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Wölfe – Staffel 1, Episode 3 von 6

Wölfe
Staffel 1, Episode 3 von 6
Auflehnung

Cromwells Besuch in der Abtei von Shaftesbury hat ihn zerstört. Sein Selbstvertrauen und sein Vertrauen in seine vergangenen und gegenwärtigen Entscheidungen sind bis ins Mark erschüttert, und er ist nicht mehr in der Lage, die Erinnerung an seinen geliebten Meister, Kardinal Wolsey, heraufzubeschwören, um ihm zu helfen, sich in den gefährlichen Schatten von Heinrichs Hof zurechtzufinden.

Im Herbst 1536 ist der Hof gefährlicher als sonst. Eine Rebellion im Norden des Landes, angefacht von Reginald Pole, dem Cousin des Königs, der England zurück nach Rom zwingen will, breitet sich nach Süden aus. Die Rebellen fordern ein Ende der religiösen Reformen der letzten drei Jahre, eine Rückkehr nach Rom und Cromwells Kopf, den sie als Urheber ihres Unglücks betrachten.

In dieser Episode stehen am Hof Bewerber, Ehen, Schwangerschaften, Erben, Neugeborene und Kinder im Mittelpunkt. Gleichzeitig breitet sich im Osten ein Aufstand aus, der nach Norden vordringt. Cromwell befindet sich in einer herausfordernden Lage. Auch wenn er oft wie ein unaufhaltsamer Akteur des 16. Jahrhunderts wirkt, ist er doch tief verletzt von Dorotheas Behauptung, er habe den Kardinal verraten. Diese Worte verfolgen ihn selbst in seinen Träumen, und jedes Mal, wenn er aufwacht, erwarten ihn schlechte Nachrichten.

Ein Aufstand hat in Louth begonnen und sich nach Lincolnshire ausgedehnt. Die Überbringer der Nachrichten behaupten, die Menschen seien der Meinung, der König sei tot, Cromwell regiere England und sei gleichsam der Teufel in Menschengestalt. Cromwell erkennt, dass die ärmere Bevölkerung nicht ohne Führer agiert. Er vermutet, dass Landbesitzer, die keine Steuern entrichten wollen, die wahren Drahtzieher sind. Die Verbreitung von Falschinformationen und die Ausbeutung der Armen durch die reichen Oberschichten machen diese Erzählung auch in unserer Zeit höchst relevant.

Während Heinrich den Rebellen eine allgemeine Begnadigung verspricht, falls sie den Widerstand aufgeben, rät William Fitz Fitzwilliam zur Härte. Fitzwilliam warnt davor, dass der Aufstand außer Kontrolle geraten könnte, sollte er sich nach Yorkshire und an die Grenze ausweiten. Heinrich lehnt Cromwells Vorschlag ab, Norfolk zur Beruhigung der Region zu entsenden, da er glaubt, Norfolks eigene Interessen seien im Spiel. Der König ersucht Cromwell, Norfolk von ihm fernzuhalten.

Heinrich denkt darüber nach, selbst in den Osten zu reisen, um seine Lebendigkeit zu beweisen. Der Rat, insbesondere Fitzwilliam, ist jedoch besorgt um die Sicherheit des Königs und warnt davor, da die Rebellen glauben, Cromwell habe magische Praktiken an Heinrich ausgeübt. Fitzwilliam, der bisher Cromwell gegenüber wohlwollend war, ist nun bereit, ihn als Sündenbock darzustellen.

Cromwells Intellekt ist sein magisches Talent. Als er Fitzwilliam direkt mit der Frage konfrontiert, ob dieser Ärger für den König provozieren will, indem er die Rebellion als Zeichen fehlender Nötigung des Königs interpretiert, wird Heinrich gekränkt. Hier zeigt sich eine bemerkenswerte Ironie: Heinrich hat Cromwell, den Sohn eines Schmieds, wegen seiner Fähigkeiten befördert. Doch die Worte, die nun zu ihm selbst zurückkehren, lassen den Geheimrat darüber spekulieren, ob Cromwell tatsächlich Zauberei praktiziert. Als Fitzwilliam fragt, wie es sich anfühlt, in Betracht gezogen zu werden, als nächster Monarch ausgerufen zu werden, wird klar, dass Cromwell in einer prekären Lage ist: Von der Aristokratie als von niederer Geburt verachtet und von den Rebellen wegen angeblicher Magie gefürchtet. Seine Sicherheit ist in Gefahr, und er benötigt Schutz.

Da Heinrich selbst keine unangenehmen Aufgaben übernimmt, muss Cromwell Norfolk eine unliebsame Nachricht überbringen. Der Herzog reagiert gereizt und beschuldigt Cromwell, für Falschinformationen verantwortlich zu sein. Cromwell reizt Norfolk weiter und fragt, warum dieser seine Frau bei ihrer Familie lässt. Norfolks Reaktion deutet darauf hin, dass er möglicherweise hinter einer Desinformationskampagne steckt. Cromwell vermutet auch den kaiserlichen Botschafter Chapuys als möglichen Akteur in diesem Spiel. Cromwell droht dem Kaiser mit einem Bündnis zwischen England und den deutschen Fürsten, falls der Kaiser Heinrichs Autorität in Frage stellt.

Und dann gibt es da noch Mary. Die Rebellen wünschen sie als rechtmäßige Thronerbin. Cromwell bringt sie umgehend an den Hof zurück und bittet Königin Jane, beim König ein gutes Wort für Mary einzulegen. Jane, ungewiss über die Reaktion des Königs, versucht, zwischen den Parteien zu vermitteln.

Jane und Cromwell haben ein kurzes, privates Gespräch, unterbrochen von Lady Rochford. Jane enthüllt, dass der König von Albträumen geplagt wird, in denen sein verstorbener Bruder Arthur erscheint. Diese Träume erinnern an frühere Episoden, als Cromwell Heinrich in Zeiten innerer Unruhen beistand. Letztlich wird Janes Fürsprache für Mary vom König positiv aufgenommen.

Jane äußert außerdem ihre Besorgnis über den Aufstand und das Bedürfnis der Untertanen nach traditionellen religiösen Bräuchen. Sie wünscht sich, die alten Gewohnheiten zum Wohle des Reiches wiederherzustellen.

Darsteller

Thomas Cromwell: Mark Rylance, Henry VIII: Damian Lewis, Duke of Norfolk: Timothy Spall, Thomas Wriothesley: Harry Melling, Jane Seymour: Kate Phillips, Lady Mary: Lilit Lesser, Jenneke: Ellie De Lange, Rafe Sadler: Thomas Brodie-Sangster, Richard Cromwell: Joss Porter, Jane Rochford: Lydia Leonard, Richard Riche: Tom Mothersdale, Edward Seymour: Will Tudor, Erzbischof Cranmer: Will Keen, Bess Oughtred: Maisie Richardson-Sellers, Gregory Cromwell: Charlie Rowe

Stab
Autor: Peter Straughan, Regisseur: Peter Kosminsky, Produzentin: Lisa Osborne, Ausführende Produzenten: Noëlette Buckley, Colin Callender, Peter Kosminsky, Produktionsfirma: Playground Entertainment

Quelle:

(wb)

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