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Mythen & Wirklichkeiten

Sagen und alte Geschichten der Mark Brandenburg 30

Der gespenstige Wagen im Grunewald

Mit dem Geistersehen ist es eine eigene Sache. Es gibt angeblich viele Menschen, die Geister sehen, aber nicht alle in gleicher Weise. Der eine kann es bei Tag und Nacht, ein anderer nur bei Nacht und mancher auch wieder nicht so oft wie ein anderer. Hiervon ein Beispiel. Kühne, Grunow und Tübbecke, drei Fischer, waren einmal von Tiefwerder aufge­brochen, um im Grunewalder See zu fischen. Tübbecke schob die Karre, Grunnow zog sie und Kühne ging so ein Ende hinterher. Es war im Herbst, ganz früh und noch dunkel. Da sah Kühne auf einmal deutlich in der Dunkelheit einen Wagen, mit Pferden Weiterlesen

Die wundersamen Märlein vom Berggeist Rübezahl – 18. Kapitel

Heinrich Döring
Die wundersamen Märlein vom Berggeist Rübezahl
Verlag C. F. Schmidt, Leipzig, ca. 1840

Achtzehntes Kapitel

Wie Rübezahl den jungen Waidmann Franz freundlich tröstete

Wer irgendetwas von dem Berggeist Rübezahl wusste, von seiner Großmut und Milde, wie von manchen losen Possen und Streichen, die er verübt haben sollte, wenn er auch das Böse, das er angerichtet hatte, immer wieder reichlich vergalt durch mannigfache Wohltaten – mit einem Wort, wem Rübezahls Leben und Treiben bekannt war, der wusste auch mancherlei davon zu erzählen, wie er das edle Waidwerk absonderlich liebte, und daher wackeren Jägern von jeher hold war. Erschien er doch, wenn er sich nicht als Köhler zeigte, Weiterlesen

Sagen der mittleren Werra 62

Sagen-der-mittleren-Werra

Wie der Teufel nach Nordhausen kam und den Branntwein gebrannt hat

Auf der Hirschbalz zwischen Winterstein und Steinbach waren zwei Schwarzkünstler, ein Steinbacher und ein Wintersteiner, des Nachts damit beschäftigt, wegen eines Grenzstreites die Steine zu versetzen. Und weil sie sich deswegen in die Haare gerieten, gesellte sich auch noch der Teufel dazu.

Es kam zum Kampf. Der Steinbacher schlug nun, nachdem er den Wintersteiner besiegt hatte, den Teufel so, dass die Funken bis in die Wipfel der Bäume Weiterlesen

Die wundersamen Märlein vom Berggeist Rübezahl – 17. Kapitel

Heinrich Döring
Die wundersamen Märlein vom Berggeist Rübezahl
Verlag C. F. Schmidt, Leipzig, ca. 1840

Siebzehntes Kapitel

Wie Rübezahl am Galgen hing, und was noch geschah

Es sei hier dem geneigten Leser kund und zu wissen gegeben, was derselbe wohl ohnehin erraten hat, dass Rübezahl, als er dem armen Bendix sein Gewand gab, an dessen Stelle und in Gestalt und Wesen ihm täuschend ähnlich, in dem Kerker zurückgeblieben war, den dieser verlassen hatte. Aber der Geistliche, der ihn bald darauf besuchte, wollte ihm mit Recht danken, als sei eine gewaltige Sinnesänderung mit dem Delinquenten vorgegangen. So verzagt er früher gewesen war, so standhaft und frei von aller Todesfurcht schien Weiterlesen

Sagen der mittleren Werra 61

Sagen-der-mittleren-Werra

Vom Floßberg

Vom weißen Stein aus zieht sich an der südlichen Gebirgswand hinauf zum Rennsteige ein Kamm, der dann mit diesem eine Strecke fast parallel läuft, hierauf sich wieder talwärts senkt und der Floßberg genannt wird, eine der wildesten Partien der Gegend. Schauerlich schön hat sich hier zwischen längst verlassenen, tiefen Schächten, dunklen Fichten und knorrigen Eichen aus dem verwitterten Granitgebirge ein mächtiger Flussspatgang erhoben, der einer Weiterlesen

Die wundersamen Märlein vom Berggeist Rübezahl – 16. Kapitel

Heinrich Döring
Die wundersamen Märlein vom Berggeist Rübezahl
Verlag C. F. Schmidt, Leipzig, ca. 1840

Sechzehntes Kapitel

Wie Rübezahl den armen Bendix aus seinem Kerker rettete

Vor der Pforte des Kerkers, dessen Wände den armen Bendix umschlossen, stand Rübezahl, auf Mittel und Wege sinnend, wie er, ohne eben großes Aufsehen zu erregen, den Gefangenen vor dem Tod am Galgen retten könnte. Als er nun den Geistlichen, der dem reuigen Sünder Trost und Mut zugesprochen hatte, aus des Kerkers Pforte heraustreten sah, da fiel ihm, dem Berggeist, ein, als dessen Doppelgänger in das Gefängnis zurückzueilen. So geschah es, dass die Wachen, durch die ihnen bekannte Gestalt getäuscht, ihm den Weiterlesen