Heftroman der

Woche

Download-Tipp

Der Welt-Detektiv Band 6

Neueste Kommentare
Archive
Folgt uns auch auf

Das schwarze Buch vom Teufel, Hexen, Gespenstern … Teil 70

Das schwarze Buch vom Teufel, Hexen, Gespenstern, Zauberern und Gaunern
Dem Ende des philosophischen Jahrhunderts gewidmet
Adam Friedrich Böhme, Leipzig, 1796

Eine quacksalbernde Frau mordet einen Menschen.

Ein Tabakshändler in M. hatte am 4. November 1790, als er abends eilig über die Straße lief, das Unglück, über einen kleinen Hügel zu fallen. Zwar konnte er allein wieder aufstehen, aber er fühlte sich doch einer Verletzung des linken Knies wegen unfähig, nach Hause zu gehen, und musste sich deswegen dahin tragen lassen. Das Knie und das ganze Bein schwoll an und schmerzte. Allein durch die geschickte Behandlung des Arztes befand sich der Kranke am 11. Dezember so wohl, dass er seine Ärzte, froh über sein Befinden und zufrieden mit ihrer Hilfsleistung, nachdem der letzte Verband geschehen war, entließ. Umso befremdender war die bald erfolgende Nachricht, dass der Kranke bereits eine halbe Stunde, nachdem ihn seine Ärzte ohne Ursache zu einer Besorgnis verlassen hatten, gestorben sei. Wer hätte es denken sollen! Der unge­duldige Patient hatte eine Bäckerfrau, die sich mit Heilung der Beinbrüche abgibt, zu sich rufen lassen, um von ihr schnell geheilt zu werden. Diese nahm sogleich den von den Ärzten eben erneuerten Verband ab, machte mit dem Bein allerlei Drehungen und Wendungen, wobei man an dem Kranken deutliche Zeichen des heftigsten Schmerzens, die er mit Gewalt mittelst eines Schnupftuchs im Mund zu unterdrücken versuchte, bemerkt haben soll, ließ ihn endlich mit dem Bein hart auftreten, führte ihn in der Stube herum, setzte ihn wieder auf den Stuhl, zog und bewegte den Fuß von Neuem, bis unter diesen Handgriffen der Kranke in einer Ohnmacht starb.