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Im Original H. Kletke

Das Buch vom Rübezahl – Teil 29

Das Buch vom Rübezahl
Neu erzählt von H. Kletke
Breslau, 1852

29. Wie Rübezahl sein Testament macht

Zu einer Zeit, in der in einem benachbarten Städtchen Jahrmarkt war, bekam Rübezahl Lust, einen Krämer zu spielen. Er fuhr mit seinem Kasten, wie die anderen Krämer, auf einem Schubkarren zum Markt. Bei seiner Ankunft ging er gleich in ein Wirtshaus und bat den Wirt um ein eigenes Kämmerlein, damit seine Habe sicher sei. Nachdem er zwei Tage im Wirtshaus verbracht hatte, stellte sich Rübezahl plötzlich krank, ließ den Wirt und die Wirtin zu sich kommen, gab ihnen den Schlüssel zu seinem Kasten und gestattete ihnen, die Sachen, die darin lagen, zu betrachten. Zu ihrer großen Verwunderung sahen sie eine Menge Gold und Silber, Schaustücke, Löffel und Becher sowie prächtige seidene Stoffe.

Als Rübezahl sah, dass ihnen diese Kostbarkeiten so gut gefielen, sagte er: »Ich spüre deutlich, dass ich es hier nicht mehr lange Weiterlesen

Das Buch vom Rübezahl – Teil 28

Das Buch vom Rübezahl
Neu erzählt von H. Kletke
Breslau, 1852

28. Wie Rübezahl einen groben Knecht zum Besten hat

Ein Knecht eines Bauern aus Warmbrunn fuhr einmal mit einem Wagen nach Hirschberg, um dort Getreide zu holen. Als er unweit von Hermsdorf kam, stand ein reisender Geselle am Wegesrand und bat darum, ihn ein Stück mitzunehmen. Der Knecht sagte jedoch, er müsse eilen, um bei guter Zeit in die Stadt zu kommen. Da wies der Reisende ihn so derb auf seine Ungefälligkeit hin, dass jener dennoch anhielt und ihn aufsitzen ließ. Nachdem sie eine Weile in starkem Trab gefahren waren, begannen die Pferde, immer langsamer zu gehen, sodass der Knecht fortwährend damit beschäftigt war, sie mit Schreien und Peitschen im Gang zu halten. Als er aber in Kunersdorf durch den Zacken fahren wollte, blieben die Pferde beim Ausgang des Wassers mit dem Wagen stehen und wollten nicht von der Stelle. Der Knecht wusste gar nicht, was er denken sollte, denn die Pferde zogen überhaupt nicht an. Da lachte der Reisende und wollte ihm einen guten Rat geben, wie er es anfangen solle, um weiterzukommen.
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Das Buch vom Rübezahl – Teil 27

Das Buch vom Rübezahl
Neu erzählt von H. Kletke
Breslau, 1852

27. Rübezahl und der Lautenschläger

Ein Student aus Schlesien  welcher sich ein­bildete, ein Meister auf der Laute zu sein, ging einst mit seiner Laute ins Gebirge, in der Absicht, Rübezahl eine schöne Musik zu bringen und als Belohnung vielleicht ein gutes Trinkgeld davonzutragen.

Wie er nun im Gebirge ein wenig weiterkam, wurde er plötzlich eines herrlichen Palastes ansichtig, vor dessen Tor er anhielt, seine Laute nahm und nach besten Kräf­ten aufspielte.
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Das Buch vom Rübezahl – Teil 26

Das Buch vom Rübezahl
Neu erzählt von H. Kletke
Breslau, 1852

27. Wie Rübezahl Perücken verkauft

Als Rübezahl hörte, dass aus fremden Landen in Deutschland eine neue Haartracht aufkomme und so viele Leute in Hirschberg begierig seien, dies selbe zu tragen, begab er sich dorthin auf den Jahr­markt und hatte Perücken feil.

Die waren alle ganz nach der neuesten Mode, so hoch, lang und kostbar, als man nur immer finden konnte.

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Das Buch vom Rübezahl – Teil 25

Das Buch vom Rübezahl
Neu erzählt von H. Kletke
Breslau, 1852

26. Wie Rübezahl Holz fahren hilft

Ein armer Bauersmann hatte sich ein wenig Holz im Gebirge zusammengelesen, in der Hoffnung, solches bei guter Schneebahn bequem herunterzubringen. Da der Winter aber streng war und dabei wenig Schnee fiel, musste er mit Frau und Kindern große Kälte ausstehen. In solcher Not ging er in den Busch, um viel oder wenig Holz, so gut es ihm möglich sei, nach Hause zu schaffen. Wie er so recht in Gedanken dastand und keinen Rat wusste, das Holz den Berg hinunterzubringen, kam unverhofft ein Mann mit einem Schlitten auf ihn zu und fragte, was ihm fehle. Der Bauer klagte seine Not.

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