letzte Band um die geheimnisvolle Stadt Lebonara und ihre Bewohner.

Weitere Romane:

Die Autorin

Monika Thamm, Jahrgang 1975, begann schon im Alter von zehn Jahren Fantasy-Geschichten zu schreiben. Obwohl künstlerisch immer engagiert, entschied sie sich für einen wirtschaftswissenschaftlichen Beruf. Sie studierte vier Jahre in Wiesbaden BWL, Fachrichtung Steuern und Recht (1996 bis 2000). Seit Herbst 2000 arbeitet sie als angestellte Steuerberaterin in Frankfurt am Main. In ihrer Freizeit widmet sie sich noch immer voll und ganz ihrer wahren Leidenschaft: der Schriftstellerei.

Bei allen veröffentlichen Romanen handelt es sich um Fantasy-Romane. Der Lebonara-Zyklus kann zusätzlich noch als Endzeit-Roman betrachtet werden.

Anfang 2014 wurde die Autorin mit ihrem Roman Erbe des Drachenblutes für den Kulturpreis des Rheingau-Taunus-Kreises in der Kategorie »Literatur« nominiert.

Bisherige Veröffentlichungen:

Iris Kater Verlag, Viersen

  • Lebonara, Band 1 – Stadt der Zusammenkunft (Hardcover)
  • Lebonara, Band 2 – Tiara Mora, die Auserwählte (Hardcover)

Astragard Verlagsagentur, Frankfurt am Main

  • Erbe des Drachenblutes (Hardcover, E-Book)
  • Lebonara, Band 1 – Stadt der Zusammenkunft (E-Book)
  • Lebonara, Band 2 – Wahrheiten zur Unsterblichkeit (E-Book)
  • Lebonara, Band 3 – Das Leben der Ammoben (E-Book)

Die Lebonara-Romane wurden in den letzten Monaten sehr umfangreich und mithilfe eines Lektors vollständig neu überarbeitet. Die Geschichte hat sich so verändert und verlängert, dass sie nun als Trilogie auf den Markt gekommen ist.

Projekte in Arbeit:

  • Der letzte Schatten-Seraphim

Die Fantasygeschichte wird in der gleichen Welt wie Erbe des Drachenblutes spielen, nur 250 Jahre früher, eine autarke Geschichte, die den Hintergrund und die Vergangenheit zu einer Nebenperson aus Erbe des Drachenblutes darlegt. Sie soll voraussichtlich 2015 erscheinen.

Leseprobe

Vorgeschichte

26. November im Jahr 2601 nach der alten Zeitrechnung
Früher Abend, westlich der Eisstadt Frosthain, ein verfallenes Haus in den Ruinen einer namenlosen Kleinstadt

Jan Erikson setzte sich wieder hin. Der Nacken tat ihm weh, er fühlte sich unendlich verspannt, aber das war ihm einerlei. Seitdem er zu diesem Ort gekommen war, hatte er sich nur eine kleine Nachtruhe gegönnt, die restliche Zeit hatte er pausenlos an der Geschichte geschrieben. Wenn man es genau nahm, hatte er viel mehr Zeit für den Aufbau der Geschichte benötigt, als er vorher eingeschätzt hatte. Die detaillierte Ausarbeitung musste bis zu seiner Rückkehr nach Lebonara warten. Dort – so hoffte er zumindest – würde er die Zeit, die Muße und die Sicherheit finden, die Geschichte fertigzustellen. Zudem konnte er sie dann auch Selva geben, der halbbiologischen Steuerungsmaschine von Lebonara, damit sie die Worte speichern und somit für folgende Generationen sichern konnte. Diese Worte sollten nicht vergessen gehen, denn sie spiegelten das größte Abenteuer vieler guter Krieger wider, von denen wohl so manch einer nicht zurückkehren würde.

Er dehnte seinen Kopf nach links und rechts. Ein lautes Knacken war zu hören, dann ergriff er wieder seinen Stift.

Er erinnerte sich. Am 21. Juni 2063, vor über fünfhundert Jahren ist die Welt, in der ich geboren wurde, von einer riesigen Feuerwalze vernichtet worden. Das Feuer, von dem niemand wusste, woher es gekommen war, hat sich unglaublich schnell ausgebreitet und ist bis in den letzten Winkel der zivilisierten Welt vorgedrungen, sodass die Menschen nichts dagegen tun konnten.

Das Rad der Zeit hat sich danach weitergedreht, und die Wenigen, die das Ende der alten Welt überlebt hatten, mussten wieder von vorne anfangen – als Jäger und Sammler. Am Anfang hat kaum einer die extremen Lebensbedingungen überstanden, doch über die Jahrhunderte ist es besser geworden. Flora und Fauna erholten sich nach und nach, und die Überlebenden schlossen sich in kleineren Gemeinschaften zusammen, die das Fortbestehen sicherten.

Bis vor wenigen Monaten hat es in dieser Region fünf Clans gegeben, die friedlich Handel miteinander trieben und glaubten, dass sich ihre ganze Existenz lediglich um ihre eigenen Belange drehte: die Schleichfüchse, die Stahlformer, die Überlieferer, die Windflüsterer und natürlich die Waldläufer. Doch dieses Denken und ihr ganzes Weltbild ist auf den Kopf gestellt worden, als sie angegriffen und fast vernichtet wurden. Das allein war schon bis zu dem Zeitpunkt für sie nicht vorstellbar gewesen, doch die Angreifer selbst entsetzten sie noch mehr. Es waren die Ammoben, Tiermenschen, deren Existenz bis zu diesem Erlebnis von den meisten nur als Ammenmärchen abgetan worden war.

