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Science-Fiction

Das Geheimnis zweier Ozeane 06

Unter Freunden

Der besorgte Zoologe hatte Pawliks Kopf, der bei dem Zusammenstoß mit dem Schwertfisch am meisten abbekommen hatte, so gründlich verbunden, dass nur noch Nase, Mund, Augen und ein Ohr frei waren.

»Fertig!« Lordkipanidse knüpfte den letzten Knoten über dem Scheitel des Patienten und strich sich über seinen Bart. »Eigentlich müsste man dich für wenigstens zwei Tage ins Bett packen. Da hättest du es sehr schön, Jungchen. Aber du hältst es ja darin doch nicht so lange aus!« fügte er bekümmert hinzu.

Der Lazarettraum des U-Bootes war in angenehmes mattes Licht getaucht; drei blütenweiß überzogene Betten standen an den Wänden. Nach seiner Rettung vom Eisberg hatte Pawlik hier schon einmal mehrere Tage gelegen. Erst heute, nach zwei- tägigem Training, hatte er seinen ersten kleinen Unterwasser- Weiterlesen

Das Geheimnis zweier Ozeane 05

Die Reiseroute wird geändert

Das U-Boot gehörte zur Kriegsmarine. Die Feinde der Sowjetunion hatten wiederholt versucht, in den Besitz der Konstruktionszeichnungen dieses geheimnisvollen Schiffes zu gelangen. In der Nähe der Werft, auf der es gebaut wurde, trieben sich Tag und Nacht Spione herum; zwei leitende Mitarbeiter der Werft, in deren Wohnungen man wichtige Unterlagen vermutete, fielen einem Mordanschlag zum Opfer. Einige Spione wurden verhaftet und bestraft. Aber das wirkte keineswegs abschreckend; je näher der Zeitpunkt der Fertigstellung heranrückte, desto hartnäckiger versuchten die Beauftragten des Feindes, ihr Ziel zu erreichen.

Jedoch blieb alles vergeblich. Der Bau des U-Bootes wurde unter der Leitung seines Konstrukteurs Michail Krepin erfolgreich beendet. Der Stapellauf, die Bewaffnung mit neuen, ganz ungewöhnlichen Angriffs- und Abwehrwaffen, die Probefahrten in der Ostsee und das Auslaufen des U-Bootes zu Weiterlesen

Das Geheimnis zweier Ozeane 04

Der Untergang der Diogenes

Trotz des furchtbaren Orkans, der aus den eisigen Regionen der Baffin-Bai und aus Grönland heranbrauste, hatten bereits zwei oder drei Stunden nach dem ersten SOS-Ruf der Diogenes, eines großen Passagierdampfers, der zwischen Cherbourg und New York verkehrte, einige Schiffe die Unglücksstelle erreicht. Die riesigen, mehrere Meter hohen Wellenberge wurden mit großen Mengen von Öl geebnet. Motorkutter und Luftschraubenboote retteten die Menschen vom sinkenden Schiff. Die ersten Opfer konnten von der Marie Antoinette, die schon vor dem Eintreffen der anderen Schiffe mit den Rettungsarbeiten begonnen hatte, an Bord genommen werden. Unter den Geretteten befand sich auch der sowjetische Konsul in Quebec, Iwan Fjodorowitsch Bunjak, der in seine Heimat zurückkehrte; er war beim Zusammenstoß mit dem Eisberg schwer verletzt worden.

Als die Diogenes mit dem Eisberg zusammenstieß, hatte er gerade mit seinem vierzehnjährigen Sohn Pawel an der Reling des obersten Schiffsdecks gestanden und gelassen aus fünfundzwanzig Meter Höhe das stürmische Weiterlesen

Das Geheimnis zweier Ozeane 03

Nach dem Kampf mit dem Schwertfisch

»Schneller, Genosse Lord, schneller! Ich halte ihn am Schwanz fest; der Teufel soll ihn holen! Ich kann nicht mehr!«

»Skworeschnja! Was ist denn los?«

Der Zoologe stürzte aus dem Tangdickicht. Er wurde Zeuge eines ungewöhnlichen Schauspiels. Auf einer Lichtung stand neben einigen Maschinen, die unter durchsichtigen Hauben arbeiteten, die riesige Gestalt eines Mannes im Taucheranzug. Den Körper in äußerster Kraftanstrengung gekrümmt, hielt er mit einer Hand die Schlinge eines dicken Gummikabels, das zwei Hauben verband, umklammert. In die Schlinge hatte sich ein zwei Meter langer Hai festgebissen, den der Mann mit der anderen Hand an der Schwanzwurzel gepackt hielt. Der Haifisch hatte ein weit vorstehendes Maul, seine dunkelgraue raue Haut glich einem Reibeisen, die großen Weiterlesen

Das Geheimnis zweier Ozeane 02

Abenteuer unter Wasser

Der Kampf ging seinem Ende zu. Der Tintenfisch wurde immer schwächer. Er klammerte sich mit zwei Fangarmen an einen schmalen Felsvorsprung und versuchte mit den anderen acht Armen, den schlüpfrigen, schlangenähnlichen Körper seines Gegners zu umschlingen. Die gewöhnlich graue, grüngestreifte und gesprenkelte Schutzfärbung des Tintenfisches, die ihn im Tangdickicht des Meeresgrundes fast unsichtbar macht, änderte sich jetzt ständig und zeigte ein prächtiges, irisierendes Farbenspiel.

Der elastische Hautring um den Kopf des Seeungeheuers dehnte sich; wie ein großer schwarzbrauner Papageienschnabel ragten daraus die gefährlichen, messerscharfen Kiefer des Tintenfisches hervor. Zwei große runde Glotzaugen funkelten bald rötlich, bald bläulich, bald silbergrün. Wie immer bei seinen Jagden auf Fische versuchte der Tintenfisch, den Gegner mit seinen Fangarmen, die mit zahlreichen Saugnäpfchen bedeckt sind, zu fassen und in die Nähe der Kiefer zu bringen, um Weiterlesen