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Interessante Abenteuer unter den Indianern 23

Interessante-Abenteuer-unter-den-IndianernJohn Frost
Interessante Abenteuer unter den Indianern
Erzählungen der merkwürdigsten Begebenheiten in den ersten indianischen Kriegen sowie auch Ereignisse während der neueren indianischen Feindseligkeiten in Mexiko und Texas

Angriff auf Cherry Valley

Am 11. November 1778 griffen 700 Tories und Indianer unter Anführung von Brent und Buttler die schöne Niederlassung im Cherry Valley (Kirschental) an. Colonel Alden kommandierte das Fort in der Nachbarschaft. Am 10. kamen die Einwohner zu ihm und verlangten ins Fort aufgenommen zu werden, da sie von dem Überfall der Indianer Kunde erhalten hatten. Er verweigerte es ihnen, indem er versicherte, dass durchaus keine Gefahr vorhanden sei. Während der Nacht regnete und schneite es, sodass die Luft sehr nebelig war. Von diesen Umständen begünstigt näherten sich die Indianer dem Fort unbemerkt. Die Unwissenheit und der Irrtum des Colonel begünstigten ihr Unternehmen noch mehr. Die Indianer stürzten in die Niederlassung, umzingelten die Häuser und forderten den Kommandanten zur Übergabe auf.

Er versuchte zu fliehen, wurde aber von den Wilden eingeholt und skalpiert. Die Wache, welche sich außerhalb des Forts befand, teilte entweder sein Schicksal oder wurde getötet. Die Familie des Robert Wells, aus ihm selbst, seiner Mutter, Frau, seinem Bruder, seiner Schwester und seinen vier Kindern bestehend, wurde niedergemetzelt. Seine Schwester Jane hatte sich hinter einen Haufen Holz geflüchtet. Der Indianer, der sie verfolgte und entdeckte, wischte kaltblütig sein blutiges Messer an seinen ledernen Leggins ab, steckte es in die Scheide und ergriff das Mädchen, seinen Tomahawk schwingend. Sie bat um ihr Leben und ein Tory, namens Smith, vereinigte seine Bitten mit den ihren. Der Indianer schwang seinen Tomahawk mit herausforderndem Trotz und spaltete des Mädchens Schädel. Die Frau des bejahrten Predigers Samuel Dunlop wurde getötet. Der alte Mann wurde durch einen Mohawk-Häuptling namens Little Aaron gerettet, er starb jedoch binnen eines Jahres an den Folgen des Schreckens. Ein gewisser Mitchel entwischte und floh in die Waldung, seine Frau und vier Kinder wurden ermordet und sein Haus in Brand gesteckt. Er kehrte den nächsten Tag zurück und ohne fremde Hilfe schaffte er seine Familie auf einem Schlitten zum Fort und beerdigte sie dort. Colonel Campbell war zur Zeit des Überfalles abwesend. Bei seiner Rückkehr fand er sein Haus in Flammen und seine Frau und seine Kinder in Gefangenschaft geschleppt. Zweiunddreißig Einwohner, hauptsächlich Frauen und Kinder, und sechszehn Soldaten wurden getötet. Nur einige erreichten den Mohawk River, die anderen wurden zu Gefangenen gemacht. Beinahe alle Häuser und Scheunen waren abgebrannt. Die Niederlassung wurde nach dieser Begebenheit beinahe gänzlich verlassen.