Die Mora der Waldläufer, Tiara, war die einzige Anführerin der fünf Clans, die die Angriffe überlebt hatte, da sie sich zu dieser Zeit tief im Süden befand. Sie war mit einer Gruppe von acht Kriegern ausgezogen, um neue Jagdreviere zu erkunden, und dabei hatte sie die unterirdische Stadt Lebonara entdeckt: eine Einrichtung, in der noch hunderte von Menschen aus der Zeit vor der Feuerapokalypse im eisigen Kryonikschlaf lagen – so wie ich.

Vieles war nach dieser Entdeckung geschehen, doch am Ende führte Tiara mit Hilfe von Wespärs ehrwürdiger Oberpriesterin Fiorella die Überlebenden der Clans nach Lebonara. Dort erweckten sie alle noch lebenden Tiefschläfer, damit sie gemeinsam mit den Clanmitgliedern eine neue Gemeinschaft begründen konnten: die Lebonari.

Tiara war bei der Erweckung nicht dabei, da sie sich zu dieser Zeit gemeinsam mit Jack-Maik Selbar, einem guten Freund von mir, der – wie ich – vor allen anderen Tiefschläfern erweckt worden war, auf der Suche nach der unsterblichen Hema befand. Hema war die Gründerin Lebonaras und eine Frau, die von mehr Geheimnissen als Antworten umgeben war.

Tiara und Jack fanden die Gesuchte, und sie fanden auch den Kreis der Spaltung, der aus acht auserwählten Frauen bestand und dazu diente, die übermenschlichen Kräfte Hemas zu erweitern. Es stellte sich heraus, dass Hema nicht von dieser Welt stammte und dass es in der Dimension, aus der sie gekommen war, Kräfte gab, die wir hier nur als Magie bezeichnen können. Zudem offenbarte sie, dass die Ammoben von einem mächtigen Mann geleitet wurden, den Hema den Dunklen oder auch den Spalter nannte. Auch er stammte nicht aus unserer Welt. Er und Hema waren gleichzeitig in unsere Dimension getreten, als der Dunkle das feine Gespinst des Seins zwischen unseren Welten zerrissen hatte. Das war auch der Auslöser für die Feuerapokalypse gewesen, die uns Menschen über Jahrtausende in der Entwicklung zurückgeworfen hatte.

Hema wurde deshalb von großen Schuldgefühlen geplagt, doch ihr Widersacher schien dergleichen nicht zu kennen. Im Gegenteil: Er und seine Untergebenen, die Ammoben, stellten eine ständige Bedrohung für jeden frei lebenden Menschen dar, und deshalb musste Hema versuchen, ihn aufzuhalten. Dafür benötigte sie den Kreis der Spaltung, um der Macht des Dunklen entgegentreten zu können. Der Kreis war, nach Hemas Aussage, die einzige Möglichkeit, ihn zu stellen und aufzuhalten.

Um dies tun zu können, kehrte Hema mit Tiara und Jack zurück nach Lebonara. Dort wollte sie die Vorbereitungen für die alles entscheidende, letzte Schlacht treffen. Und dort offenbarte sie den Lebonari, dass sie tief in das Reich des Dunklen vordringen mussten, um nach Frosthain zu gelangen – der Hauptstadt des Dunklen und seine Wohnstatt. Doch um dieses Ziel zu erreichen, war eine lange, gefährliche Reise mitten durch das Feindesgebiet notwendig. Und so wählte Hema gemeinsam mit Tiara einen kleinen Spähtrupp aus etwa zwanzig Männern und Frauen aus, der mit ihnen in den eisigen Nordosten ziehen sollte, um nach einem sicheren Weg zu suchen. Mirkon, Tiaras Stellvertreter und spätere Leitfigur in Lebonara, sollte ihnen mit rund zweihundertfünfzig Kriegern aus kampferprobten Männern und Frauen folgen. Alle anderen ehemaligen Tiefschläfer und Clanmitglieder, die für den Kampf ungeeignet waren, blieben im Schutze Lebonaras zurück.

Damit Hemas Vorhaben gelang, hatte sie mit Hilfe eines Wissenschaftlers in Lebonara ein Blutserum entwickelt, das die Ammoben veränderte. Es verwirrte die Tiermenschen, aber es konnte sie auch – zumindest teilweise – heilen, wenn man bei der Rückbildung einer Mutation von Heilung sprechen konnte. Hema verfolgte dabei den Gedanken, dass die Ammobenwesen einst allesamt Menschen gewesen waren oder wenigstens menschliche Vorfahren hatten.

Zuerst sah alles vielversprechend aus, doch dann ereignete sich eine Katastrophe. Der Spähtrupp stieß auf eine Ammoben-Siedlung und beobachtete sie heimlich. Das Trinkwasser der Siedlung war bereits mit dem Blutserum versetzt, doch als eines Abends Diana – eine Waldläuferkriegerin, deren Geist seit einem früheren Ammobenangriff verwirrt war – entgegen aller taktischen Anweisungen auf die Lichtung vordrang, wurden sie entdeckt. Es kam zu einem Kampf, in dem einige tapfere Lebonari ihr Leben lassen mussten. Doch das Schlimmste von allem war, dass Tiara seitdem verschollen war, genauso wie Diana. Jene, die überlebten, darunter auch Hema und mein Freund Jack, ahnten nicht, was aus ihr geworden war oder wo sie sich aufhielt.

Ich selbst befand mich zu dieser Zeit in der zweiten Gruppe, die kurz davor war, den Spähtrupp einzuholen.

Jan nickte. Ja, so weit war er schon gekommen, doch nun näherte er sich dem Höhepunkt seiner Erzählung und dem Ende dieser Geschichte. Er setzte die Mine seines Stiftes auf das nächste leere Blatt Papier.


Die 38-seitige Leseprobe steht mit freundlicher Genehmigung der Autorin als PDF zur Verfügung.
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